Günter Wallraff war Fließband-Malocher, Paketschlepper und Obdachloser, um nachzuerleben, wie der Alltag der Macht- und oft auch Rechtlosen aussieht.
"Der Attentäter sah sich als Vollstrecker der Fatwa", ist er sich sicher. "Wallraffen" nennt man das - auch in schwedischen und norwegischen Wörterbüchern. Vor ein paar Monaten hatte er einen Zusammenbruch und dachte schon, das war's jetzt. Dabei sei das die einzige Sportart, in der er überhaupt etwas zustande bringe. Und was ist nun mit seinem Geburtstag? In dem Haus in Köln-Ehrenfeld, in dem er heute wohnt, war einst das Geschäft seines Großvaters untergebracht. Die berühmte Tischtennisplatte steht in einem weiteren Gartenhaus, das von einem Nussbaum überragt wird. In die Klaviermanufaktur zog er mit 25 Jahren ein. Jetzt wird er 80 und kann das "Wallraffen" nicht lassen. "Wallraffen", also undercover recherchieren, ist nicht nur ein Eintrag in deutschen Wörterbüchern. Fließband-Malocher, Gastarbeiter, Paketschlepper, Obdachloser, Brötchenbäcker und Beschäftigter im Callcenter - wenn Günter Wallraff aus dem Alltag der Machtlosen berichtet, dann hat er ihn zuvor meist selbst erlebt. "80 Jahre - das liegt einfach jenseits meines Vorstellungsvermögens."
Der Undercover-Einsatz ist bis heute Günter Wallraffs Markenzeichen. Schon in den 60er Jahren schleuste er sich als Arbeiter in Industriebetriebe ein, um über ...
Er schlich sich bei der "Bild"-Zeitung ein und berichtete als Reporter Hans Esser für deren Redaktion in Hannover. Er selbst berichtete später, wie Freundschaften und auch sein Familienleben über seine Art des Arbeitens und seine Erfolge zerbrachen. Wallraff berichtete in seinem Bestseller "Der Aufmacher" über zweifelhafte Recherchemethoden und politische Manipulationen, der Türken, mit denen er bei "Ganz unten" zusammenarbeitete, warfen ihm später zweifelhafte Methoden, eine schlechte Behandlung und eine diskriminierende Bezahlung vor. [Wallraff](/kultur/tv/themen/wallraff-4189852.html) schlich sich bei der "Bild"-Zeitung ein oder gab sich als Türke "Ali" aus, um gegen Leiharbeit und Ausbeutung vorzugehen. Neben geschriebenen Reportagen bediente sich Wallraff auch schon früh des Fernsehens als Medium, 1971 etwa sendete das ZDF seinen Film "Flucht vor den Heimen" über die damalige Fürsorgeerziehung.
Investigativ-Journalist Günter Wallraff schlüpfte schon in viele Rollen. Doch wer ist der Mensch dahinter? Kinder, Buch, Alter – alle Infos im Porträt.
Aber er spricht auch über das Älterwerden und über die psychischen und physischen Folgen der Undercover-Einsätze. Viele Menschen, die selbst von Missständen umgeben sind, fragen sich, wie man einen so berühmten Reporter wie Günter Wallraff kontaktieren kann. Die Methode an sich ist rassistisch und das, was heutzutage als „Blackfacing“ bezeichnet wird. Nach dem Film „Schwarz auf Weiß – eine Reise durch Deutschland“, der 2009 erschien, sah Wallraff sich Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt. Der Mann, der bei ‚Bild‘ Hans Esser war“, in dem er der „Bild“-Zeitung schwere journalistische Versäumnisse und unsaubere Recherchemethoden vorwarf. 1973 veröffentlichten er und andere Autoren den Bestseller „Ihr da oben – wir da unten“, für das Wallraff erneut undercover in verschiedenen Betrieben tätig war. Die ‚Bild‘-Beschreibung wird fortgesetzt“ erstmals Betroffene und langjährige Mitarbeiter der Zeitung. Für diese wurde Wallraff zu einem Alkoholiker in einer psychiatrischen Klinik, zu einem Obdachlosen, einem Studenten auf Zimmersuche und zu einem potenziellen Napalm-Lieferanten für das US-Militär. Ein Herzensprojekt von Günter Wallraff war seine Aufklärungsarbeit über die „Bild“-Zeitung. Neben seinen journalistischen Arbeiten kennen Zuschauer ihn aus der RTL-Serie „Team Wallraff“, die am 29. Geburtstages zeigt RTL außerdem die Doku „Günter Wallraff, der Rollenspieler – das Leben eines Aufklärers“. Seit 1991 ist Wallraff mit der Fernsehjournalistin Barbara Munsch verheiratet.
