Kim de l'Horizon ist am Montag in Frankfurt mit dem Deutschen Buchpreis 2022 für den Roman "Blutbuch" ausgezeichnet worden, der mit 25.000 Euro dotiert ist.
Kim de l'Horizon dankte weiter der ganzen Familie, "meiner Großmutter, meiner Lektorin Angela, die dieses Buch zum Blühen gebracht hat, und meiner Agentin Meike, die mich in einer sehr schweren Zeit selbst auch zum Blühen gebracht hat. [Blutbuch](/kultur/buch/tipps/Deutscher-Buchpreis-Blutbuch-Brandneuer-Blick-auf-altes-Wissen,blutbuch100.html)" (DuMont) Schreibanlass ist die einsetzende Demenz der "Grossmeer" (Großmutter). Wir können so leben, wie wir leben - oder auch ganz anders. Alexander Solloch aus der NDR Kultur-Literaturredaktion ist mit der Wahl zufrieden: "Das ist eine hervorragende Wahl! Kim de l’Horizon ist die erste non-binäre Person, die diesen Preis bekommen hat.
Für den Debütroman "Blutbuch" hat Kim de l'Horizon aus der Schweiz den Deutschen Buchpreis 2022 gewonnen. De l'Horizon verband die Dankesrede für die ...
Bei der Dankesrede für den Deutschen Buchpreis rasierte sich de l'Horizon aus Solidarität mit den Frauen im Iran den Kopf. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung erhalte de l'Horizon für den im Verlag DuMont erschienenen Roman "Blutbuch", sagte die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs, bei der Verleihung im Kaisersaal des Römers. De l'Horizon verband die Dankesrede für die Auszeichnung mit einer politischen Botschaft.
Dieser Preis ist nicht nur für mich«: Aus Solidarität mit den iranischen Frauen rasiert sich Kim de l'Horizon den Kopf – während der Dankesrede für den ...
»Blutbuch«, der Debütroman, wurde zuvor bereits mit dem Literaturpreis der [Jürgen Ponto](https://www.spiegel.de/thema/juergen_ponto/)-Stiftung ausgezeichnet. [Frankfurter Buchmesse](https://www.spiegel.de/thema/frankfurter_buchmesse/) für den Debütroman »Blutbuch« ausgezeichnet. Bei der Dankesrede rasierte sich Kim de l’Horizon aus Solidarität mit den Frauen in Iran den Kopf: »Dieser Preis ist nicht nur für mich.« Nach der Bekanntgabe war de l’Horizon zuerst ins Publikum gestürmt, um Wegbegleiterinnen zu umarmen.
Kim de l'Horizon hat mit "Blutbuch" den Deutschen Buchpreis gewonnen. Die Dankesrede verband de l'Horizon mit einer spektakulären Performance.
"Welche Narrative gibt es für einen Körper, der sich den herkömmlichen Vorstellungen von Geschlecht entzieht?" Der Preis sei auch "ein Zeichen gegen den Hass und für die Liebe". Nach der Bekanntgabe am Montagabend im Frankfurter Römer war Kim de l'Horizon zuerst ins Publikum gestürmt, um Wegbegleiterinnen zu umarmen.
18.44 Uhr an diesem Montagabend: Die Siegerehrung beim Deutschen Buchpreis ist ihrer Zeit voraus. Kim de l'Horizon, ausgezeichnet für...
Erst kam nach dem Satz „Dieser Preis ist nicht nur für mich“ die Kopfrasur, und dann wurde dieser Satz von Kim de l’Horizon fortgesetzt mit einem Lob der Jury, die den Preis „offensichtlich auch für die Frauen in Iran“ gedacht habe. Aber so kann sich ja der Gewinner oder die Gewinnerin mehr Zeit für die Dankesrede nehmen.“ Und das tat Kim de l‘Horizon, die/der sich und das Publikum im proppevollen Kaisersaal einer emotionalen Tour de force unterzog: erst tränenerstickter Dank an die Mutter auf Schweizerdeutsch, dann die wohl erste gesungene Dankesrede der deutschsprachigen Literaturgeschichte. Und damit brachte Kim de l’Horizon die erste kollektive Standing Ovation in der Geschichte des Deutschen Buchpreises – nun ja – zustande. Dessen Refrain, von Kim de l’Horizon im Falsett vorgetragen, lautet „There’s something inside you / It’s hard to explain / They’re talking about you, boy / But you’re still the same.“ Was könnte besser zu einer Person passen, die sich aus der ihr zugeschriebenen Geschlechterrolle befreit, ohne dabei ihre Persönlichkeit aufzugeben? Kim de l‘Horizon heißt die nach Verlagsangaben 2666 (Roberto Bolaño lässt grüßen) geborene nonbinäre Person, die für den Roman „Blutbuch“ (Dumont) im Kaisersaal des Römers den diesjährigen Die Verneinung einer jeden Geschlechterrolle durch Entledigung körperlicher Schönheitsattribute ist konsequent angesichts des schmerzvollen Inhalts von „Blutbuch“, einem Roman, der die Behauptung eines ebenfalls nichtbinären Erzählers gegen die gesellschaftlichen Erwartungen zum Gegenstand hat.
