Ihn hatte keiner auf der Rechnung – und dann siegte er in einem packenden Schlussspurt. Marathonläufer Richard Ringer sicherte sich in München den EM-Titel.
Der 33-Jährige siegte im Schlussspurt in 2:10:21 Stunden. Mitfavorit Amanal Petros musste sich am Ende mit Rang vier zufriedengeben. In der Team-Wertung gab es für Deutschland Silber hinter Israel. Ringer hatte nach einem klugen Rennen auf den letzten Metern die größten Reserven und gewann vor den Israelis Maru Teferi (2:10:23) und Gashau Ayale (2:10:29). Der deutsche Rekordhalter Petros, der auf der langen Zielgeraden auf Silberkurs lag, brach dagegen am Ende ein.
Was für ein Finish! Auf den letzten Metern des Marathons ersprintet sich Richard Ringer den EM-Titel in München. Danach lässt er sich von den Zuschauern in ...
Dadurch haben wir Silber gewonnen.“ Und zwar in der Marathon-Mannschaftswertung. Rabea Schöneborn als Zwölfte und Katharina Steinruck auf Rang 15 komplettierten das hervorragende Teamergebnis. Nach einem klugen Rennen feiert Ringer den größten Erfolg seiner Karriere. „Unfassbar – ich wollte 2018 performen und bin damals ausgestiegen. Der Routinier hatte angekündigt, noch etwas gutmachen zu wollen und hielt Wort. Den ersten Titel der Leichtathletik-Wettkämpfe holte sich Aleksandra Lisowska aus Polen in 2:28:36 Stunden. Silber ging an Matea Parlov Kostro aus Kroatien in 2:28:42 Stunden. Die deutsche Meisterin Domenika Mayer als Sechste (2:29:21) und Deborah Schöneborn (2:30:35) als Zehnte sorgten dafür, dass das deutsche Team die Mannschaftswertung gewann. Und dann gelingt ihm, was wohl kaum jemand vermutet: Richard Ringer mobilisiert noch einmal die letzten Kräfte, die irgendwo tief in seinem Körper stecken und sprintet nach mehr als 40 Kilometern an dem Israeli Israelis Maru Teferi vorbei.
Richard Ringer aus Uhldingen-Mühlhofen hat bei den European Championships in München überraschend Gold im Marathon gewonnen.
Der eigentlich als Mitfavorit gehandelte deutsche Rekordhalter Amanal Petros war nicht überrascht, dass der zwischenzeitlich schon zurückgefallene Ringer 50 Meter vor der Ziellinie am Münchner Odeonsplatz an Maru Teferi aus Israel vorbeirauschte und in 2:10:21 Stunden noch gewann. Und jetzt bin ich Europameister", sagte der 33-Jährige, der vor vier Jahren bei der EM in Berlin über 10.000 Meter ausgestiegen war. "Unfassbar - ich wollte 2018 performen und bin das erste Mal ausgestiegen.
Bei der Leichtathletik-EM holt Ringer den ersten deutschen Einzeltitel. Bei der Teamwertung gewannen die deutschen Frauen, die Männer wurden Zweiter hinter ...
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Zum Auftakt der Leichtathletik-Wettbewerbe zeigen die deutschen Marathon-Läufer eine bärenstarke Leistung. Alle voran Richard Ringer, der Einzel-Gold holt.
„Ich gehe davon aus, dass der Funke gezündet hat innerhalb des Teams und dass er übergesprungen ist auf das Publikum. Das war heute ein guter Start, und so kann es weitergehen.“ Die Stimmung entlang des Rundkurses durch die Münchner Innenstadt, der viermal absolviert werden musste, beflügelte alle. „Der kommt ursprünglich von der Mittelstrecke. Er hat es klasse gemacht, ich bin stolz auf ihn“, sagte Petros. Dem in Eritra geborenen Läufer ging auf den letzten Metern die Puste aus, so reichte es 18 Sekunden hinter Ringer nur zu Rang vier. Gemeinsam jubeln durften auf dem Podest auch die deutschen Frauen, obwohl Miriam Dattke in 2:28:52 Stunden nur um Zentimer Bronze der zeitgleichen Niederländerin Nienke Brinkman überlassen musste. „Auch die Mannschaftsmedaillen im Marathon sind herausragend, wir sind alle sehr, sehr glücklich“, ergänzte Stein. Rabea Schöneborn als Zwölfte und Katharina Steinruck auf Rang 15 komplettierten das hervorragende Teamergebnis. Dazu gab es am Montag Silber für das Männer-Team, im Einzel liefen Amanal Petros und Miriam Dattke in faszinierenden Rennen als Vierte nur knapp an weiteren Medaillen vorbei.
