Bayer-Aktie

Bayer ist 2022 wie erwartet profitabel gewachsen und hat auf operativer Basis ein Fünftel mehr verdient als im Vorjahr, rechnet 2023 aber mit rückläufigem ...

Die Aktien von Bayer waren mit viel Schwung in das neue Jahr gestartet und Anfang Februar bis auf fast 66 Euro geklettert. Für 2023 peilt Bayer einen Free Cashflow von 3 Milliarden Euro an - nach 3,1 Milliarden im abgelaufenen Jahr. Unterdessen ist die Zahl der Klagen gegen Bayer im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Glyphosat wegen dessen angeblicher krebserregender Wirkung weiter gestiegen - auf etwa 154.000. Der Markt dürfte sich aber vor allem auf die nach dem Ausblick anstehenden Kürzungen der durchschnittlichen Analystenschätzungen konzentrieren. Für 2023 stellte Bayer zu konstanten Wechselkursen Umsätze in der Größenordnung von 51 bis 52 Milliarden Euro in Aussicht und einen Rückgang des bereinigten EBITDA auf 12,5 bis 13 Milliarden Euro. Weitere gut 1,3 Milliarden entfallen auf zwei Vergleiche, die im vergangenen Jahr in den USA im Zusammenhang mit der giftigen, und seit vielen Jahren verbotenen Chemikalie PCB rechtswirksam geschlossen wurden. Das ausgegebene Ziel einer Verschuldung von unter 30 Milliarden Euro will Nickl im Jahr 2024 erreichen. Die Verfahren, die sich Bayer 2016 mit der umstrittenen Monsanto-Übernahme einhandelte, sind die größte noch anhängige Altlast, die der scheidende Vorstandschef Werner Baumann seinem Nachfolger hinterlässt. Bayer erwartet für das Jahr 2023 Vergleichzahlungen für anhängende Schadensforderungen in der Größenordnung von 2 bis 3 Milliarden Euro. Die Zahl der Schadensersatzklagen gegen Bayer im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Glyphosat wegen dessen angeblicher krebserregender Wirkung ist zuletzt weiter gestiegen. 800 Millionen bis 1,7 Milliarden Euro davon seien für potenzielle Vergleiche von Glyphosat-Schadensersatzklagen eingeplant, wie Finanzchef Wolfgang Nickl in der virtuellen Bilanzpressekonferenz erläuterte. Der Umsatz kletterte um 15 Prozent auf 50,7 Milliarden Euro.