+++ 15.30 Uhr: Nachdem Leak der NSU-Akten durch Jan Böhmermanns Politshow „ZDF Magazin Royale“, ist auch der hessische Verfassungsschutz auf den Sachverhalt ...
[Verfassungsschutzes stand in der Vergangenheit mehrfach in der Kritik](https://www.fr.de/rhein-main/landespolitik/hessen-verheerende-zustaende-beim-verfassungsschutz-91598534.html). Eine [Veröffentlichung lehnte das Land Hessen jedoch ab, indem es die Petition abwies](https://www.fr.de/rhein-main/landespolitik/nsu-bericht-bleibt-geheim-90653219.html). Gemeinsam mit der Organisation „Frag den Staat“ hat [Jan Böhmermann](https://www.fr.de/kultur/tv-kino/jan-boehmermann-zdf-satiriker-neo-magazin-royale-erdogan-twitter-podcast-bremen-90229298.html) und sein Team eine [Website](https://nsuakten.gratis/) eingerichtet, auf der die Akten einsehbar sein sollen. [ZDF-Magazin Royal](https://www.fr.de/kultur/tv-kino/zdf-magazin-royale-jan-boehmermann-portraet-satiresendung-fernseh-tv-90356996.html)“ wurden am Freitag (28. Nicht nur im Fall des NSU, sondern auch in [Verbindung mit dem Mord an Walter Lübcke](https://www.fr.de/rhein-main/landespolitik/hessen-den-namen-des-luebcke-moerders-nie-gehoert-91836600.html). In erster Linie würde der Bericht die Fehler in der Arbeitsweise des Verfassungsschutzes nahelegen, heißt es weiter. Die Behörde soll über eine Reihe von Informationen über schwerbewaffnete Rechtsextreme in Hessen verfügt haben, ohne aktiv einzugreifen, so die erste Analyse von Exif. Nach öffentlichem Druck wurde die Frist dann auf 30 Jahre verkürzt, wie das [ZDF](https://www.fr.de/kultur/tv-kino/zdf-tv-mainz-markus-lanz-maybrit-illner-talkshow-deutschland-13645001.html) schreibt. Das Recherchenetzwerk Exif – Recherche und Analyse hat die 173 Seiten des von Jan Böhmermann veröffentlichten Dokuments in Augenschein genommen. Im Briefkopf der vermeintlichen NSU-Akten steht das Landesamt für Verfassungsschutz Hessen. [Petition](https://www.change.org/p/landtag-hessen-geben-sie-die-nsuakten-frei-gemeinsam-gegen-rechtsextremismus-gruenehessen-cdu-hessen-cdu-fraktion-hessenspd-fdphessen-fdp-hlt-dielinkehessen-ines-claus-mathiaswagner-nancyfaeser-rock-fdp-janine-wissler) hatten zuletzt über 130.000 Menschen die Freigabe der NSU-Akten gefordert. [CDU](https://www.fr.de/politik/cdu-deutschland-berlin-merkel-adenauer-kohl-merkel-partei-soeder-spahn-laschet-soziale-marktwirtschaft-christentum-90457981.html)) verteidigt, so das ZDF.
Was hat der hessische Verfassungsschutz über Rechtsextremisten und die mordenden Terroristen des NSU zusammengetragen? Welche Schlüsse wurden daraus gezogen ...
So fragte Abdulkerim Şimşek, der Sohn des ersten NSU-Opfers Enver Şimşek, 2019 den Spiegel, was es ihm nütze, dass der hessische Verfassungsschutz die Sperrfrist der NSU-Akte von 120 Jahren auf 30 Jahre herabgestuft habe: "Ich will jetzt wissen, was da drinsteht". Die Veröffentlichung wirft ein neues Schlaglicht auf das Thema, sorgt für öffentliche Aufmerksamkeit und könnte eine neue politische Debatte über den Verfassungsschutz und seine Arbeitsweise anstoßen. Die "im Zusammenhang mit der Sendung erstellten und im Internet veröffentlichten Dokumente" würden nun geprüft, insbesondere im Hinblick auf enthaltene personenbezogene Daten und "tangierte Staatswohlbelange". Ohnehin frage er sich, wie das ZDF überhaupt an die Berichte gekommen sei und wie die Linke so schnell deren Echtheit habe bestätigen können. Jetzt haben die Plattform "Frag den Staat" und das ZDF Magazin Royale von Jan Böhmermann nach eigenen Angaben hessische NSU-Akten veröffentlicht, die als [geheim eingestuft](https://www.tagesschau.de/inland/boehmermann-nsu-akten-101.html)sind. Schaus vermutet: "Die lange Geheimhaltung sollte wohl eher dazu dienen, Fehler zu verdecken als Mitarbeiter und Quellen zu schützen." Was hat der hessische Verfassungsschutz über Rechtsextremisten und die mordenden Terroristen des NSU zusammengetragen? Auch die Pressefreiheit habe Grenzen, so Bellino, und die habe Jan Böhmermann überschritten. Über den NSU selbst findet sich laut den Rechercheuren von "Frag den Staat" und ZDF Neo Magazin Royale in den 173 nun veröffentlichten Seiten wenig. [Hermann Schaus](https://www.hessenschau.de/politik/landtag/der-herr-der-fragen---linken-abgeordneter-schaus-hoert-auf,hermann-schaus-linke-landtag-abschied-100.html) zeigt sich hoch erfreut: "Mein Eindruck ist, dass sich seit dem Bericht bei dem besonderen Schlendrian, der Überbürokratisierung im hessischen Verfassungsschutz, wenig Gravierendes getan hat. Das Urteil der Journalisten über den hessischen Verfassungsschutz aber ist deutlich: Man bekomme ein "mehr als zweifelhaftes Bild" von dessen Arbeit. Die Berichte hatte 2012 der damalige Innenminister Boris Rhein (CDU), jetziger Ministerpräsident Hessens, beauftragt.