Der Siegertitel verweigert sich der Geschlechter-Dialektik: Wie schreibt man über ...
Eine mutige Entscheidung der Jury, die sich zwischen sechs sehr unterschiedlichen Finalisten entscheiden musste: Neben Kim de l'Horizon standen Fatma Aydemir («Dschinns»), Kristine Bilkau («Nebenan»), Daniela Dröscher («Lügen über meine Mutter»), Jan Faktor («Trottel») und Eckhart Nickel («Spitzweg») auf der Shortlist. Kim de l'Horizon schreibt «jemensch» und «niemensch» statt jemand und niemand, «mensch» statt man, aber den Lesefluss stört das erstaunlich wenig. Der Roman ist aber auch ein sensibel beobachtetes Familiendrama: die Schweizer «Großmeer» ist ein ewig monologisierender Drachen. Kim de l'Horizon lässt die eigene Biografie bewusst im Vagen: Im Klappentext des bei DuMont erschienenen Romans heißt es: «geboren 2666», Kim de l'Horizon studiere Hexerei, Transdisziplinarität und texte kollektiv. «Mit einer enormen kreativen Energie sucht die non-binäre Erzählfigur in Kim de l'Horizons Roman «Blutbuch» nach einer eigenen Sprache», hieß es in der Begründung. Der Roman «Blutbuch» wurde am Montagabend in Frankfurt von der Jury zum besten deutschsprachigen Roman des Jahres gekürt.
25.000 Euro und viel Ehre: Die diesjährige Auszeichnung für den besten deutschsprachigen Roman geht in die Schweiz. Gewonnen hat Kim de l'Horizon mit dem ...
Kim de l'Horizon erhält den Deutschen Buchpreis 2022 für den Roman "Blutbuch". Kim de l'Horizon selbst lässt die eigene Biografie bewusst im Vagen: Im Klappentext heißt es: "geboren 2666". Gewonnen hat Kim de l'Horizon mit dem Debütroman "Blutbuch" und der Geschichte einer non-binären Figur, jenseits gängiger Geschlechternormen.
Bunt, bunter, Buchpreis-Träger: Kim de l'Horizon ist nicht nur ein Überraschungssieger. Bei der Verleihung im Frankfurter Römer setzte der Gewinner ein ...
Am Montagabend fand Kim de l'Horizon eine deutliche Sprache: Mit dem Auftritt bewegte der Buchpreis-Gewinner - und in Frankfurt setzte er ein deutliches Zeichen für Toleranz und gegen Hass. Kim de l'Horizon schaute kurz ungläubig, während der Saal bereits applaudierte. "Dieser Preis ist nicht nur für mich." Stattdessen sang de l'Horizon spontan den Song "Nightcall" des französischen Elektro-House-Künstlers Kavinsky. Als der Name Kim de l'Horizon fiel, kochten die Emotionen im Frankfurter Römer schlagartig hoch. Bunt, bunter, Buchpreis-Träger: Kim de l'Horizon ist nicht nur ein Überraschungssieger.
18.44 Uhr an diesem Montagabend: Die Siegerehrung beim Deutschen Buchpreis ist ihrer Zeit voraus. Kim de l'Horizon, ausgezeichnet für...
Erst kam nach dem Satz „Dieser Preis ist nicht nur für mich“ die Kopfrasur, und dann wurde dieser Satz von Kim de l’Horizon fortgesetzt mit einem Lob der Jury, die den Preis „offensichtlich auch für die Frauen in Iran“ gedacht habe. Aber so kann sich ja der Gewinner oder die Gewinnerin mehr Zeit für die Dankesrede nehmen.“ Und das tat Kim de l‘Horizon, die/der sich und das Publikum im proppevollen Kaisersaal einer emotionalen Tour de force unterzog: erst tränenerstickter Dank an die Mutter auf Schweizerdeutsch, dann die wohl erste gesungene Dankesrede der deutschsprachigen Literaturgeschichte. Und damit brachte Kim de l’Horizon die erste kollektive Standing Ovation in der Geschichte des Deutschen Buchpreises – nun ja – zustande. Dessen Refrain, von Kim de l’Horizon im Falsett vorgetragen, lautet „There’s something inside you / It’s hard to explain / They’re talking about you, boy / But you’re still the same.“ Was könnte besser zu einer Person passen, die sich aus der ihr zugeschriebenen Geschlechterrolle befreit, ohne dabei ihre Persönlichkeit aufzugeben? Kim de l‘Horizon heißt die nach Verlagsangaben 2666 (Roberto Bolaño lässt grüßen) geborene nonbinäre Person, die für den Roman „Blutbuch“ (Dumont) im Kaisersaal des Römers den diesjährigen Die Verneinung einer jeden Geschlechterrolle durch Entledigung körperlicher Schönheitsattribute ist konsequent angesichts des schmerzvollen Inhalts von „Blutbuch“, einem Roman, der die Behauptung eines ebenfalls nichtbinären Erzählers gegen die gesellschaftlichen Erwartungen zum Gegenstand hat.
