Vor dem Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine gibt Bundeskanzler Olaf Scholz ein TV-Interview im ZDF. Er gibt sich selbstsicher, und verbirgt seinen Ärger ...
Und ihr Spott übers Kanzleramt auf einer Karnevalsveranstaltung in Aachen – „Ich fand den Auftritt lustig“, sagt Scholz und ist da sehr ausdrücklich so ganz anders als CDU-Chef Friedrich Merz, der über seine Partei von der FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann eine Entschuldigung für deren Karnevalssprüche über ihn forderte. Die Botschaft ist klar: Der Kanzler findet, dass die, die da so viel kritisieren, den Ernst der Lage nicht begriffen haben. Deswegen sei sein „Rat an alle, dass man vielleicht die Art und Weise der Debatte ein bisschen ändert“. So also ist es, wenn der sonst so schweigsame Kanzler sich ärgert: Polen bekommt seine Kritik mit Wucht zurückgespielt – und nicht nur Polen, sondern alle diejenigen auch aus der Ampelkoalition, die Scholz als zu zögerlich, zu wenig entschlossen bezeichnet haben. „Gestatten Sie mir, das ein bisschen lächerlich zu finden, wenn man sieht, wie viel Deutschland tut“, sagt er dann. Es ist der Tag vor dem Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine, Bundeskanzler Olaf Scholz sitzt in einem ZDF-Studio und Moderatorin Maybrit Illner ist bei Polens Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki angelangt.
Im Interview in der ZDF-Talkshow "Maybrit Illner" präsentierte sich Olaf Scholz betont gelassen.
Olaf Scholz inszeniert sich im ZDF als besonnener Kanzler. Fehler räumt er nicht ein. Dafür kritisiert er seine Gegner. Dahinter steckt Kalkül.
Und er betont, dass er sich immer wieder mit den Verbündeten abspricht. "In der Ruhe liegt die Kraft", hatte seine Vorgängerin Scholz steht in der Kritik. Er könnte jetzt auch in die Kamera gucken und ähnlich wie einst Angela Merkel sagen: "Sie kennen mich." Wie hat der Krieg den Westen verändert? Droht der Streit um Waffenlieferungen die Partner zu spalten? Scholz weiß, das kommt an. Scholz kopiert Merkel. In Wahrheit braucht Scholz die internen Kritiker. Er inszeniert sich selbst als Gegenentwurf zu all jenen, die so schrecklich aufgeregt sind in diesen Zeiten. Der Unmut der Verbündeten wächst stetig. Seinen größten internen Kritikern wirft er vor, immer nur an die nächste Pressekonferenz zu denken.
Angesichts des seit einem Jahr andauernden Ukraine-Krieges stellte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den nicht gerade zimperlichen Fragen von Moderatorin ...
„Bedrückend“ und „gefährlich“ habe sich das angefühlt. „Das muss die Ukraine entscheiden“, sagt Scholz - und wehrt Illners Einwand ab, dass auch die Unterstützerländer in dieser causa Einfluss nehmen könnten. Nachts habe ich das Kanzleramt angerufen und danach den ukrainischen Präsidenten“, sagt der Kanzler. 22.18 Uhr: Jetzt äußert sich der Kanzler zu Selenskyjs Kritik, dass Deutschland in puncto Waffenlieferungen nicht genug Engagement zeige. Illner frotzelt: „Schwanger, nicht so schwanger?“ und greift damit Morawieckis Kritik an Deutschlands Einstellung zu Waffenlieferungen auf, die er mit dem Wort „halbschwanger“ umschrieb. Tatsächlich stimme man sich eng ab, alle seien in die Entscheidungen eingebunden und man müsse im Umgang mit den Medien auch „locker“ sein. 23.10 Uhr: Scholz sagt, dass das Bundeskartellamt kontrollieren werde, dass sich die Versorger keinen „goldenen Winter“ machen, wie Illner es zuvor formuliert hat. „Da gibt es einige Äußerungen, die ich bestätigen würde“, räumt der Kanzler ein. Wir werden die Vorhaben in der Legislaturperiode alle anpacken“, sagt Scholz. 22.44 Uhr: Steht der Kanzler auch so sehr an der Seite von US-Präsident Joe Biden mit Blick auf die chinesischen Spionageballons, die kürzlich über der USA schwebten und abgeschossen wurden? 23.01 Uhr: 600.000 Unterschriften habe eine Petition von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer bereits gesammelt, in der unter anderem ein Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine gefordert wird. „Wir werden uns entlang der Verständigung, die wir haben, einigen.“
Wie führt der Kanzler in der Krise? In der ZDF-Sendung »Maybrit Illner« weist Olaf Scholz Kritik an seiner Ukrainepolitik zurück – und äußert eine große ...
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[Selenskyj](https://www.faz.net/aktuell/politik/thema/wolodymyr-selenskyj) erst neulich noch öffentlich bedauert, er müsse bei Scholz immer Druck machen? [Weitere Informationen](https://www.faz.net/datenschutzerklaerung-11228151.html). Einblicke dazu gab er bei Illner unter der Überschrift „Krieg, Krisen, Koalition – wie gut führt der Kanzler?“ [Scholz](https://www.faz.net/aktuell/politik/thema/olaf-scholz) versteht öffentliche Kommunikation als einen therapeutischen Vorgang. [externe Inhalte](https://www.faz.net/faz-net-services/externe-medieninhalte-17435813.html)anzuzeigen, ist Ihre widerrufliche Zustimmung nötig. Pressekonferenzen – immer wieder setzt der Kanzler sie bei Illner als Reizvokabel ein – verhindern genau dies: bei sich zu bleiben. [Maybrit Illner](https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/thema/maybrit-illner).
Die Ukraine müsse sich wehren, sagt der Kanzler. Und die Waffen aus Deutschland leisteten dazu schon jetzt ihren Beitrag. Von Kritik lasse er sich "nicht ...
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