Richard Ringer ist nach einem spektakulären Schlussspurt Marathon-Europameister. Und die DLV-Frauen glänzen mit Team-Gold.
Die Team-Entscheidung war in München erstmals in eine Europameisterschaft integriert. Im Vorfeld des Rennens hatte es Sorgen und Diskussionen über ein mögliches Hitze-Rennen gegeben. Mayer war 29 Sekunden und Schöneborn 2:44 Minuten langsamer als die schnellste Deutsche. Ich habe aber gehört, wie die Leute uns anfeuern und wollten, dass wir die Medaille holen", beschrieb Dattke die Atmosphäre und Emotionen auf dem Weg zum Titel. Der nur hauchdünn verpassten Einzelmedaille trauerte die Bayerin nicht nach: "Ich habe mein Bestes gegeben, aber es hat hinten raus nicht geklappt. Den EM-Titel im Einzelrennen sicherte sich die Polin Aleksandra Lisowska. Das deutsche Team der Frauen setzt sich im Marathon in der Gesamtwertung durch und holt die Goldmedaille. Die Einzelwertung gewinnt die Polin Aleksandra Lisowska.
Damit war nicht zu rechnen: Richard Ringer schnappt sich bei den European Championships in München überraschend die Gold-Medaille im Marathon - dank eines ...
In der Team-Wertung gab es für Deutschland Silber hinter Israel. Gold-Sensation im Marathon! Richard Ringer siegt bei European Championships dank Schlussspurt Gold-Sensation im Marathon! Richard Ringer siegt bei European Championships dank Schlussspurt
Was für ein Auftakt der Leichtathletik-EM: Richard Ringer holt Gold im Marathon. Das deutsche Frauenteam auch. Die Männermannschaft Silber.
Mehr ging am Ende nicht, wir konnten ja beide nicht mehr - das war wie zwei LKWs auf der Autobahn“, sagte Miriam Dattke, die im vergangenen Jahr noch Pech hatte, weil ihr geplantes Marathon-Debüt in Dresden verletzungsbedingt ausfiel. Dann kam sie in Valencia im Dezember aufgrund von Magenproblemen nicht ins Ziel. In Sevilla lief sie schließlich im Februar 2:26:50 Stunden und nun folgte Rang vier bei der EM. „Ich hoffe, dass ich in der Zukunft noch eine Chance habe, eine Einzel-Medaille bei einer EM zu gewinnen“, sagte Miriam Dattke. Dreimal hat eine deutsche Läuferin bisher bei einer EM eine Marathon-Medaille gewinnen können: 2002 wurde in München Luminita Zaituc Zweite vor Sonja Oberem, und 2006 gewann Ulrike Maisch sensationell die Goldmedaille. Noch bei Kilometer 35 (1:48:36) liefen zehn Athleten an der Spitze. Darunter waren auch Richard Ringer und Amanal Petros. In der Folge entwickelte sich eine dramatische Schlussphase. Gut fünf Kilometer vor dem Ziel hatte Richard Ringer den Kontakt zur Spitzengruppe verloren und lag einige Sekunden zurück. Vorne waren noch fünf Athleten im Rennen um den EM-Titel: Neben Amanal Petros, Maru Teferi und Gashau Ayale waren dies noch Nicolas Navarro sowie Ayad Lamdassem (Spanien), der mit 2:06:25 die schnellste Bestzeit im Feld aufwies. Hinter Matea Parlov Kostro kämpfte Miriam Dattke bis zum letzten Meter um die Bronzemedaille. Angefeuert von den Zuschauern kam sie noch einmal ganz dicht an Nienke Brinkmann heran, doch es reichte am Ende nicht ganz. Die Zuschauerunterstützung war toll, die Zuschauer waren mein drittes Bein“, sagte Richard Ringer, der in der langen Historie der Europameisterschaften, die 1934 begann, erst die dritte deutsche Medaille im Männer-Marathon für