Ende 2018 fliegt "Spiegel"-Mitarbeiter Claas Relotius als Betrüger auf. Vieles an seinen preisgekrönten Storys ist frei erfunden. Diesem Skandal widmet sich ...
Da ist zum Beispiel die eingangs erwähnte Geschichte von Mouawiya Syasneh, der als 13-Jähriger den syrischen Präsidenten Assad per Graffito beleidigte und als Held gefeiert wurde. Deutlich gelungener sind die Momente, in denen Romero den einzelnen Storys seines Kollegen nachgeht und der Film Bogenius' wohlformulierte Zeilen in Bilder verwandelt. Es sind Reportagen wie "Der Junge, mit dem der Syrienkrieg begann" oder ein Interview mit Traute Lafrenz, der letzten Überlebenden der "Weißen Rose", mit denen Claas Relotius nicht nur die "Spiegel"-Chefetage, sondern auch die Leser des Magazins begeistert. Und so muss Romero alles auf eine Karte setzen, um dem unlauteren Spiel seines gewieften Kollegen ein Ende zu bereiten. Diesem Skandal widmet sich Bully Herbig mit der Mediensatire "Tausend Zeilen", in der Elyas M'Barek den Enthüllungsjournalisten Juan Moreno mimt. Lars Bogenius (Jonas Nay) und sein Kollege Juan Romero (Elyas M'Barek) arbeiten gerade gemeinsam an einem Artikel für das Magazin "Die Chronik", als Letzterem einige Unstimmigkeiten in den schön formulierten Beschreibungen von Bogenius auffallen.
"Tausend Zeilen" von Regisseur Michael Bully Herbig ist eine spannende Mediensatire mit Top-Besetzung. Doch wem glaubt das Kinopublikum?
Bei Kuba war ich zwar gespannt, aber wir haben tatsächlich auch das in Spanien gefunden", erinnert sich Bully an das Locationscouting und verweist gleichzeitig auf die wegen der Corona-Pandemie erschwerten Drehbedingungen. "In der Ecke Almeria, Andalusien, konnte ich mir das meiste gut vorstellen. "Den Stil des Films hatte ich sofort vor Augen: dass zwei Journalisten um die Gunst der Zuschauer buhlen", sagt er weiter. Sehenswert ist die Mediensatire, die von den wahren Vorfällen um die Journalisten Claas Relotius (36) und Juan Moreno (49) - von ihm stammt die Buchvorlage "Tausend Zeilen Lüge" (2019) - inspiriert wurde, nicht nur für Medienleute. Im Gegenteil, in "Tausend Zeilen" durchbrechen der freie Journalist Juan Romero (Elyas M'Barek, 40) und der preisgekrönte Reporter Lars Bogenius (Jonas Nay, 32) immer wieder die vierte Wand und erklären dem Kinopublikum ihre Sicht der Dinge. Wenn ein großes Medienhaus wie damals der "Spiegel" auf einen Hochstapler hereinfällt, betrifft das den seriösen Journalismus an sich.
Bully Herbig hat mit „Tausend Zeilen“ einen Film über den Relotius-Skandal beim „Spiegel“ gedreht, der vor allem eines ist: grundsolide...
„Was er gewesen ist“, hätte es beinahe heißen müssen. Ein „Spiegel“-Redakteur namens Claas Relotius schreibt in seiner steilen preisgekrönten Karriere etwa sechzig Texte, in denen vieles – nicht selten sind es die Protagonisten – frei erfunden ist. Dabei ist der Fall eine Goldmine für Satire.
Michael Bully Herbig macht aus dem Skandal um Spiegel-Autor Claas Relotius mit viel Aufwand eine flotte und unterhaltsame Medien-Komödie.
Das ist für diese Art Umsetzung angemessen, denn Michael Herbig lässt konsequent die Finger vom extrem komplexen, bis tief in die Psychoanalyse und in Krankheitsbilder reichenden Sezieren einer Persönlichkeit. Schließlich gebe es in der Redaktion eine Dokumentationsabteilung, die Fake von Echt zu unterscheiden wisse. Weil er ein lustvoller Athlet ist, der seinem Publikum einfach eine gute Komödie vorsetzen will, ohne darauf zu drängen, morgen gleich eine Rechercheanalyse zu starten, um die Sache bis ins Detail zu verstehen, zu werten, be- und zu verurteilen. Er konterkariert ein wenig sein Image als exaktgewichtiger dynamischer Frauengewinnler, takelt angemessen ab, hetzt wie ein Getriebener an seiner Anne (Marie Burchard) und vier kleinen Kindern vorbei in die Arme der Wahrheit und nichts als der Wahrheit. Weil er an einer mit dem Florett gezogenen, giftigen Farce, die demaskieren und nur dem Spiegel einen Spiegel vorhalten will, kein Interesse hat. Weil er dafür das große Besteck aus dem Kasten zu nehmen willens und in der Lage ist.
