Bayreuth

2022 - 7 - 30

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CSD - Bayreuth ist bunt (kurier.de)

Der Verein Queer Bayreuth feiert den ersten Christopher-Street-Day in Bayreuth. 1500 "bunte Leute" zeigen im Ehrenhof, wie sie wirklich sind. Stolz.

"Ich kann es immer noch nicht glauben", sagt Sebastian Kropp, "das realisieren wir erst morgen." Und das solle sich ändern. Die Gewalt gegen Dragqueens, Schwule und Lesben war laut dem CSD Rhein-Neckar e.V. damals nicht selten, doch an diesem Tag setzten sie sich zur Wehr. Es kam zu einer Demonstration, die ebenfalls von Polizisten beendet wurde. Queere Bayreuther dürften keine Angst davor haben, so zu sein wie sie sind. Das liege unter anderem auch am Christopher-Street-Day, der seit circa 50 Jahren zunächst in den USA und dann weltweit stattfindet. Es gab sie schon immer.

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Polizei hat Allgäuer Erpresser auf der A9 bei Bayreuth verhaftet (Nordbayern.de)

Bayreuth/Kempten - Einen 42-jährigen Mann aus dem Allgäu, er sich mit einer räuberischen Erpressung in Kempten das Auto einer Frau angeeignet hatte, ...

Nachdem die Staatsanwaltschaft Kempten Haftbefehlsantrag stellte, wurde der Tatverdächtige dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Kempten vorgeführt. Dort wurde der Haftbefehl gegen den unter Bewährung stehenden 35-jährigen Ostallgäuer gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Unter dem Eindruck der Bedrohungslage lotste der Mann die Geschädigte durch Kaufbeuren, ehe er sie am Stadtrand aussteigen ließ, um den Pkw für sich zu behalten. Dabei führte der Mann einen geöffneten Rucksack mit sich, aus dem der Lauf sowie die Abzugseinrichtung einer Pistole ragten.

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Bayreuther Festspiele: Heute hat der Ring mit dem „Rheingold ... (DIE WELT)

Endlich! Zwei Jahre später als geplant, hat heute der neue Ring Premiere. Unser Autor Peter Huth berichtet für eine Woche im Live-Ticker von den Bayreuther ...

Zerschlägt Wotan noch in der „Walküre“ mit dem Speer eine andere von ihm zur Manipulation des Weltgeschehens geschaffene Waffe, das Schwert Notung, ist es in der „Götterdämmerung“ Siegfried, der erste freie Mensch, der sich jenseits der göttlichen Regeln bewegt, der mit dem durch menschgemachte Super-Technik wiederhergestellten Schwert Wotans Speer zerschlägt – das ist die Götterdämmerung. Es hat tatsächlich noch mit den Karten für den „Lohengrin“ am kommenden Donnerstag, also zwischen „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ geklappt. Genauere Inhaltsangaben der einzelnen Opern folgen dann an den jeweiligen Spieltagen: Morgen zum „Rheingold“, Montag zur „Walküre“, Mittwoch zum „Siegfried“ und am Freitag zur „Götterdämmerung“. Symbolisiert wird der Niedergang des Rechtssystems Wotans anhand seines Speeres – einst vom jungen Gott aus einem Ast der Weltesche (die dadurch irreparabel beschädigt wurde) geschnitzt und mit magischen Runen versehen, die Verträge und Regeln verbindlich machen. Bevor wir uns morgen ins Abenteuer stürzen: Worum geht es überhaupt in der 16 Stunden langen Erzählung? Die Storyline kommt später. Hier geht es erst einmal um den Stoff, aus dem der Ring geschmiedet ist. Die Konversationsregeln in der „Lohmühle“ (und in allen Wagner-Hotels) sind ganz einfach: wenn man Nachbartisch so laut gesprochen wird, dass es am eigenen Tisch zu hören ist, gilt das als Einladung, sich ins Gespräch einzumischen. Damals war er erst neun Jahre alt, ein lebensprägendes Erlebnis: Er studierte Musiktheaterregie in Wien, inszenierte „Turandot“, „Hänsel und Gretel“, „Cosi fan tutte“, „Carmen“ und „Die Banditen“ – aber noch nie Wagner. Dementsprechend groß war das Staunen, als Katharina Wagner ihn 2019 als Macher des damals für 2020 geplanten Rings vorstellte. Sie treffen auf die Übriggebliebenen des Christopher-Street-Days, der hier a) sehr kurz und b) vor allem ein Verkleidungsfest für fröhliche Jugendliche war. Der Fluch des Rings ist zwar gelöst, aber die Herrschaft der Götter ist für immer beendet. Hagen bietet sich an, sie zu rächen und tötet schließlich in einem Komplott mit Gunter und Brünnhilde den Helden mit einem Speerhieb in den Rücken. Der Star sind nicht die Zuschauenden (gegendert!), sondern die Inszenierung. August, dem Tag nach der „Götterdämmerung“, dem Tag der Abrechnung.