Deutschland gewann. Das Rennen der Frauen gewann die Polin Aleksandra Lisowska. Sie triumphierte in 2:28:36 Stunden vor Matea Parlov Kostro (Kroatien), die nach 2:28:42 im Ziel war. In dieser Gruppe waren bis auf Kristina Hendel, die rund eine Minute zurück lag, noch alle deutschen Läuferinnen vertreten. „Marathon ist eine Wundertüte - du steht am Start und weißt nicht einmal ob du durchkommst“, sagte Richard Ringer. „Das Team hat mich heute motiviert und auch Amanal hat mir geholfen. Während der Wattenscheider immer langsamer wurde und noch auf den undankbaren vierten Rang zurück fiel, wurde Richard Ringer immer schneller. Im Schatten betrug die Temperatur während der beiden Rennen zwischen 22 und 26 Grad Celsius, in der Sonne war es deutlich wärmer. Manchmal halfen Wolken und ein kühler Wind, doch insgesamt hätten diese Marathonläufe früh morgens oder abends gestartet werden müssen. Bei prächtiger Stimmung vor vielen tausend Zuschauern an der 10-km-Rundstrecke gewann das deutsche Team die Silbermedaille im Europa Cup. Bei dieser in die EM integrierten Team-Wertung werden die besten drei Läufer einer Nation gewertet. Allerdings hatten sich die deutschen Asse auch optimal auf die Wärme vorbereitet.
Mit riesigen Schritten flog Richard Ringer ins Ziel – und damit zum EM-Gold. Der deutsche Marathonsport jubelt über den Sieg des ehemaligen Bahnläufers.
Bei Kilometer 40 entschied sich Dattke spät, die Ideallinie zu verlassen, sie griff nach einem Schwamm an einer Verpflegungsstation, der ihren Körper etwas kühlen sollte, doch sie bekam ihn nicht zu greifen. Mit der Auswahl des Trainingscamps versuchte Ringer sich auch auf die klimatischen Bedingungen in München vorzubereiten. Der deutsche Marathonsport hat sich in den vergangenen Jahren besonders in der Breite entwickelt. Zum Trost gab es für Petros immerhin die Silbermedaille mit dem deutschen Team. Ähnlich war es zuvor auch einer deutschen Marathonläuferin ergangen. Es gibt nun mehrere Kandidaten, die starke Zeiten laufen können, das hängt auch mit professionelleren Trainingsgruppen oder besser zugänglichen Trainingscamps in Kenia oder den USA zusammen. Die drohenden hohen Temperaturen waren in den vergangenen Tagen in Streitthema, am Renntag von München war es zwar nicht ganz so heiß wie erwartet, doch die Luftfeuchtigkeit von knapp 60 Prozent zog den Läuferinnen und Läufern sämtliche Mineralstoffe aus ihren Körpern. Als er gleichauf mit Teferi war, ließ der Isreali das Überholmanöver geschehen, auf den letzten Metern hat beim Marathon fast niemand mehr Kraft für eine Gegenattacke. Allein Ringer schien die Puste einfach nicht auszugehen. Zur Geschichte des Läufers Ringer gehört, dass er ein selbstbewusster und mutiger Athlet ist. Mit einem magischen Zielsprint eilte der 33-Jährige an seinen Konkurrenten vorbei, auf den letzten Metern grinste Ringer bereits, er wusste, dass er gerade immer schneller wird – und alle anderen eben nicht. Ringer bringt neben seiner enormen Grundschnelligkeit – 2016 gewann er EM-Bronze – auch große Ausdauerfähigkeit mit. Aber heute war es leicht, weil wir das Team hatten.
Nicht nur Ausdauer hat er: Bei seinem vierten Marathon sprintet Richard Ringer mit einem spektakulären Schlussspurt zur Ziellinie,...