Basierend auf dem Enthüllungsbuch von Journalist Juan Moreno widmet sich Michael Bully Herbig einem der größten Medienskandale Deutschlands.
Bleibt also nur zu hoffen, dass Bully Herbig bald sein Biopic über Siegfried und Roy auf die Leinwand bringen darf. Neben den herrlich schmierig dargestellten Pressechefs fügen sich beide Schauspieler ganz hervorragend in ein buntes Potpourri ein, das als Summe seiner einzelnen Teile einfach nur ganz großes Kino ergibt. Jonas Nay gerät gar nicht erst in Versuchung, sein reales Vorbild irgendwie imitieren zu müssen und kann als klassisch gestrickter Hochstapler so richtig vom Leder ziehen, während Elyas M’Barek einfach nur als nachvollziehbare Figur eines um seine Existenz fürchtenden Familienvaters zu überzeugen weiß. Was der Filmemacher sowie seine Stars Elyas M’Barek und Jonas Nay zum Stoff zu sagen haben, könnt ihr euch in unserem Interviewvideo anschauen. Claas Relotius legte als Autor und Journalist einen kometenhaften Aufstieg hin, der in der deutschen Medienlandschaft seinesgleichen suchte, stürzte selbige dann allerdings in eine ihrer größten Krisen. Dann allerdings brach das System Relotius doch noch in sich zusammen und bescherte seinem Widersacher die notwendige Rehabilitation.
Bis heute ist der Fälschungsskandal um Claas Relotius in den Köpfen vieler Menschen. Wer also noch einmal ins Jahr 2018 zurückreisen und den Skandal als.
[Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung](/datenschutz). Neben der packenden Geschichte dürfte es aber vor allem die Besetzung sein, die den ein oder anderen Interessierten in den Kinosaal locken wird. Bis heute ist der Fälschungsskandal um Claas Relotius in den Köpfen vieler Menschen.
Romero vs. Borgenius heißt es in "Tausend Zeilen", dem neuen Film von Kultregisseur Michael Bully Herbig. Die spannende Mediensatire mit Top-Besetzung ist ...
"In der Ecke Almeria, Andalusien, konnte ich mir das meiste gut vorstellen. Sehenswert ist die Mediensatire, die von den wahren Vorfällen um die Journalisten Claas Relotius (36) und Juan Moreno (49) - von ihm stammt die Buchvorlage "Tausend Zeilen Lüge" (2019) - inspiriert wurde, nicht nur für Medienleute. "Den Stil des Films hatte ich sofort vor Augen: dass zwei Journalisten um die Gunst der Zuschauer buhlen", sagt er weiter. Vor allem Jonas Nay zieht einmal mehr alle Register und spielt den zunehmend zwielichtigen Bogenius, der als der "liebe Lars" vorgestellt wird, faszinierend vielschichtig. Warum ihm das so wichtig war, hat einen einfachen Grund: "Ich wollte, dass es dem Zuschauer genauso geht, wie dem Umfeld des Hochstaplers." Wenn ein großes Medienhaus wie damals der "Spiegel" auf einen Hochstapler hereinfällt, betrifft das den seriösen Journalismus an sich.
Signifikantes Systemversagen – Kritik von Axel Timo Purr zum Film »Tausend Zeilen«, R: Michael Herbig. artechock – das Münchner Filmmagazin.
