Daniel Barenboim

Zum Jahreswechsel hatte er sein Comeback am Dirigentenpult der Berliner Staatsoper gegeben – im Sitzen. Nun muss sich Daniel Barenboim eingestehen, ...

Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Fassung dieses Artikels schrieben wir im Vorspann, Daniel Barenboim habe beim Neujahrskonzert sein Comeback gegeben. Die Entscheidung stelle das Wohl der Staatsoper und der Staatskapelle in den Vordergrund. [Daniel Barenboim](https://www.spiegel.de/thema/daniel_barenboim/) tritt als Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden zurück. Wir haben die Passage korrigiert. Barenboim wies die Vorwürfe zurück. Neben dem Respekt empfinde er auch »eine gehörige Portion Bedauern«.

Daniel Barenboim, einer der bekanntesten Dirigenten der Welt, ist bei der Staatsoper Berlin zurückgetreten. Grund: seine Krankheit. Hier gibt es alle Infos ...

Daniel Barenboim war bis zu ihrem Tod mit der Cellistin Jacqueline du Pre verheiratet. Etwa zeitgleich spitzte sich die Situation im Nahen Osten zu und mündete in die mehrere Jahre anhaltende Zweite Intifada mit gewaltsamen Auseinandersetzungen. Barenboims zweites großes Lebensthema neben der Musik ist der Nahostkonflikt und die Versöhnung von Israelis und Palästinensern. Daniel Barenboim ist wohl das, was man einen Weltbürger nennen könnte: Er wurde 1942 in Buenos Aires in Argentinien geboren. Er fand, dass es für eine jüdische Familie neun Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs zu früh sei, nach Deutschland zu kommen, so erzählte Barenboim es später dem Flötisten Emmanuel Pahud. Nach längerer Pause hatte Barenboim zum Jahreswechsel erstmals wieder dirigiert, das Neujahrskonzert der Staatskapelle in der ausverkauften Staatsoper.

Der 80-Jährige begründete dies mit gesundheitlichen Problemen. Bei ihm sei eine schwere neurologische Erkrankung diagnostiziert worden, teilte Barenboim mit ...

Das Publikum im ausverkauften Haus feierte Barenboim, das Orchester, den Chor und die Solisten am Silvesterabend mit anhaltenden Ovationen. Barenboim hatte bereits im Herbst öffentlich gemacht, dass er gesundheitliche Probleme habe. Zum Jahreswechsel dirigierte er die neunte Sinfonie von Ludwig van Beethoven im Sitzen.

Nach langer Krankheit dirigiert Daniel Barenboim zwar wieder. Doch seinen Posten als Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden gibt er nun auf.

Die Staatsoper musste ein zum Geburtstag geplantes Konzert in der Berliner Philharmonie absagen, bei dem Barenboim Klavier spielen sollte. Die Entscheidung stelle das Wohl der Das gab der 80-Jährige am Freitag in Berlin bekannt.

Nach seiner Rückzugsankündigung als Generalmusikdirektor der Staatsoper gibt Daniel Barenboim mit Martha Argerich ein eindrucksvolles Konzert.

Als Zugabe servieren Argerich und Barenboim, vierhändig, aus den „Jeux d’enfant“ von Georges Bizet das elfte Stück, es heißt „Petit mari, petite femme“. Halsbrecherisch scharf die Kontraste, bis zum Zerreißen gespannt die Agogik der exzessiven Klangrede, mit der Argerich ihren Part durchgestaltet, in totaler Freiheit: Da ist Leben drin! Wie ein Axthieb der erste dominantische Orchesterschlag, wie ein Sturzbach die Eröffnungskaskade des Klaviers. Barenboim wäre freilich nicht Barenboim, würde er nicht dem Schicksal in den Rachen greifen. Die beiden kennen einander seit ihren Wunderkindertagen in Buenos Aires, sie treten gern zusammen auf, auch in der Berliner Philharmonie, allerdings noch nie in dieser Kombination, mit den Philharmonikern einerseits, dem Schumannschen a-moll-Konzert andererseits. Das allein ist schon eine Sensation.