Russlands Präsident Wladimir Putin unterzeichnete dieser Tage ein Dekret über – wie es heißt – zusätzliche soziale Garantien für die kämpfende Truppe.
Die hätten, so schrieb Alexander Newsorow, der schon mal Mitglied der Staatsduma war und jetzt in Israel lebt, nicht einmal versucht, die Leichen der toten Soldaten aus dem Betonschutt zu bergen, denn: »Soldatenfleisch ist in Russland so billig, dass es keinen Sinn macht Ein Sprecher der von Russland eingesetzten Regierung in der sogenannten Volksrepublik Donezk ist gleichfalls offen: »Der Feind hat uns schwerste Niederlagen in diesem Krieg zugefügt. Der russische Militärexperte Boris Roschin sieht in der Unfähigkeit, die Erfahrungen des Krieges zu begreifen, ein ernstes Problem. Der Telegram-Kanal Readovka mit fast 1,6 Millionen Abonnenten berichtet über eine massive Kritik von nicht namentlich genannten Militärkorrespondenten und Experten, die die Einquartierung der Wehrpflichtigen in Reichweite feindlicher Raketenartillerie als »Verbrechen« bezeichnen. Die Einberufungswellen von Reservisten, sogenannte »Mobiks«, haben die Probleme noch verstärkt. Von »krimineller Nachlässigkeit« seitens der Militärführung spricht Blogger Pawel Gubarew. Andere im Netz kritisieren das »Heldentum«, das Militärführer ihren Untergebenen abverlangen. Noch vor einem halben Jahr verhängten Gerichte schwere Strafen gegen Menschen, die »Lügen« über die »glorreiche« russische Armee und deren »siegreiche« Operationen verbreiteten. Ein ukrainischer Angriff in der Neujahrsnacht auf die besetzte Stadt Makijiwka, bei der eine russische Einheit schwerste Verluste erlitt, wurde zum Treibmittel von Wut. Der wird von über 1,1 Millionen Abonnenten gelesen und kritisiert auch die als Reaktion auf Makijiwka gedachten russischen Artillerie-Attacken auf Druschkiwka und Kramatorsk heftig. »Die Liste der Vermissten ist leider deutlich länger.« Kommt ein Militär, ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin des Innenministeriums oder der Rosgwardia-Einheiten während der »Sonderoperation« in der Ukraine um, so erhält die Familie fünf Millionen Rubel (65 000 Euro).
Laut einem dänischen Geheimdienstoffizier hätte Russland den Krieg in der Ukraine beinahe gewonnen. Doch seine Militärpläne sollen gescheitert sein.