Der Philosoph Richard David Precht und der Sozialpsychologe Harald Welzer haben ein Buch über Medien und Meinungsmache geschrieben. Bei der Vorstellung in ...
„Haben Sie die Sendung mal angeguckt?“, warf Welzer ein und trieb den Gastgeber an den Rand der Verzweiflung: „Was heißt, hab‘ ich die Sendung gesehen, ich war dabei!“, wies Lanz auf Offensichtliches hin. Es gebe eine „unglaubliche Einhelligkeit“ in der deutschen Presselandschaft und „ein enormes Übergewicht einer bestimmten Positionierung“, das werde „die empirische Medienforschung deutlich beweisen“. Dabei käme es - so Precht weiter - „relativ schnell zu einer Angleichung der Positionen in der Politik und in den Medien“. „Entweder haben wir uns mit Scholz geeinigt, oder wir treiben Scholz zu etwas, was er gar nicht will.“ Precht hielt dagegen: „Wir haben nicht gesagt: Die Medien setzen sich mit der Regierung zusammen und dann klüngelt man mal: Was nehmen wir denn für ein Narrativ und worauf einigen wir uns?“ Stattdessen beschreibe das Buch „einen sozialpsychologischen Prozess in einer Situation, wo niemand genau weiß, was man denn als Nächstes tun soll“. Doch bevor es so weit kam, waren es zunächst einmal die eingeladenen Journalisten, Melanie Amann vom „Spiegel“ und Robin Alexander von der „Welt“, die ihren Berufsstand verteidigten: „Wir plappern der Regierung nach, wir sind zu nah an der Regierung“, griff Alexander zwei der im Buch geäußerten Vorwürfe auf, um sie anschließend zu widerlegen. In der Donnerstagsausgabe der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ sorgten die Thesen aus dem Buch abermals für heftige Diskussionen.
Am Donnerstagabend stellten Richard David Precht und Harald Welzer ihr neues Buch im ZDF-Talk von Markus Lanz vor. Bei den Journalisten Melanie Amann und ...
Die meisten Medien sind dem Argument der Bundesregierung gefolgt […]. In der Sendung erinnere ich daran, dass die erste Ukraine-Forderung eine „Flugverbotszone“ war. Journalisten hätten Forderungen der Ukraine übernommen, moralisch aufgeladen und damit die Bundesregierung unter Druck gesetzt. Nach der Sendung machte Robin Alexander deshalb einen spannenden Faktencheck und schrieb auf Twitter: Darin kritisieren sie unter anderem die Unausgewogenheit der Berichterstattung in den deutschen Medien zu Ungunsten von Randmeinungen und Andersdenkenden. Die These, ‚die Medien verstärken die ukrainische Position und treiben die Bundesregierung dahin‘ stimmt nicht.
Seit Tagen sorgt die Medienkritik von Richard David Precht und Harald Welzer für heftige Diskussionen. Bei "Lanz" kam es nun zum direkten Duell zwischen ...
[Amann](/kultur/tv/themen/melanie-amann-8134904.html) verzieht das Gesicht, schließt die Augen und zuckt mit den Schultern. [der Publizist Nils Minkmar im Medienkritik-Portal "Über Medien"](https://uebermedien.de/77100/haetten-precht-und-welzer-doch-einfach-mal-jemanden-gefragt/) beim Precht-Welzer-Buch bereits "bedauert", dass die beiden Autoren "nicht die Zeiten hatten, in Redaktionen zu recherchieren oder einen Journalisten oder eine Journalistin hinzuzuziehen". "Das steht doch überhaupt nicht drin", war der wohl meist geäußerte Satz von Precht und Welzer, in deren Gesichter schon bald überdeutlich zunehmendes Unverständnis abzulesen war. Er lud seinen Podcast-Partner Precht und dessen Co-Autor zum direkten Duell mit von ihnen konkret kritisierten Journalisten – Melanie Amann vom "Spiegel" und Robin Alexander von der "Welt". [Auch der stern berichtete ausführlich und wagte ein Streitgespräch mit den beiden.](/gesellschaft/neues-buch--die-vierte-gewalt---streitgespraech-mit-richard-david-precht-und-harald-welzer-32740876.html) [Richard David Precht](/kultur/buecher/themen/richard-david-precht-4157536.html) und der Soziologe Harald Welzer am Mittwochabend bei "Markus Lanz" im ZDF eine Lehrstunde.