Bunt, bunter, Buchpreis-Träger: Kim de l'Horizon ist nicht nur ein Überraschungssieger. Bei der Verleihung im Frankfurter Römer setzte der Gewinner ein ...
Am Montagabend fand Kim de l'Horizon eine deutliche Sprache: Mit dem Auftritt bewegte der Buchpreis-Gewinner - und in Frankfurt setzte er ein deutliches Zeichen für Toleranz und gegen Hass. Kim de l'Horizon schaute kurz ungläubig, während der Saal bereits applaudierte. Stattdessen sang de l'Horizon spontan den Song "Nightcall" des französischen Elektro-House-Künstlers Kavinsky. Bei der Verleihung im Frankfurter Römer setzt de l'Horizon ein besonderes Zeichen. Als der Name Kim de l'Horizon fiel, kochten die Emotionen im Frankfurter Römer schlagartig hoch. Bunt, bunter, Buchpreis-Träger: Kim de l'Horizon gewinnt nicht nur überraschend.
Kim de l'Horizon hat für den Roman "Blutbuch" den Deutschen Buchpreis erhalten - und damit erstmals eine nonbinäre Person. Statt einer Rede sang de ...
„Mit einer enormen kreativen Energie sucht die nonbinäre Erzählfigur in Kim de l'Horizons Roman nach einer eigenen Sprache“, urteilt die Buchpreis-Jury. Laut Börsenverein wurde Kim de l'Horizon 1992 bei Bern in der Schweiz geboren, studierte Germanistik, Film- und Theaterwissenschaften in Zürich sowie Literarisches Schreiben in Biel. Das Werk „Blutbuch“ erzähle zwar auch die eigene Geschichte, aber darin fänden sich viele Geschichten wieder, auch fiktionalisierte. De l’Horizon sang zunächst ein Lied: „Nightcall“, das de l’Horizon nach eigenen Worten vor allem in der Version der Band London Grammar kennt und eine Transitionsgeschichte darstellt. Statt einer Rede sang de l’Horizon bei der Verleihung und rasierte sich aus Solidarität mit den Protesten in Iran die Haare ab. Und darum geht es auch: um unseren Blick zu dezentrieren, von dem, was wir denken, was wichtig ist, und überhaupt von der Welt.“
Der Siegertitel verweigert sich der Geschlechter-Dialektik: Wie schreibt man über Menschen, die weder Mann noch Frau sind? In «Blutbuch» sucht Kim de ...
Eine mutige Entscheidung der Jury, die sich zwischen sechs sehr unterschiedlichen Finalisten entscheiden musste: Neben Kim de l'Horizon standen Fatma Aydemir («Dschinns»), Kristine Bilkau («Nebenan»), Daniela Dröscher («Lügen über meine Mutter»), Jan Faktor («Trottel») und Eckhart Nickel («Spitzweg») auf der Shortlist. Kim de l'Horizon schreibt «jemensch» und «niemensch» statt jemand und niemand, «mensch» statt man, aber den Lesefluss stört das erstaunlich wenig. Der Roman ist aber auch ein sensibel beobachtetes Familiendrama: die Schweizer «Großmeer» ist ein ewig monologisierender Drachen. Kim de l'Horizon lässt die eigene Biografie bewusst im Vagen: Im Klappentext des bei DuMont erschienenen Romans heißt es: «geboren 2666», Kim de l'Horizon studiere Hexerei, Transdisziplinarität und texte kollektiv. «Mit einer enormen kreativen Energie sucht die non-binäre Erzählfigur in Kim de l'Horizons Roman «Blutbuch» nach einer eigenen Sprache», hieß es in der Begründung. Der Roman «Blutbuch» wurde am Montagabend in Frankfurt von der Jury zum besten deutschsprachigen Roman des Jahres gekürt.
