Tauben im Gras

Baden-Württembergs Kultusministerin Schopper hält nach den Rassismusvorwürfen am Roman "Tauben im Gras" als Abi-Pflichtlektüre für berufliche Gymnasien ...

Das gelte für die Zeit von 1951, in der Wolfgang Koeppen den Roman geschrieben habe, ebenso wie für die Gegenwart. Eine Petition gegen die Pflichtlektüre hat im Internet mehr als 2.400 Befürworter gefunden, darunter auch Lehrkräfte von Universitäten und Kulturschaffende. Eine Ulmer Lehrerin hatte sich geweigert, Koeppens Buchs wegen rassistischen Vokabulars im Unterricht zu behandeln.

Im Deutsch-Abi an Baden-Württembergs beruflichen Gymnasien soll es auch den Roman "Tauben im Gras" gehen. Eine Lehrerin weigert sich, die Pflichtlektüre ...

Laut Kultusministerium war der Roman schon um die Jahrtausendwende Pflichtlektüre in Baden-Württemberg und auch 2014 in Nordrhein-Westfalen. Der verstorbene Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki habe diesen Roman als Weltliteratur gewürdigt und die "Süddeutsche Zeitung" habe ihn in ihre Bibliothek aufgenommen. Ab nächstem Jahr soll an den beruflichen Gymnasien im Südwesten der Roman "Tauben im Gras" von Wolfgang Koeppen aus dem Jahr 1951 Teil des Deutsch-Abiturs sein.

"Tauben im Gras" von Wolfgang Koeppen soll für das Abitur an beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg gelesen werden. Doch eine Lehrerin wehrt sich, ...

"Tauben im Gras" ist der erste Roman aus einer Nachkriegstrilogie von Wolfgang Koeppen. Bei der Besprechung des Buchs werde das N-Wort immer wieder laut vorgelesen und betroffene Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte rassistischer Diskriminierung ausgesetzt. Ihrer Ansicht nach ist das Buch nicht für den Schulunterricht geeignet. Neben dem Tübinger Geschichtsprofessor Bernd-Stefan Grewe haben auch der Afrikawissenschaftler Jürgen Zimmerer und die Schriftstellerin Jasmina Kuhnke unterzeichnet. "Denn in dieser Sprache wird ganz klar Rassismus transportiert", betonte Schopper. Das zu behandeln, finde ich sehr wichtig", erklärte die Grünen-Politikerin. Wie das Kultusministerium auf Anfrage mitteilt, war das Buch schon um die Jahrtausendwende Pflichtlektüre in Baden-Württemberg und auch 2014 in Nordrhein-Westfalen. "Es geht darum, deutlich zu machen, wie Rassismus Gesellschaften prägt: damals in den 50er Jahren, als der Roman entstanden ist, aber auch heute. Spätestens seit der Neuübersetzung von "Pippi Langstrumpf" wird über rassistische Klischees in Kinderbüchern diskutiert. Es sei "einer der schlimmsten Tage" ihres Lebens gewesen, sagte die Deutsch- und Englischlehrerin Jasmin Blunt dem Südwestdeutschen Rundfunk. Die Auswahl der Pflichtlektüre für die Abiturprüfung erfolge durch ein Fachgremium. Doch eine Lehrerin wehrt sich, denn im Roman fällt mehrmals das N-Wort.

Hunderte Menschen haben eine Petition unterschrieben, die rassistischen Abiturstoff verhindern will. Doch Baden-Württembergs Kultusministerin hält an dem ...

Die sei »keine Forderung nach Zensur«, sondern »eine Forderung nach Sensibilität und Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit sensiblen Themen«. Es sei »ein brutaler Angriff auf meine Menschenwürde«. Es gebe viele andere Werke, »die ähnliche Themen behandeln, ohne rassistische Sprache zu verwenden«, heißt es in einem offenen Brief an die Ministerin. Ihrer Ansicht nach ist das Buch nicht für den Unterricht geeignet, da betroffene Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte während dessen Besprechung immer wieder rassistischer Diskriminierung ausgesetzt würden, »indem rassistische Begriffe, in diesem Fall ›Das N-Wort‹, laut in der Unterrichtssituation vorgelesen werden«. Es sei zwingend notwendig, bevor dieses Buch im Unterricht gelesen und behandelt werde, sehr genau über die Sprache des Textes zu reden. Das zu behandeln, finde ich sehr wichtig.«