Denn hier hat Relotius neben dem seinem Verhalten Vorschub leistenden und im Film im Zentrum stehenden Arbeitsumfeld vor allem auf seine psychotische Disposition (Denk- und Wahrnehmungsstörungen, Halluzinationen sowie Wahnvorstellungen) aufmerksam gemacht. Vor allem Elyas M’Barek emanzipiert sich nicht nur in den dysfunktionalen Familienszenen mit seinen Kindern und seiner Frau wie schon vor kurzem in Allerdings nicht auf dessen Tonfall, der vor allem sachlich ist, immer wieder jedoch auch die Wut und die Frustration von Moreno über die Schwachstellen des deutschen Journalismus durchblicken lässt. Dieser Ansatz ist dem Thema auch durchaus angemessen, denkt man etwa an Adam McKays [The Big Short](../../filminfo/b/bi/bishor0.htm), in dem ein anderes Lügensystem mit pulverisierendem Humor und bissigen Brecht'schen Verfremdungseffekten kongenial entlarvt wurde. Das System Relotius und der deutsche Journalismus« (2019) seine Sicht des Falles geschildert und die Filmrechte bereits vor Fertigstellung des Buches verkaufen können. die hervorragende Verfilmung von Balzacs Nicht nur weil es erst vier Jahre her ist, sondern weil es damals neben einigen anderen Tageszeitungen und Magazinen vor allem eines der seriösesten politischen Magazine Deutschlands, den »Spiegel« traf, dessen Starreporter Relotius zu diesem Zeitpunkt war. Zwar arbeitet auch Herbig mit Verfremdungseffekten, richtet Moreno (Elyas M’Barek) sich immer wieder in direkter Ansprache an den Zuschauer, doch statt zu beißen, wird gerade im Anfangsteil grotesk gebellt, sehen wir das Starjournalismus-Syndrom und ihre Förderer, die Chefetage des Spiegel (im Film als »Chronik« tituliert und statt rot in blau darherkommend) im Blödelmodus eines anderen großen Fälscherskandals und seiner Verfilmung demaskiert, die Fälschung der Hitler-Tagebücher und die Auswertung durch den »Stern« und Helmut Dietls filmische Umsetzung des Skandals mit [Schtonk!](../../filminfo/s/sc/schton.htm) (1992). Im Fall von Michael »Bully« Herbigs Tausend Zeilen brauchte es eine knappe halbe Stunde, bis mein Entsetzen von Interesse und schließlich Wohlwollen abgelöst wurde. Der damals den Fall zahlreicher schlichtweg erfundener Texte und Reportagen aufdeckende Reporter Juan Moreno war ein Kollege von Relotius und hat in seinem Buch »Tausend Zeilen Lüge. [Fall Claas Relotius](https://de.wikipedia.org/wiki/Claas_Relotius), an den sich die meisten noch erinnern dürften. Manchmal braucht es eine gewisse Zeit, bis man das, was man von einem Film erwartet, aus dem Kopf kriegt, sich vom eigenen Film im Kopf ab- und wieder der Leinwand zuwendet.
In Tausend Zeilen inszeniert Regisseur Michael Herbig den Spiegel-Skandal als komisch-dramatische Unterhaltung. Die AZ-Kritik.
Er übersetzt die "Tausend Zeilen" in 90 Minuten gute Unterhaltung. Denn in der Story steckt von allem etwas, aber auch nicht allzu viel: Sie ist ein bisschen dramatisch, da der Reporter Moreno um Job und Karriere kämpft – aber nicht um sein Leben. Und natürlich stecken Komödie und Mediensatire von vornherein in dieser Story, mit all den übertölpelten Preisjurys und Spitzenjournalisten: Doch die verhielten sich, bei allem Pfusch, nicht annährend so narrenhaft wie die Beteiligten des "Stern"-Skandals um die Hitler-Tagebücher Anfang der 80er-Jahre , der die Steilvorlage für Helmut Dietls Mediensatire "Schtonk" lieferte. Und die Reaktionen der Medienprofis? Regisseur Michael Herbig und Drehbuchautor Hermann Florin konnten aus dem Vollen schöpfen: Dieser Claas Relotius hatte die unwahrscheinlichsten Geschichten zusammenfabuliert: etwa wie er den 13-Jährigen traf, der mit einem Graffito den Syrienkrieg ausgelöst haben soll. Der junge "Spiegel"-Reporter Claas Relotius hat jahrelang Geschichten erfunden, die spektakulärer waren als die wahren Storys seiner Kollegen.
Elyas M'Barek als akribisch arbeitender Journalist mit ein paar Kilo mehr auf den Rippen: "Tausend Zeilen" adaptiert die wahre Geschichte des Presseskandals ...
"Tausend Zeilen" bedient sich am Buch von Moreno, "Tausend Zeilen Lüge. Trotzdem ist Elyas M'Barek "felsenfest davon überzeugt", dass Journalisten ihre Arbeit ernst nehmen und sich an den Pressekodex halten. "Tausend Zeilen" adaptiert die wahre Geschichte des Presseskandals um Claas Relotius.
Michael Bully Herbigs Film "Tausend Zeilen" befasst sich mit dem großen deutschen Presseskandal um Claas Relotius. Gelungen ist ihm eine ausgewogene ...