Zu der Veröffentlichung von NSU-Akten durch die Plattform "Frag den Staat" und ZDF-Moderator Jan Böhmermann findet der Parlamentarische Geschäftsführer der ...
Die CDU sollte zu den Fehlern des Verfassungsschutzes stehen“, so der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Günter Rudolph. Die Veröffentlichung des „ZDF Magazin Royale“ wirft erneut sehr grundsätzliche Fragen über die Kontrolle der Arbeit des Verfassungsschutzes auf. Beide Bewertungen – der desolate Zustand des Verfassungsschutzes und die fehlenden neuen Bezüge zum NSU – waren auch schon Gegenstand des für alle öffentlich zugänglichen Abschlussberichts des NSU-Untersuchungsausschuss. Dadurch könnten Menschenleben gefährdet und die Arbeit der Sicherheitsbehörden nachhaltig erschwert werden. „Es ist nicht auszuschließen, dass Extremisten durch die Verknüpfung dieser Informationen aus anderen Dokumenten Rückschlüsse auf Arbeitsweise und Informanten der Sicherheitsbehörden ziehen können. „Auch die Pressefreiheit hat ihre Grenzen und diese hat Jan Böhmermann meines Erachtens überschritten“, so der Geschäftsführer.
Ein Bericht des hessischen Verfassungsschutzes über den NSU-Terror sollte eigentlich 30 Jahre geheim bleiben. Doch nun will Jan Böhmermann das Papier ...
Die Parlamentarische Kontrollkommission des Landtags für den Verfassungsschutz habe einen Sonderermittler mit der erneuten Sichtung der Akten beauftragt, erklärte Wagner. Die sogenannten NSU-Akten des hessischen Verfassungsschutzes sind Ergebnis einer Prüfung, bei der die Behörde eigene Akten und Dokumente zum Rechtsextremismus auf mögliche Bezüge zum NSU untersucht hatte. "Es ist nicht auszuschließen, dass Extremisten durch die Verknüpfung dieser Informationen aus anderen Dokumenten Rückschlüsse auf Arbeitsweise und Informanten der Sicherheitsbehörden ziehen können." "Endlich kann die Öffentlichkeit sich ein eigenes Bild davon machen, wie der sogenannte Verfassungsschutz über Jahre mit Hinweisen auf rechten Terror umgegangen ist." Nach Einschätzung der hessischen Linken entsprechen die Dokumente offenkundig dem Original. Aus Sicht der Linken kann sich die Öffentlichkeit damit ein eigenes Bild vom Umgang des Verfassungsschutzes mit dem rechten Terror machen.
Das „ZDF Magazin Royale“ hat ein Geheimpapier des hessischen Verfassungsschutzes veröffentlicht. Die CDU sieht eine Grenze überschritten....
„Die Berichterstattung wäre unzulässig, wenn es sich um Angaben handelte, die die Funktionalität der Behörde infrage stellen“, sagte Axel Beater, Professor für Medienrecht an der Universität Greifswald, der F.A.Z. „In Berlin fordern sie Transparenz, in Hessen behindern sie die Aufklärung“, sagte Günter Rudolph, der Fraktionsvorsitzende der SPD im Landtag, der F.A.Z. Für Cornils ist es vor allem eine moralische Frage, ob der recht geringe Erkenntnisgewinn den Bruch der Geheimhaltung rechtfertige, weniger eine rechtliche. So könnten „Menschenleben gefährdet und die Arbeit der Sicherheitsbehörden nachhaltig erschwert werden“. Er verweist auf die Abwägung zwischen öffentlichem Interesse und Geheimdienstarbeit, die „nicht öffentlich geführt“ werden könne. Das als „NSU-Akten“ bekannt gewordene Gutachten ist von Mitarbeitern des hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz (LfV) von 2012 an verfasst worden und bewertet die Rolle der Behörde im Zusammenhang mit der Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrundes“ (NSU) zwischen 2000 und 2007. Auch wenn sich daraus keine neuen Erkenntnisse ergeben würden, handele es sich um eine Form der Machtkritik, die Aufgabe von Journalisten sei. Die Unterlagen zeichneten „ein desolates Bild“ des damaligen Zustands des Verfassungsschutzes. [Böhmermann](https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/thema/jan-boehmermann) zusammen mit der Plattform „Frag den Staat“ ein 173 Seiten umfassendes PDF im Internet, das als „NSU-Akten“ bezeichnet wird. In einer Stellungnahme vom Samstag heißt es, „im Hinblick auf enthaltene personenbezogene Daten und tangierte Staatswohlbelange“, stehe man „im Austausch mit den Polizei- und Verfassungsschutzbehörden“. „Der Verfassungsschutz in Hessen hat unter CDU-Ministern die Augen vor dem Rechtsextremismus verschlossen.“ Aufklärung sei nötig, nicht Drohungen gegen Journalisten. Schilderte etwa, dass Andreas Temme, ein damaliger Verfassungsschützer, zum Zeitpunkt der Ermordung von Halit Yozgat durch den NSU am 6.