Günter Wallraff ist bekannt für entlarvende Undercover-Reportagen aus der Arbeitswelt, ob „ganz unten“ als Ali oder bei „Bild“. Jetzt wird er 80.
Nachdem er seine Arbeit beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen „sehr häufig den juristischen Bedenkenträgern unterordnen“ musste, wie er sagt, hat Wallraff 2013 beim Privatsender RTL eine neue Heimat gefunden: Die Sendung „Team Wallraff“ setzt auf das Prinzip der verdeckten Recherche. Als „Hans Esser“ deckte er auf, wie bei Deutschlands größter Boulevardzeitung „Bild“ Nachrichten verfälscht wurden, oder er ging in der Rolle als Schwarzer durch die Republik und erntete scharfe Kritik wegen „Blackfacing“. Heute betrachte er sie als „Auszeichnung“. [Ganz unten](https://www.amazon.de/Ganz-unten-einer-Dokumentation-Folgen/dp/3462019244?&linkCode=ll1&tag=m069d-21&linkId=0aaa6da245a457f95ac63c177571527b&language=de_DE&ref_=as_li_ss_tl)“, das 1985 erstmals erschien, verkaufte sich in Deutschland mehr als fünf Millionen Mal und wurde in fast 40 Sprachen übersetzt. [Grimme Online Award](https://www.grimme-online-award.de/archiv/2012/preistraeger/p/d/migazin/) ausgezeichnet. Unter anderem nennt er den Italiener Fabrizio Gatti und die Französin Florence Aubenas, deren Buch „Putze. Er sei „kein Journalist im klassischen Sinne“, sagt Wallraff über sich. Schnell hätten seine Vorgesetzten gemerkt, dass er „unbelehrbar“ sei. Dessen „unerwünschte Reportagen“ aus der Arbeitswelt wurden früh in Schulbüchern nachgedruckt. Doch Wallraff hat sich nicht einschüchtern lassen, und seine Anwälte haben für ihn wichtige Urteile erstritten. Die ständigen Rollenwechsel seien „eine Art Identitätssuche“, sagte der Autor dem „Evangelischen Pressedienst“, manchmal auch Eulenspiegeleien. [ganz unten](https://www.amazon.de/Ganz-unten-einer-Dokumentation-Folgen/dp/3462019244?&linkCode=ll1&tag=m069d-21&linkId=0aaa6da245a457f95ac63c177571527b&language=de_DE&ref_=as_li_ss_tl)“ in der deutschen Arbeitsgesellschaft, schuftete auf Baustellen, im Schnellrestaurant, im Stahlwerk.
Günter Wallraff bereitet sich auf einen neuen Undercover-Einsatz vor. Der Publizist wird an diesem Samstag 80 Jahre alt.
Vor 15 Jahren wurde ihm deswegen „Blackfacing“ und kulturelle Aneignung vorgeworfen. Und unter Umständen auch bereit bin, mein Leben aufs Spiel zu setzen.“ „Ich habe noch was vor“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Am 1. Oktober wird der Investigativ-Reporter Günter Wallraff 80 Jahre alt. In einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" sprach er von einem neuen ...
Die "Türkisch-Islamische Anstalt für Religion" hatte den Vorschlag abgelehnt. Wallraff gab damals an, er wolle die "Türkisch-Islamische Anstalt für Religion" beim Wort nehmen, die verkündete, sie wolle sich öffnen und in die Moschee zu kulturellen Veranstaltungen einladen. Als Wallraff im Jahr 2007 den Vorschlag machte, die "Satanischen Verse" in einer Kölner Moschee zu lesen, kam es zu medialen Aufgeregtheitheiten. Das Grundanliegen identitätspolitischer Bewegungen halte er durchaus für "berechtigt und überfällig". "Ich kann nicht einfach sagen: Ich kann nichts machen. "Die lebe ich sehr bewusst, um das noch zu erreichen."
Heute, am 29.9.2022, gibt es die Dokumentation "Günter Wallraff, der Rollenspieler - Das Leben eines Aufklärers" im TV zu sehen. Alle Infos zur heutigen Sendung ...