Reporter Romero - gespielt von Elyas M'Barek - versucht, mit Flüchtlingen ins Gespräch zu kommen, die Richtung amerikanische Grenze ziehen. "Tausend Zeilen" funktioniert, weil der Film einfach eine klasse Story zu erzählen hat, die sich keiner ausdenken musste. Aus Claas Relotius wird Lars Bogenius, aus Juan Moreno, der den Kollegen entlarvte, wird Juan Romero und aus dem "Spiegel" das Nachrichtenmagazin "Chronik". Jetzt kommt "Tausend Zeilen" von Regisseur Michael "Bully" Herbig in die Kinos. Gelungen ist ihm eine ausgewogene Mischung aus Satire und Drama - mit Elyas M'Barek und Jonas Nay in den Hauptrollen. Der Reporter hatte dem "Spiegel" weitgehend erfundene Reportagen verkauft und wurde dafür als "Edelfeder" hofiert, bis die Sache im Jahr 2018 aufflog.
Bully Herbig hat mit „Tausend Zeilen“ einen Film über den Relotius-Skandal beim „Spiegel“ gedreht, der vor allem eines ist: grundsolide...
„Was er gewesen ist“, hätte es beinahe heißen müssen. [Claas Relotius](https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/thema/claas-relotius) schreibt in seiner steilen preisgekrönten Karriere etwa sechzig Texte, in denen vieles – nicht selten sind es die Protagonisten – frei erfunden ist. Dabei ist der Fall eine Goldmine für Satire.
2018 deckt Juan Moreno das falsche Spiel seines "Spiegel"-Kollegen Claas Relotius auf. Im neuen Bully-Herbig-Film "Tausend Zeilen" übernimmt Elyas M'Barek ...
Das ist zum Bildergucken und nicht zum Meinung bilden. Mir tut es eher leid um Leute, die vermutlich wirklich annehmen, dass das alles wahr ist und die dann wütenden Mobs im Internet glauben und gar nicht mehr abwägen. Ich glaube, es ist die Kunst von Hochstaplern und Manipulatoren, dass sie die Leute einnehmen und genau damit spielen. Und klar habe ich eine Meinung dazu und die sage ich auch, wenn ich danach gefragt werde. Wenn ich in einem Interview etwas sage oder auch irgendwas poste, dann lesen Leute das und glauben es vermutlich. Das ist ein bisschen die Botschaft: dass man sich nicht von Oberflächlichkeiten blenden lassen und immer genau hingucken sollte. Eine Botschaft, die der Film transportiert, ist, dass man Journalismus auf jeden Fall glauben darf und soll und dass es leider Einzelfälle gibt, die aber nicht für den Journalismus im Ganzen stehen. Und wie in dem Film jetzt auch habe ich damals gedacht: "Was geht da ab?" Eine Geschichte über einen vermeintlichen Helden, der gar keiner ist und einen, der es eigentlich ist und dem keiner glaubt. Es ist superinteressant, was er so erlebt hat und wie toll er schreibt. Und ich war happy über das Genre. "Tausend Zeilen" ist zwar durchaus unterhaltsam und auch humorvoll, aber es ist jetzt keine klassische Komödie.
Regisseur Michael „Bully“ Herbig nimmt sich mit „Tausend Zeilen“ den Fälschungsskandal beim „Spiegel“ um in Teilen ausgedachte Reportagen vor.
Der Film, der am Donnerstag in die Kinos kommt, heißt „Tausend Zeilen“. Er schreibt für die „Chronik“ – die „Avantgarde des deutschen Journalismus“, wie es jemand in der Redaktion ausdrückt. „Tausend Zeilen“ lässt sich auch gar nicht so leicht einem üblichen Genre zuordnen. Das Buch, das 2019 erschien, trägt den Titel „Tausend Zeilen Lüge“. Regisseur Michael „Bully“ Herbig hat man lange mit der „Bullyparade“ oder Filmen wie „Der Schuh des Manitu“ verbunden. Als der „Spiegel“ vor fast vier Jahren einen Fälschungsskandal in den eigenen Reihen öffentlich machte, ging die Nachricht um die Welt.
Zum Start des neuen Michael Bully Herbigs Film „Tausend Zeilen“ traf TV Movie Online Hauptdarsteller Jonas Nay zum Interview!
Ob Jonas Nay auch privat dazu neigt, es mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen und wie er nach den Dreharbeiten über die deutsche Medienlandschaft denkt, verriet er uns im Interview - seht selbst: Basierend auf dem Buch von Juan Moreno „Tausend Zeilen Lüge“ entstand eine waschechte Mediensatire, die den Skandal als Unterhaltungsformat in die Kinos bringt. Eine Geschichte, die für Michael Bully Herbig auf die große Leinwand gehörte und vier Jahre später mit „Tausend Zeilen“ Realität wurde.
Zum Start seines neuen Films „Tausend Zeilen“ traf TV Movie Online Regisseur Michael Bully Herbig zum Interview!