Man kann für den Deutschen Leichtathletik-Verband, der seit seiner Expedition zu den Titelkämpfen von Amerika in einem Sturm der Kritik steht, nur wünschen, dass in weiteren Disziplinen der Leichtathletik Mannschaftswertungen eingeführt werden und sich so die bemerkenswerte Breite in dieser Sportart auszahlt. Der Marathon wurde trotz des Protestes einer großen Zahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Mittagszeit gestartet. Und sie kann sich darin zeigen, dass er, während die Konkurrenten erschöpft zu Boden sinken, fröhlich die Zuschauer zu La-Ola-Wellen animiert und auf dem Odeonsplatz von München mit einem lebensgroßen Eichhörnchen mit grünem Jägerhütchen tanzt. Der Bonus in Gold ist umso bemerkenswerter, als Ringer sein Marathontraining mit reduzierten Laufeinheiten und Alternativtraining betreibt. Die Flamme habe nichts mehr mit Faschismus zu tun. Hinter Teferi, zwei Sekunden später als Ringer im Ziel, wurde Gashau Ayale, ebenfalls aus Israel, Dritter (2:10:29). In der Mannschaftswertung kamen Ringer, Petros und Johannes Motschmann, Sechzehnter in 2:14:52 Stunden, auf Platz zwei. „Ich habe gespürt, wie alle gehofft haben, dass ich’s schaffe und mich angebrüllt haben aus tiefstem Herzen“, schwärmte Miriam Dattke von ihrem Finale. „Es tut weh, und gleichzeitig denkst du, du kannst beißen, dann tut’s aber weh. ins Ziel. Fürs Laufen und fürs Training hat er seine Tätigkeit als Controller bei Rolls-Royce reduziert. Das ist schon ein innerer Kampf“, beschrieb sie ihr beachtliches Finale. „Aber ich war einfach drüber. Da ging nicht mehr viel.“ Sie war dennoch hochzufrieden. Giorgia Meloni lehnt das ab. Die Überlegenheit eines Athleten kann sich darin erweisen, dass er schneller und ausdauernder ist als alle anderen. Hier finden Sie einen externen Inhalt von Youtube.
Richard Ringer wird völlig überraschend Europameister. Der 33-Jährige hat die richtigen Mittel, um der Hitze zu trotzen.
Wenn es überhaupt etwas an Ringers Glanztat zu mäkeln gibt, dann ist das der Umstand, dass wegen der Weltmeisterschaften vor wenigen Wochen in den USA viele gute europäische Athleten zu den Wettkämpfen in die bayrische Landeshauptstadt gar nicht erst angereist sind. Doch die Veranstalter hatten mit der späten Ansetzung wohl vor allem die Zuschauer an der Strecke sowie vor den Fernsehern im Blick und weniger die Gesundheit der Teilnehmenden. Auch von seinen Betreuern war Ringer perfekt auf das Rennen eingestellt worden. Auch Richard Ringer hatte seinen Unmut geäußert. Für gewöhnlich starten die großen Marathons im Sommer meist früher, um der Hitze zu entgehen. Einer aus dem Zielbereich nickte mit dem Kopf. Ringer fiel auf den heißen Asphalt, sein Brustkorb hüpfte auf und ab. Hatte er, der 33-Jährige, dem auf der Marathonstrecke bislang keine großen Erfolge gelungen sind und den hier, bei den European Championships in München, keiner auf der Rechnung hatte, wirklich diesen Lauf über 42,195 Kilometer gewonnen?
In einem fulminanten Schlussspurt rannte Richard Ringer in München zum Titel. » Hier zur News mit mehr Infos!