Wiesbaden/Berlin - Die Veröffentlichung mutmaßlicher Geheimakten des hessischen Verfassungsschutzes zum NSU auf der Plattform «Frag den Staat» und bei.
Die Parlamentarische Kontrollkommission des Landtags für den Verfassungsschutz habe einen Sonderermittler mit der erneuten Sichtung der Akten beauftragt, erklärte Wagner. Die sogenannten NSU-Akten des hessischen Verfassungsschutzes sind Ergebnis einer Prüfung, bei der die Behörde eigene Akten und Dokumente zum Rechtsextremismus auf mögliche Bezüge zum NSU untersucht hatte. "Es ist nicht auszuschließen, dass Extremisten durch die Verknüpfung dieser Informationen aus anderen Dokumenten Rückschlüsse auf Arbeitsweise und Informanten der Sicherheitsbehörden ziehen können." "Wir glauben, die Öffentlichkeit hat das Recht zu erfahren, was genau in jenen Dokumenten steht, die ursprünglich für mehr als ein Jahrhundert geheim bleiben sollten", heißt es auf der dazu eingerichteten Webseite von "Frag den Staat" und "ZDF Magazin Royale". "Endlich kann die Öffentlichkeit sich ein eigenes Bild davon machen, wie der sogenannte Verfassungsschutz über Jahre mit Hinweisen auf rechten Terror umgegangen ist." Zunächst gab es keine offizielle Bestätigung für die Echtheit der Dokumente vom hessischen Innenministerium oder Verfassungsschutz.
Seit Jahren wird die Freigabe der NSU-Akten gefordert. Nun wurden sie in der ZDF-Satiresendung „Magazin Royale“ veröffentlicht - angeblich.
„Wer hofft, in diesen Berichten die Antwort auf offene Fragen zum NSU, Beweise für gezielte Vertuschungsversuche oder gar den Beleg für die Rolle des Verfassungsschutzes bei der Mordserie zu finden, wird enttäuscht“, hieß es. [Grimme Online Award](https://www.grimme-online-award.de/archiv/2012/preistraeger/p/d/migazin/) ausgezeichnet. Das Landesamt für Verfassungsschutz Hessen erklärte auf Anfrage, die „im Zusammenhang mit der Sendung erstellten und im Internet veröffentlichten Dokumente“ würden geprüft. „Auch die Pressefreiheit hat ihre Grenzen und diese hat Jan Böhmermann meines Erachtens überschritten“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, Holger Bellino, am Sonntag. Die veröffentlichten Akten ergäben „leider keinen neuen Sachstand zu den Hintergründen der Verbrechen des NSU“, sagte sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Die sogenannten NSU-Akten waren ursprünglich für 120 Jahre gesperrt, der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) hatte allerdings angekündigt, die Frist auf 30 Jahre zu verkürzen. In dem Bericht vom „ZDF Magazin Royale“ und „FragDenStaat“ heißt es, dass in den Dokumenten kaum Angaben zum NSU selbst auftauchten. [veröffentlicht](https://fragdenstaat.de/dokumente/234186-abschlussbericht-zur-aktenpruefung-im-lfv-hessen-im-jahre-2012/). Die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, forderte eine lückenlose Aufklärung des NSU-Komplexes. So werde deutlich, dass vor allem während der 1990er Jahren – in denen sich auch die Rechtsterroristen des späteren NSU radikalisiert hätten – der Überblick über gesammelte Daten verloren gegangen sei und aus den Informationen nicht immer Konsequenzen folgten. Immer wieder hatten Aktivistinnen und Aktivisten gefordert, die Dokumente öffentlich zugänglich zu machen. Der innenpolitische Sprecher der Linken im Hessischen Landtag, Torsten Felstehausen, begrüßte die Veröffentlichung.
Die Ampel will den NSU-Komplex aufarbeiten, einmal mehr nach der Böhmermann-Veröffentlichung. Doch wie kann ein transparenter Umgang mit Geheimdienstakten ...
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