Wer "Günter Wallraff, der Rollenspieler - Das Leben eines Aufklärers" auf gar keinen Fall verpassen will, sollte um 22:35 Uhr bei [RTL](https://www.news.de/thema/rtl/1/) einschalten, denn hier läuft die Sendung. [Günter Wallraff](https://www.news.de/thema/guenter-wallraff/1/), der Rollenspieler - Das Leben eines Aufklärers" im TV. In der Regel finden Sie die Sendung nach der TV-Ausstrahlung online vor. Werfen Sie doch mal einen Blick in die RTL-Mediathek TV Now. Geburtstags ehrt ihn der Sender mit einer sehr persönlichen Doku, produziert von Grimme-Preisträger Lutz Hachmeister, in der Günter Wallraff selbst sowie Weggefährten zu Wort kommen. Alle Infos zur heutigen Sendung, zum Live-Stream und der Wiederholung erfahren Sie hier.
Heute, am 29.9.2022, läuft "Günter Wallraff, der Rollenspieler - Das Leben eines Aufklärers" im TV. Wann und wo Sie die Dokumentation sehen können, ...
[Günter Wallraff](https://www.news.de/thema/guenter-wallraff/1/), der Rollenspieler - Das Leben eines Aufklärers" im Fernsehen übertragen. Geburtstags ehrt ihn der Sender mit einer sehr persönlichen Doku, produziert von Grimme-Preisträger Lutz Hachmeister, in der Günter Wallraff selbst sowie Weggefährten zu Wort kommen. Sie haben "Günter Wallraff, der Rollenspieler - Das Leben eines Aufklärers" nicht sehen können, wollen die Sendung aber auf jeden Fall noch schauen? Günter Wallraff widmete sein Leben dem Kampf gegen Ungerechtigkeiten und schaut noch immer dorthin, wo andere wegsehen. Alle Informationen zur Wiederholung online in der Mediathek und im TV erfahren Sie hier bei news.de. Werfen Sie doch mal einen Blick in die [RTL](https://www.news.de/thema/rtl/1/)-Mediathek TV Now.
Meistgeklickter Kopf gestern war Investigativjournalist Günter Wallraff, der am 1. Oktober seinen 80. Geburtstag feiert. RTL veröffentlicht zu diesem Anlass ...
[turi2.de](https://www.turi2.de/index/koepfe/?category=makers&gender=all&date=29092022&number=10) (meistgeklickte Köpfe am 29.09.2022) RTL veröffentlicht zu diesem Anlass ](https://www.turi2.de/index/koepfe/?category=makers&gender=all&date=29092022&number=10) [eine Doku](https://www.turi2.de/aktuell/tv-tipp-rtl-gratuliert-guenter-wallraff-mit-einer-doku-zum-80-geburtstag/). Auf ihn folgt Unternehmer Benjamin Otto und auf Platz 3 liegt Markus Lanz, über den Lars Haider [ein Buch geschrieben](https://www.turi2.de/heute/die-krisen-haben-die-staerken-von-markus-lanz-sichtbar-gemacht/) hat.
Er wurde bundesweit bekannt mit verdeckten Recherchen zur Situation von Gastarbeitern oder über die „Bild” – zuletzt war Günter Wallraff in Remagen ...
Neulich hatte er einen Alptraum, wie er erzählt: Der Schläger zerbarst in 1000 Stücke. hat er 1992 zusammen mit Vietnamesen in Rostock gefeiert, kurz nach den Pogromen wenige Wochen zuvor, jedoch ohne zu sagen, dass er Geburtstag hatte. Vor ein paar Monaten hatte er einen Zusammenbruch und dachte schon, das war's jetzt. In dem Haus in Köln-Ehrenfeld, in dem er heute wohnt, war einst das Geschäft seines Großvaters untergebracht. Neben dem Bett hat er eine Kladde liegen, in der er alles aufschreibt, auch die Alpträume, „vielleicht einiges verwendbar für meine Autobiografie“. In die Klaviermanufaktur zog er mit 25 Jahren ein. „Der Attentäter sah sich als Vollstrecker der Fatwa“, ist er sich sicher. „Da haben wir ihn oben untergebracht, da hatte er mehr Ruhe.“ Sie haben auch Tischtennis gespielt damals. Ein benachbartes ehemaliges Kutschhaus baute er zu einem Begegnungszentrum mit Ausstellungsräumen für eine Steinsammlung und von ihm gestaltete Steinskulpturen um. „Wallraffen“ nennt man das – auch in schwedischen und norwegischen Wörterbüchern. Fließband-Malocher, Gastarbeiter, Paketschlepper, Obdachloser, Brötchenbäcker und Beschäftigter im Callcenter – wenn Günter Wallraff aus dem Alltag der Machtlosen berichtet, dann hat er ihn zuvor meist selbst erlebt. Seit 2012 legt er für RTL mit „Team Wallraff“ zweifelhafte Zustände offen, recherchiert wurde unter anderem in der Pflege, Logistik und Gastronomie.