Dann kam sie in Valencia im Dezember aufgrund von Magenproblemen nicht ins Ziel. In Sevilla lief sie schließlich im Februar 2:26:50 Stunden und nun folgte Rang vier bei der EM. „Ich hoffe, dass ich in der Zukunft noch eine Chance habe, eine Einzel-Medaille bei einer EM zu gewinnen“, sagte Miriam Dattke. Dreimal hat eine deutsche Läuferin bisher bei einer EM eine Marathon-Medaille gewinnen können: 2002 wurde in München Luminita Zaituc Zweite vor Sonja Oberem, und 2006 gewann Ulrike Maisch sensationell die Goldmedaille. Mehr ging am Ende nicht, wir konnten ja beide nicht mehr - das war wie zwei LKWs auf der Autobahn“, sagte Miriam Dattke, die im vergangenen Jahr noch Pech hatte, weil ihr geplantes Marathon-Debüt in Dresden verletzungsbedingt ausfiel. Noch bei Kilometer 35 (1:48:36) liefen zehn Athleten an der Spitze. Darunter waren auch Richard Ringer und Amanal Petros. In der Folge entwickelte sich eine dramatische Schlussphase. Gut fünf Kilometer vor dem Ziel hatte Richard Ringer den Kontakt zur Spitzengruppe verloren und lag einige Sekunden zurück. Vorne waren noch fünf Athleten im Rennen um den EM-Titel: Neben Amanal Petros, Maru Teferi und Gashau Ayale waren dies noch Nicolas Navarro sowie Ayad Lamdassem (Spanien), der mit 2:06:25 die schnellste Bestzeit im Feld aufwies. Hinter Matea Parlov Kostro kämpfte Miriam Dattke bis zum letzten Meter um die Bronzemedaille. Angefeuert von den Zuschauern kam sie noch einmal ganz dicht an Nienke Brinkmann heran, doch es reichte am Ende nicht ganz. Der Europäische Leichtathletik-Verband beharrte - offensichtlich in erster Linie aufgrund von TV-Übertragungszeiten - auf 10.30 Uhr für die Frauen und 11.30 Uhr für die Männer. Zwei Tage vor dem Start gab der Verband stattdessen bekannt, dass während der Rennen eine „Wet Bulb Globe Temperature“ von 19 bis 21 Grad Celsius herrschen würde - wie immer diese errechnet wurde, diese Werte waren fernab der Realität. Kurz vor dem Start der Männer zeigte ein Thermometer an einer Apotheke um die Ecke des Zielgebietes 25 Grad Celsius an - und zu dieser Zeit war der Himmel gerade bedeckt. Das Rennen der Frauen gewann die Polin Aleksandra Lisowska. Sie triumphierte in 2:28:36 Stunden vor Matea Parlov Kostro (Kroatien), die nach 2:28:42 im Ziel war. Die Zuschauerunterstützung war toll, die Zuschauer waren mein drittes Bein“, sagte Richard Ringer, der in der langen Historie der Europameisterschaften, die 1934 begann, erst die dritte deutsche Medaille im Männer-Marathon für Deutschland gewann. „Marathon ist eine Wundertüte - du steht am Start und weißt nicht einmal ob du durchkommst“, sagte Richard Ringer. „Das Team hat mich heute motiviert und auch Amanal hat mir geholfen. In dieser Gruppe waren bis auf Kristina Hendel, die rund eine Minute zurück lag, noch alle deutschen Läuferinnen vertreten. Während der Wattenscheider immer langsamer wurde und noch auf den undankbaren vierten Rang zurück fiel, wurde Richard Ringer immer schneller. Bei prächtiger Stimmung vor vielen tausend Zuschauern an der 10-km-Rundstrecke gewann das deutsche Team die Silbermedaille im Europa Cup. Bei dieser in die EM integrierten Team-Wertung werden die besten drei Läufer einer Nation gewertet. Israel siegte mit 6:31:48 Stunden vor Deutschland (6:35:52), Dritter wurde Spanien mit 6:38:44. Johannes Motschmann (SCC Berlin) lief als 16.
Bei der Multisportveranstaltung in München beginnen die deutschen Leichtathleten überraschend erfolgreich – auch die Marathonläuferinnen siegen im Team.
Trotzdem sagte die für Regensburg laufende 24-Jährige: „Für mich ist der vierte Platz ein Traum, ich habe nicht damit gerechnet.“ Den ersten Titel bei dieser EM holte sich Aleksandra Lisowska aus Polen in 2:28:36 Stunden. Silber ging an Matea Parlov Kostro aus Kroatien. Rabea Schöneborn als Zwölfte und Katharina Steinruck auf Rang 15 komplettierten das hervorragende Teamergebnis. Ein Marathon endet nach 42,195 Kilometern. Und jeder Meter davor hat seine eigene Dramatik. In München jedoch, wo sich die Zielgerade auf der Ludwigstraße zwischen ehrwürdigen Gebäuden zieht, bekamen die letzten 100 Meter eine ganz besondere Dynamik. Vielleicht dachte Richard Ringer an diese Sekunden, als er unter dem weiß-blauen Himmel mit geschlossenen Augen den größten Moment seiner Karriere genoss und die Nationalhymne für ihn gespielt wurde? Petros, der lange um die Spitzenposition kämpfte, war auf der Zielgeraden die Kraft ausgegangen. „Hitzewelle? Ja was, lange Hose an ist doch okay“, sagte Ringer grinsend zu seiner Akklimatisierung. So reichte es 18 Sekunden hinter Ringer für ihn nur zu Rang vier.
