Die polnische Regierung beziffert die Weltkriegsschäden auf eine vierstellige Milliardensumme. Die Bundesregierung weist die Reparationsforderungen wie ...
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Polen will offiziell Reparationsforderungen an Deutschland wegen des Überfalls im Zweiten Weltkrieg - womöglich in Billionen-Höhe stellen.
Die von den Menschen in Polen angebotene Versöhnung sei eine Grundlage, auf der beide Seiten in eine gemeinsame Zukunft in einem geeinten Europa blicken könnten. In Polen hofft man immer noch auf Entschädigungszahlungen von Deutschland für die im Zweiten Weltkrieg angerichteten Schäden. Davon fließe ein Großteil in EU-Länder im Süden und Osten der Union. Polen habe für Gebietsverluste im Osten zudem Territorien erhalten, die vor dem Krieg zu Deutschland gehört haben. Die polnische Regierung argumentiert, eine 1953 abgegebene Erklärung Polens, nach der es keine weiteren Reparationsforderungen an Deutschland geben solle, sei auf Druck der Sowjetunion zustande gekommen. "Die Position der Bundesregierung ist unverändert.
Polen präsentiert 2022 einen Bericht zu den im Zweiten Weltkrieg erlittenen Schäden und kündigt Reparationsforderungen in Billionenhöhe an.
Dem Konstrukteur Siegfried Böhm gelang es aber auch in dieser schwierigen Zeit, parallel die "Praktica" als Modell der Zukunft zu entwickeln. Die tatsächlichen ostdeutschen Kosten bis 1953 werden auf etwa 16 Milliarden Vorkriegsdollar geschätzt – somit auf mehr als 50 Milliarden Mark und auf etwa ein Viertel des Bruttosozialprodukts in diesem Zeitraum. Im Rahmen der so genannten "Aktion Ossawakim" waren 1946 Tausende ostdeutsche Fachkräfte für mehrere Jahre in die Sowjetunion verschleppt worden – besonders betroffen war beispielsweise das Jenaer Glasunternehmen Schott. Abgesehen davon leistete die Bundesrepublik, anders als die DDR, schließlich auch in großem Umfang Schuldentilgungen im Ausland und Wiedergutmachungszahlungen an den Staat Israel sowie Opfer des NS-Regimes. Dementsprechend soll auch [Polen](https://www.mdr.de/heute-im-osten/polen-praezisiert-reparationszahlungen-an-deutschland-100.html) keine neuen Forderungen erheben können – zumal es 1953 auf weitere Ansprüche verzichtet hatte und von der Sowjetunion vor allem durch abgetretene deutsche Ostgebiete entschädigt worden war. Erbracht werden sollten die Reparationen sowohl durch Demontagen als auch durch Lieferungen aus der laufenden Produktion. Dort mussten nun bis Ende 1950 jährlich Tausende Kameras für den Export in die Sowjetunion gefertigt werden. Noch weitaus mehr Unternehmen waren an den fortlaufenden Lieferungen beteiligt, die zum Teil bis 1953 andauerten – während die westlichen Besatzer ihre Reparationspolitik bereits zurückgefahren und begonnen hatten, den westdeutschen Wiederaufbau gezielt zu fördern. Allein in der Kamera-Industrie wurden in Dresden Produktionsanlagen im Wert von rund 40 Millionen Reichsmark abgebaut und als Reparationen in die Sowjetunion abtransportiert. "Ich habe Werkmeister weinen sehen, die ihre Maschinen in Kisten verpacken mussten und dann ging das ab“, erinnerte sich der inzwischen verstorbene Kamerakonstrukteur Siegfried Böhm 2011. Dabei waren auch etwa 60 Prozent der Produktionsanlagen für Kameras zerstört worden – ein schmerzhafter Einschnitt für eine traditionsreiche Sparte, die sich bereits ab Ende des 19. In Dresden lief sie jahrzehntelang alle 90 Sekunden vom Band: die begehrte Spiegelreflexkamera "Praktica" des VEB Pentacon – ein Exportschlager auf Weltniveau, wie das DDR-Fernsehen versicherte.
Genau 83 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs veranschlagt Polen die von Deutschland angerichteten Schäden auf mehr als 1,3 Billionen...