Günter Wallraff hat den deutschen Undercover-Journalismus erfunden. Deswegen gibt es ihn sogar als Verb: "Wallraffen" heißt "verdeckt recherchieren".
Kurz zurück in die Achtziger, zu Ali Levent Sinirlioglu und also zu
Ein echtes Brett: Wallraffs Original. © dpa. Mit zahllosen Kunstfiguren ging Günter Wallraff stets ans Limit - im Namen der verdeckten Recherche. Heute wird der ...
Wallraff aber ging, als in Athen das Militär geputscht hatte, in die griechische Hauptstadt und sorgte für weltweites Aufsehen, als er sich im Mai 1974 auf dem zentralen Platz der Stadt an einen Lichtmast ankettete und Flugblätter verteilte. Und ADAC-Mitglied war er nun nicht gerade. Ich glaube, wenn er das sagt, spielt er die Rolle eines elder statesman des Journalismus, der Wert darauf legt, sich nicht aufzuspielen. Als er anfing, gab es die NPD, heute gibt es die AfD. Die Umgebungen, die er herstellt, in die er sich begibt, sind Experimente. Er war eine Fabrik. Er veränderte sich ja, um uns zu verändern. Wohlgemerkt: Wallraff war zu der Zeit nicht so gut zu Fuß, die Folgen eines Fahrradunfalls … Er war über Monate ein anderer. Aber er hatte eine Rolle eingenommen und sie geübt und an ihr festgehalten. Er hatte nicht als Günter Wallraff gefragt. Er hatte sich wohl auch nicht verkleidet.
Günter Wallraff hat es weit gebracht. Vom durchschnittlich begabten Sekundaner aus Kölns kleinsten Stadtteil Mauenheim zum umstrittensten ...
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Kurz vor seinem 80. Geburtstag sieht Günter Wallraff fast jede Nacht sein Leben an sich vorbeiziehen. Sind das Vorzeichen seines nahenden Todes?
Neulich hatte er einen Alptraum, wie er erzählt: Der Schläger zerbarst in 1000 Stücke. hat er 1992 zusammen mit Vietnamesen in Rostock gefeiert, kurz nach den Pogromen wenige Wochen zuvor, jedoch ohne zu sagen, dass er Geburtstag hatte. Vor ein paar Monaten hatte er einen Zusammenbruch und dachte schon, das war’s jetzt. In dem Haus in Köln-Ehrenfeld, in dem er heute wohnt, war einst das Geschäft seines Großvaters untergebracht. Neben dem Bett hat er eine Kladde liegen, in der er alles aufschreibt, auch die Alpträume, „vielleicht einiges verwendbar für meine Autobiografie“. „Der Attentäter sah sich als Vollstrecker der Fatwa“, ist er sich sicher. „Da haben wir ihn oben untergebracht, da hatte er mehr Ruhe.“ Sie haben auch Tischtennis gespielt damals. In die Klaviermanufaktur zog er mit 25 Jahren ein. Ein benachbartes ehemaliges Kutschhaus baute er zu einem Begegnungszentrum mit Ausstellungsräumen für eine Steinsammlung und von ihm gestaltete Steinskulpturen um. „Wallraffen“ nennt man das - auch in schwedischen und norwegischen Wörterbüchern. „Es ist kein Verdienst, so alt zu werden“, sagt er der Deutschen Presse-Agentur. Fließband-Malocher, Gastarbeiter, Paketschlepper, Obdachloser, Brötchenbäcker und Beschäftigter im Callcenter - wenn Günter Wallraff aus dem Alltag der Machtlosen berichtet, dann hat er ihn zuvor meist selbst erlebt.
Am meisten zum Schaffen hat ihn jedoch nicht eine journalistische Recherche, sondern eine Menschenrechtsinitiative, so heißt es im Interview mit dem ...
Günter Wallraff gerät schon früh mit der Obrigkeit aneinander, legt sich mit vielen Institutionen an, von Bundeswehr bis "Bild"-Zeitung.
Nun wird er 80 - und deckt immer noch Missstände auf. Häufig arbeitet er für seine Reportagen undercover und bringt Bücher darüber raus. Er ist einer der unbequemsten deutschen Journalisten.
Er war «Ali», «Hans Esser» und «Kwami Ogonno»: Unter falschen Namen und Identitäten hat der Journalist und Autor Günter Wallraff der deutschen Gesellschaft ...
Er glaube nicht, dass es eine endgültige Wahrheit gebe, hat er einmal in einem Interview gesagt. Es gebe nur Annäherungen, die Wahrheit liege in der Zukunft. Wahrheit ist ein grosses Wort.