Bei der EM in München gelingt Richard Ringer mit der Goldmedaille eine historische Leistung. Damit erfüllt er sich nicht nur einen langen Traum, ...
„Er hat es klasse gemacht, ich bin stolz auf ihn“, lobte Petros nach dem Triumph. Ich gehe davon aus, dass der Funke im Team gezündet hat“, meint Präsident Jürgen Kessing. So wollte er mit seinem Team um den deutschen Rekordhalter Amanal Petros eine Medaille in der Teamwertung holen. Dieser Coup, der den Gewinn der Silbermedaille im Team überstrahlt, soll dem hart kritisierten DLV-Team nun den nötigen Schub geben. Wir saßen da auch alle schon bei dem Frauen-Marathon vor dem Fernseher und haben mitgefiebert. Zunächst lief alles nach Plan. Ringer lief mit Petros in der vorderen Gruppe mit und sah lange Zeit gut aus. Ich habe gar nichts mehr gehört, so laut war es. Dieser Teamgeist ließ Ringer neue Kraftreserven mobilisieren und ihn trotz zwischenzeitlichen Abständen immer wieder zurückkommen. „Normalerweise sagt man, individuell schafft man das alleine, aber das Team treibt schon Rückstand raus. Dann ging es los in diesem so harten und unberechenbarem Rennen. „Das ist Marathon. Da kann alles passieren. So bin ich da auch reingegangen. Dabei begann der Montag für den neuen Europameister Ringer ganz normal. Bisher hat es kein Deutscher geschafft, über diese Distanz den EM-Titel zu holen.
Richard Ringer hat den deutschen Leichtathleten nach der enttäuschenden WM in Eugene einen goldenen Auftakt bei der Heim-EM in München beschert.
Insgesamt war es für den Kopf aber gut, sich mit der Marathonzeit zu beschäftigen, noch länger unterwegs zu sein und es zu schaffen, über diesen Punkt zu kommen. Ich habe geschwitzt, ich habe da bestimmt einen Liter verloren und lag danach völlig erschöpft auf dem Boden. Genauso ging es mir bei den Crosstrainer-Einheiten, beim Aquajoggen oder bei den stundenlangen Ausdauereinheiten mit dem Rennrad draußen. Drei Stunden Laufen gehst du nämlich in der Vorbereitung darauf nicht. Ich bin irgendwie über den Schmerz gekommen und bin selbst noch überrascht, wie es dazu gekommen ist. Ich konnte den Schritt nochmal umstellen, aber das kann man nicht planen. Es gab mit Maru Teferi und Amanal Petros sicher andere Favoriten, aber ich dachte mir, dass sie auch einen schlechten Tag haben können. Es war am Ende vielleicht auch leichter, von hinten zu kommen und nicht den Druck zu haben. Jetzt wollte ich es noch einmal wissen, aber das kann man natürlich nicht planen.
Richard Ringer aus Uhldingen-Mühlhofen im Bodenseekreis hat mit der Marathon-Goldmedaille bei der Heim-EM Historisches erreicht.
Für seine sportliche Zukunft hat Richard Ringer bereits konkrete Ziele ausgesprochen: "Die Olympischen Spiele würde ich gern in den Top Zehn abschließen, und ich denke, als Europameister sind das auch angemessene Ziele", erzählt er. Er trainiert bei knapp 30 Grad in den USA und konnte sich so optimal auf die warmen Temperaturen vorbereiten. Während die anderen Läufer des Deutschen Leichtathletik-Verbandes im schweizerischen St. Moritz trainieren, hat sich Ringer für einen anderen Weg entschieden. Die Startzeit des Marathons am Mittag war im Vorfeld aufgrund der erwarteten Hitze stark von den Läufern kritisiert worden. "Die letzten zwölf Kilometer hatte ich Schmerzen. Man weiß nie, ob man ins Ziel kommt, beim Marathon ist es immer eine Wundertüte", sagt er. Es war sein erst vierter Marathon überhaupt, den der 33-Jährige bei den Europameisterschaften gelaufen ist.