Kim de l'Horizons "Blutbuch" ist ein komplexer, kunstvoller Roman. Die Entscheidung der Buchpreisjury nur gesellschaftspolitisch zu betrachten, ...
zeit.de with ads Visit zeit.de as usual with ads and tracking.
"Blutbuch" ist ein queeres, radikales und gutes Werk, sagt ARD-Korrespondentin Kathrin Hondl. Sie hat Kim de l'Horizon besucht und über die Entstehung ...
Es ist ein "Buch der Angst", sagt Kim de l’Horizon: "Die Angst, ausgelöscht zu werden, wenn das Kind selbst für sich einstehen würde. , fragt die Erzählfigur im Roman-Teil über die Suche nach der Mutterblutbuche. Um Sachen, die wir mitbekommen, ohne dass wir entscheiden können, ob wir sie wollen oder nicht", so Kim de l’Horizon. Damit dieses Alte nicht immer so reinfuckt in die Gegenwart." Über diese Grossmeer und die Geschichte der Familie ist die Erzählfigur des Blutbuchs auf der Suche nach sich selbst. "Die Suche nach der Mutterblutbuche", so heißt der zentrale dritte Abschnitt des Romans.
"Blutbuch" ist ein queeres, radikales und gutes Werk, sagt ARD-Korrespondentin Kathrin Hondl. Sie hat Kim de l'Horizon besucht und über die Entstehung ...
Es ist ein "Buch der Angst", sagt Kim de l’Horizon: "Die Angst, ausgelöscht zu werden, wenn das Kind selbst für sich einstehen würde. , fragt die Erzählfigur im Roman-Teil über die Suche nach der Mutterblutbuche. Um Sachen, die wir mitbekommen, ohne dass wir entscheiden können, ob wir sie wollen oder nicht", so Kim de l’Horizon. Damit dieses Alte nicht immer so reinfuckt in die Gegenwart." Über diese Grossmeer und die Geschichte der Familie ist die Erzählfigur des Blutbuchs auf der Suche nach sich selbst. "Die Suche nach der Mutterblutbuche", so heißt der zentrale dritte Abschnitt des Romans.
Bei der Dankesrede für den Deutschen Buchpreis hat sich Kim de l'Horizon aus Solidarität mit den Frauen im Iran den Kopf rasiert. Der Auftritt habe sie sehr ...
Das Abrasieren von Haaren kann gerade für Frauen etwas sehr Schmerzhaftes sein, weil das Haar für Menschen, die sich weiblich fühlen, nochmal eine viel größere Bedeutung hat. Und gerade dieser queere Befreiungskampf von patriarchalen Machtstrukturen, die in der Welt existieren, gehörte schon immer zusammen mit dem Befreiungskampf der Frauen. Kim K.: Queere Körper sind immer superpolitisch, weil durch ihre bloße Existenz Geschlechterrollen in Frage gestellt werden: Das Patriarchat-Konstrukt funktioniert nicht mehr, wenn Machtverhältnisse, die auf Geschlecht basieren, in Frage gestellt werden. Weil sich jeder Mensch nach Familie sehnt, und von den Menschen, die einem am nächsten stehen, abgelehnt zu werden in der eigenen Existenz, ist etwas sehr, sehr Furchtbares. Die Preisverleihung wurde spektakulär, als Kim de l'Horizon schließlich einen Rasierer zückte und sich die Kopfhaare abrasierte - mit den Worten "dieser Preis ist nicht nur für mich". Kim K.: Ich habe oft erlebt in meinem Umfeld, dass gerade Eltern, die schon älter waren, einfach gar nicht offen dafür waren, weil es nicht in deren Weltbild passte. Kim K.: Sehr viel, da gerade Rechte, die auf Identität basieren, gesellschaftlich überall auf der Welt in irgendeiner Form eingeschränkt werden, im Iran jetzt ganz extrem. Von etwas nicht zu wissen, macht es sehr viel schwerer, diese Reise zu gehen und irgendwann da anzukommen. Ich wünschte, das hätte es früher schon gegeben - um viel früher zu verstehen: Das, was Du da fühlst, hat einen Namen, das existiert – und so kann es aussehen für Dich. Ich existiere, ich bin nicht allein auf der Welt, es gibt ganz viele, die so existieren wie ich, und wir müssen uns alle zusammen mal in Frage stellen. Für den Debütroman "Blutbuch" bekam Kim de l'Horizon am Montagabend den renommierten Deutschen Buchpreis. Die Geschichte handelt von einem nichtbinären Menschen, als welcher sich auch Kim de l'Horizon identifiziert.
Kim de l'Horizon hat den Deutschen Buchpreis gewonnen. Im Interview spricht die nicht-binäre Person über ihren überraschenden Auftritt danach, ...