Die Vögel

2022 - 9 - 18

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Image courtesy of "DIE WELT"

Hitchcock: „Die Vögel“ nannte er seinen „furchteinflößendsten Film“ (DIE WELT)

Auf der Suche nach einem Nachfolger für „Psycho“ las Alfred Hitchcock die Nachricht von Vogelangriffen in einem Küstenort. Das inspirierte ihn zu seinem ...

Dort philosophierte er über das Verhältnis von Menschen und Vögeln ganz allgemein – mit der sarkastischen Pointe, dass die Tiere dem homo sapiens sapiens unter anderem zu verdanken hätten, in Käfige eingesperrt oder zur Belustigung bei der Jagd totgeschossen zu werden. Stellt man aber in Rechnung, wie viele Zeitgenossen nach Ansicht des Films unsere gefiederten Freunde misstrauischer beäugt haben als zuvor, spricht das sicher für die These des Mannes, der keine ausgefeilte Geschichte oder brutale Gewalt brauchte, um sein Publikum zu schocken. Anders als nach „Psycho“ weigerte sich die US-Presse, das Werk zu feiern, „Time“ schrieb sogar grandios am Thema vorbei von „sinnloser Handlung“. Unerreicht ist der Moment, in dem eine Ortsbewohnerin Melanie Daniels anschreit, erst seit sie hier sei, benähmen sich die Tiere schlimm: „Sie sind böse!“ Alfred Hitchcock war es damit gelungen, ein weiteres Mal die Nervenenden seiner Zuschauer zu frittieren – und das sogar ohne Bodycount. Die war ihm in einem Spot für Diätgetränke aufgefallen – und weil Diamanten nur unter höchstem Druck entstehen, setzte „Hitch“ ihr mit seinem Perfektionismus am Set derartig zu, dass sie kurz vor der Kapitulation stand. [Alfred Hitchcock (1899–1980)](/print-welt/article667868/Alfred-Hitchcock.html) gewesen sein, als er 1961 in der Zeitung eine Meldung aus dem nordkalifornischen Küstenort Pleasure Point las, in der das Selbstverständliche zerbrach: Gegen zwei Uhr morgens seien die Einwohner von Schreien und Schlägen gegen ihre Hauswände aus dem Schlaf gerissen worden, hieß es dort.

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