Nach Berechnungen der Kommission kamen durch den Krieg und die deutsche Besatzung mehr als 5,2 Millionen Menschen in Polen ums Leben. Allein die Verluste durch die ausgebliebenen Einkommen der Getöteten schätzte die Kommission auf 919 Milliarden Euro. Den materiellen Schaden Polens durch Angriff und Besatzung beziffert das Gutachten auf umgerechnet rund 170 Milliarden Euro. September 1939 begann der deutsche Überfall auf Polen und damit der Zweite Weltkrieg. «Die Position der Bundesregierung ist unverändert. Der Vorsitzende der nationalkonservativen Regierungspartei PiS, Jaroslaw Kaczynski, sprach in Warschau von einem «enormen Schaden» bis heute.
Zum Jahrestag des Kriegsbeginns fordert die polnische Regierung von Deutschland Reparationen in Billionenhöhe. Die Bundesregierung weigert sich.
In den letzten Jahren habe sich einiges getan: Im Oktober 2020 hat der Deutsche Bundestag beschlossen, in Berlin ein Denkmal für NS-Opfer zu errichten. [Oliver Loew,](https://www.deutsches-polen-institut.de/institut/unser-team/prof-dr-peter-oliver-loew/)Direktor des [Deutschen Polen-Instituts](https://www.deutsches-polen-institut.de/), schätzt die Forderung so ein: „Das ist aus Polen ein Schrei: Nehmt uns endlich wahr! Zwischen Deutschland und Polen sei in Sachen Aufarbeitung schon „viel geschafft worden“, wenn auch „nicht genug“, meint Davies. Deutschland wolle aus eigenem Interesse anderen Staaten nicht das Signal senden, dass es auf solche Forderungen eingehe. „Es wäre ein wichtiges Signal, zu sagen: Wir handeln nicht aus Eigeninteresse, sondern senden ein Signal, dass wir es ernst nehmen und uns der Problematik bewusst sind.“ Die Bundesregierung weigert sich.
Wegen menschlicher und materieller Verluste: Polens Justizminister fordert in einem ausführlichen Bericht Reparationen von Deutschland.
»Wir können nicht zur Tagesordnung übergehen, nur weil es jemandem so vorkommt, als befände sich Polen in einer besonderen, [radikal niedrigeren Position als andere Länder](https://www.spiegel.de/ausland/polen-donald-tusk-wirft-regierung-antideutsche-kampagne-vor-a-2ac26860-fee7-4766-b247-2de7d49b1d00).« Er sei sich bewusst, dass es zu den Reparationen ein »langer und schwieriger Weg« sei. Der Vorsitzende der nationalkonservativen Regierungspartei PiS, Jarosław Kaczyński, sprach am Donnerstag in [Warschau](https://www.spiegel.de/thema/warschau/) von einem »enormen Schaden« bis heute. Die Besatzung war unglaublich verbrecherisch, unglaublich grausam und hatte Auswirkungen, die in vielen Fällen bis heute anhalten«, sagte Kaczyński, der als starker Mann der polnischen Politik gilt. [Polen](https://www.spiegel.de/thema/polen/) beziffert die von Nazideutschland im Zweiten Weltkrieg angerichteten Schäden in einem Bericht auf umgerechnet mehr als 1,3 Billionen Euro. [Die Bundesregierung sieht dafür keine Grundlage mehr.](https://www.spiegel.de/politik/ausland/polen-aussenminister-jacek-czaputowicz-beklagt-mangelnde-fairness-bei-reparationen-a-1282537.html) »Die Deutschen sind in Polen eingefallen und haben uns enormen Schaden zugefügt.
Polens Regierung hat erneut die Schäden beziffert, die Deutschland im Zweiten Weltkrieg verursacht hat. Zahlen wird Berlin nicht, stattdessen gibt es einen ...
Bartosz Wieliński von der »Gazeta Wyborcza« fordert jetzt, man müsse das Thema »irgendwie lösen«, und zwar »bei nächster Gelegenheit«, damit keine polnische Regierung in Zukunft mehr die Reparationskarte ziehen könne. Gegenüber der SPD-Zeitung »Vorwärts« betonte er vergangene Woche, »dass es nicht zu Reparationszahlungen kommen wird, egal wer in Deutschland regiert«. Schließlich war die polnische Regierung nicht in die Zwei-plus-Vier-Verhandlung involviert. Die Argumente der Bundesrepublik will man in Warschau nicht gelten lassen. Für Berlin ist die Frage mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag über die außenpolitischen Aspekte der deutschen Einheit abgeschlossen. Die Position der Bundesregierung ist seit vielen Jahren eindeutig: Sie lehnt jegliche Reparationsforderungen ab.