Sie saßen bei Markus Lanz wie zwei eitle Gockel: Harald Welzer und Richard David Precht. Gerade haben sie gemeinsam ein medienkritisches Buch geschrieben.
Frau @MelAmann stellt die Frage nach der Auswertung von Medien und #Precht meint "Das geht ja gar nicht" - "Das dauert halt ein bisschen länger". Und das sagen Welzer und Precht interessanterweise, ohne überhaupt gezählt zu haben. In dem Buch stehe nicht, dass Twitter Teufelswerk sei, ruft Autor Precht in Richtung der Journalistin Amann. „Sondern Sie haben beschrieben, wie Sie wahrnehmen, wie wir über den Krieg berichtet haben.“ Als sie die beiden Autoren darauf anspricht, dass diese weder quantitative noch qualitative Untersuchungen durchgeführt haben, um ihren Vorwurf zu untermauern, entgegnet Precht: „Das geht ja noch gar nicht.“ Natürlich geht das! Darauf wies die SPIEGEL-Journalistin Melanie Amann in der Talkshow hin: „Sie haben nicht systematisch ausgewertet, wie wir über den Krieg berichtet haben“, sagt sie dort. Kritische Nachfragen konnten sie in der Talkshow nicht nachvollziehen.
Richard David Precht und Harald Welzer sind mit ihrem Medienkritik-Buch "Die Vierte Gewalt" auf allen Kanälen. Auch Gabor Steingart geht mal wieder seinem ...
Gemeinsam mit Christian Meier von der „Welt“ bespreche ich das Precht/Welzer-Oeuvre. Nach der „Propaganda-Assistenten“-Nachricht und seiner „Betet für Trump“-Mail ist das jetzt schon das dritte Mal, dass die elektronische Kommunikation des Springer-CEOs für Kopfwackel-Schlagzeilen sorgt. Auf der anderen Seite die Hüter der Qualitätspresse: Melanie Amann vom „Spiegel“ und Mr. PS: Der Podcast „Die Medien-Woche“ wandelt sich heute in den „Medien-Buchclub“. Auf der einen Seite des Rings natürlich die beiden mit Testosteron vollgepumpten Herren Precht und Welzer. Schon heute darf man gespannt sein, was bei der US-Klage einer ehemaligen „Bild“-Mitarbeiterin gegen Springer wegen angeblichen Übergriffen von Ex-„Bild“-Chef Julian Reichelt an die Öffentlichkeit kommen wird. Bisschen ärgerlich aber, dass der Eindruck hängen bleibt, dass die beiden Herren Studien und Umfragen auch so ein bisschen danach ausgewählt haben, damit diese in ihren Kram passen. Wer angesichts von Thomas Rabe von einem „Verleger“ träumt, der sollte vielleicht seine Einschlaf-Rituale prüfen. [Stern](https://www.stern.de/gesellschaft/neues-buch--die-vierte-gewalt---streitgespraech-mit-richard-david-precht-und-harald-welzer-32740876.html)“ und „ [Zeit](https://www.zeit.de/2022/39/die-vierte-gewalt-richard-david-precht-harald-welzer-interview?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F)„. Schon bei der Ankündigung war klar, dass der neue Wälzer von Welzer & Precht („Die Vierte Gewalt – Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist“) ein Hohefest der Medienkritik werden wird. Dann kurzer Zwischenstopp von RDP [im eigenen Podcast mit „Lanz“](https://lanz-precht.podigee.io/57-ausgabe-sechsundfunfzig) und gestern das große [„Markus Lanz“-Spezial](https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-29-september-2022-100.html): Star-Intellektuelle vs. Also die Kritik an der Medienkritik.
Es wird grundlegend bei Markus Lanz: Beim Talk am 29. September geht es um die Rolle der Medien im Allgemeinen und im Ukraine-Krieg im Speziellen.
