Erkenntnisse von Experten zeigen: Das Verbot der russischen Staatsmedien RT und Sputnik in der EU reicht nicht aus. Zu leicht kann Moskau die Maßnahmen ...
Eine aggressivere Moderation der Inhalte sozialer Medien könnte es Russland erschweren, das Verbot zu umgehen, sagte Felix Kartte von Reset, einer britischen Nonprofit-Organisation, die sich für digitale Demokratie einsetzt und die Arbeit des Disinformation Situation Center finanziert. Zwar ergab die NewsGuard-Analyse, dass ein Großteil der Desinformation über den Krieg in der Ukraine aus Russland kommt. Das in Europa ansässige Disinformation Situation Center, eine Koalition von Desinformationsforschern, fand heraus, dass einige RT-Videoinhalte in sozialen Netzwerken unter einem neuen Markennamen und mit neuem Logo auftauchten. Forscher fanden jedoch heraus, dass Russland die Inhalte lediglich über andere Kanäle beziehungsweise Nutzerkonten veröffentlichen musste, um das Verbot zu umgehen. Viele der Online-Seiten wurden schon lange vor dem Krieg aufgesetzt und standen in keiner offensichtlichen Beziehung zur russischen Regierung, bis sie plötzlich begannen, dem Kreml das Wort zu reden und dessen Positionen nachzuplappern. Trotz des Verbots des Senders und anderer Propagandakanäle hat Russland Wege gefunden, Desinformation weiterhin weltweit zu verbreiten.
Seit Beginn der Invasion in der Ukraine sind schon viele russische Soldaten getötet worden. Etliche weitere verweigern inzwischen den Kampfeinsatz.
Aktuell sei es nicht das russische Verteidigungsministerium, das Gefangene rekrutiere, sondern die private paramilitärische Wagner-Gruppe, sagt Osetschkin. Zunächst sei lediglich Häftlingen mit Militär- oder Polizeierfahrung ein Einsatz in der Ukraine angeboten worden. Tabalow erklärte, er erhalte seit August Anfragen nach Rechtsbeistand von Reservisten, die zu einem zweimonatigen Training in der Nähe der ukrainischen Grenze einberufen worden seien. Die Fähigkeit Russlands, „sich mit Halbheiten durchzuschlagen“ sei aber nicht zu unterschätzen, betonte der Direktor des Programms für Russland-Studien am Zentrum für Marine-Analysen der USA kürzlich in einem Podcast. „Und sie haben viele Maßnahmen ergriffen, um die Menschen auf Linie zu halten. Dafür würden Männer im Alter bis 50 gesucht, die lediglich über einen mittleren Schulabschluss verfügen müssten und denen „lukrative Cash-Boni“ geboten würden, sobald sie in der Ukraine stationiert seien. Die Gefangenen in der Strafkolonie in St. Petersburg hatten einen Besuch von Beamten zu einer Art Inspektion erwartet. Stattdessen setzt die Regierung auf verdeckte Rekrutierungsmaßnahmen etwa in Gefängnissen, um den Mangel an Kämpfern auszugleichen.