Eine Einigung fanden die Kontrahenten bei Markus Lanz im ZDF nicht, was jedoch auch nicht zu erwarten war. Selbst Richard David Precht warf seinem Spezi Markus Lanz vor, dass allzu oft ein Gast, der oder die eine abweichende Meinung vertritt, sich ganz allein gegen drei oder vier andere Gäste (und meistens auch den Gastgeber) zur Wehr setzen muss. Vielleicht läge in dieser Vielfalt und dem Schweigen des Gastgebers also eine Möglichkeit, Markus Lanz’ ZDF-Sendung kontroverser und interessanter zu machen – oder gleich den ganzen deutschen Journalismus. Wurden etwa die Unterzeichner des offenen Briefes in der Emma, der ein möglichst baldiges Ende des Krieges forderte, bei Markus Lanz eingeladen? Wer bei dieser Markus Lanz-Sendung so wenig wie praktisch nie zu Wort kam, war: Markus Lanz. Und natürlich kommen in Deutschland, den deutschen Medien, den deutschen Talkshows, so gut wie alle Meinungen zu Wort. Es gehe darum, dass in einer Situation, in der es kein Skript gibt, in der niemand weiß, was man machen soll, was richtig ist. Auch Robin Alexander, stellvertretender Chefredakteur der Welt, stritt jegliche Vorwürfe ab, vor allem, dass die Leitmedien die Regierung zu diesem oder jedem gedrängt hätten. Zu behaupten, dass Precht oder Welzer nicht gehört werden, ist also offensichtlich absurd. Aus seiner Sicht der Versuch, den Kanzler und seine Regierung zu einer aktiveren, intensiveren Beteiligung am Krieg zu drängen, aus moralischen Gründen, wogegen erst recht kein Argument hilft. Hamburg – Die Frage, ob man noch alles sagen darf, ausgerechnet in einer Talkshow zu stellen, entbehrt natürlich nicht einer gewissen Ironie. Es wird grundlegend bei Markus Lanz: Beim Talk am 29.
Richard David Precht hat mit Harald Welzer eine Medien-Kritik vorgelegt. Diese hätten in den aktuellen Krisen schädliche Tendenzen für die Demokratie ...
Die Aufgabe der Leitmedien besteht ja nicht darin, den Menschen nach dem Mund zu reden – und schon gar nicht den Menschen, die zum Beispiel twittern. Precht: Wenn die sicher weit über hundert Talk-Shows zu Waffenlieferungen in die Ukraine von einer einzigen Ausnahme abgesehen immer so besetzt sind, dass die für die Lieferungen Plädierenden in der breiten Mehrheit sind – dann stellt man sich doch die Frage: Warum macht man das? Ich möchte das Land, das wir jetzt haben, in dem bewahren, was an ihm qualitativ und hochwertig ist. Heute stehen in solchen Fällen die Skeptiker allein auf weiter Flur in der Sendung und werden danach auch noch von den Print-Medien in die Pfanne gehauen. Ein auf den ersten Blick erstaunlicher Befund im Buch ist, dass gerade die über Facebook und Co. Im Gegenteil: Wir sehen eigentlich im Vergleich die Medien in der stärkeren Rolle, wir sehen eher sie die Politik treiben, als eine Politik, die den Medien sagt, was sie zu verbreiten haben. So ist es sehr bezeichnend, dass in den meisten Rezensionen zu unserem Buch sich kaum ein Rezensent mit unseren Argumenten auseinandergesetzt hat – sondern dass man versucht hat, uns als Personen abzuwerten und uns unlautere Motive zu unterstellen. Aber dass Leute irgendwo Überschriften herausgreifen und in falsche Bezüge setzen, das ist unmöglich zu verhindern. Denn Vorstellungen, wie die AfD oder die Querdenker-Szene sie vertreten, dass das in irgendeiner Form von der Regierung gelenkt ist und dann an die Medien weitergegeben wird, sind völliger Humbug. Precht: Der ist von uns erfunden und versucht das Schwarmverhalten zu erklären, das sich etwa in der Corona-Pandemie zeigte. Denn wenn das, was ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung denkt, sich in den Leitmedien, also in den überregionalen Tageszeitungen und im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, nicht wiederfindet, dann wächst der Vertrauensverlust in die Medien überhaupt. Und wenn man sich als Gesellschaft auf unsicherem Terrain befindet, dann ist das Wichtigste eben, breit darüber zu beratschlagen, also möglichst viele Stimmen und Perspektiven zu Wort kommen zu lassen, damit man sich ein vollumfängliches Urteil bilden kann.