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Wagner ist Sport (FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Liebendsterbende und traumatisierte Frauen, Urlaute und Wahnfood – Weltflucht an einem weltflüchtigen Ort. Ein Besuch der Bayreuther Festspiele. ANZEIGE.

0 0 [von Tosi, 1723] Der Meister sei besorgt, dass der Untergebene die Worte auf so eine Art ausspreche, dass sie, ohne einige Affektation, so deutlich vernommen werden können, dass man auch nicht eine Silbe verliert. 0 0 0 Ein Artikel über das Drumherum in Bayreuth, der nichts über die Musik sagt. Immerhin konnten die zugeschalteten Regisseure der beiden diesjährigen Premierenstücke, Roland Schwab und Valentin Schwarz, zwei Frauen beim Namen nennen, die sie sehr routiniert für traumatisiert erklärten: Isolde und Brünnhilde. Zu den Sexismus-Vorwürfen ermittelt inzwischen die Staatsanwaltschaft, gegen unbekannt. Sie habe sich aber gewehrt und die Zeitung gebeten, den Namen des Künstlers nicht preiszugeben. 2020 fielen die Bayreuther Festspiele aus, wegen Corona, 2021 waren sie Pandemie-bedingt stark eingeschränkt. In diesem Jahr sollen sie, schreibt Bayreuths Oberbürgermeister in der Festspielzeitung, „den ‚Vor-Corona-Festspielen‘“ wieder „ziemlich nahekommen“. Dabei sind die Inzidenzen in der Stadt hoch, haben sich seit Juni 80 der an den Festspielen Mitwirkenden angesteckt, mussten wichtige Besetzungen kurzfristig verändert werden. Ob ich ein Bild will, fragt eine Frau, und ich verstehe erst nicht, was sie meint. An zwei Baumstämmen über ihnen hängt ein anderes Banner, es beklagt CO2-Emissionen und erinnert an andere Demonstranten, Klimaaktivisten, die man vorher angeblich zu ihrer eigenen Sicherheit von den Bäumen geholt hat.

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Bayreuther Festspiele: 2022 ist das Jahr der Umbesetzungen. (DIE WELT)

Wie es kam, dass Cornelius Meister dirigiert. Unser Autor Peter Huth berichtet für eine Woche im Live-Ticker von den Bayreuther Festspielen.

Zerschlägt Wotan noch in der „Walküre“ mit dem Speer eine andere von ihm zur Manipulation des Weltgeschehens geschaffene Waffe, das Schwert Notung, ist es in der „Götterdämmerung“ Siegfried, der erste freie Mensch, der sich jenseits der göttlichen Regeln bewegt, der mit dem durch menschgemachte Super-Technik wiederhergestellten Schwert Wotans Speer zerschlägt – das ist die Götterdämmerung. Genauere Inhaltsangaben der einzelnen Opern folgen dann an den jeweiligen Spieltagen: Morgen zum „Rheingold“, Montag zur „Walküre“, Mittwoch zum „Siegfried“ und am Freitag zur „Götterdämmerung“. Die Konversationsregeln in der „Lohmühle“ (und in allen Wagner-Hotels) sind ganz einfach: wenn man Nachbartisch so laut gesprochen wird, dass es am eigenen Tisch zu hören ist, gilt das als Einladung, sich ins Gespräch einzumischen. Der Fluch des Rings ist zwar gelöst, aber die Herrschaft der Götter ist für immer beendet. Juli, der ersten Vorstellung, tragen die Damen festliche Robe, die Herren Smoking. Und das sollte auch in der kommenden Woche so bleiben. Die soll Machtsymbol (so denkt es sich Wotan) und heimeliger Familienstammsitz (das Kalkül der Wotan- Gattin Fricka, die der ständigen Seitensprünge überdrüssig ist) werden. Der Star sind nicht die Zuschauenden (gegendert!), sondern die Inszenierung. Doch kaum ist der Schatz übergeben, erschlägt Fafner Fasolt (Fluch-Opfer Nummer 1) im Streit um den Mammon und verwandelt sich in einen Drachen, der sich, unbesiegbar und mächtig, in eine Höhle zurückzieht, um seinen Schatz dort zu hüten. Die Götter marschieren über eine Regenbogenbrücke in die Burg Walhall ein. „Rheingold“ wird die Geschichte um den „Ring des Nibelungen“ und das Ende der Götter angelegt. Auch den Siegfried gibt es doppelt: In „Siegfried“ wird man Andreas Schager, in der „Götterdämmerung“ Stephen Gould sehen. Die Götter Wotan und Loge stehlen ihm (unter Anwendung eines auch aus „Aladin und die Wunderlampe“ bekannten Tricks) den Schatz, den Helm und schließlich auch den Ring, den Wotan Alberich vom Finger reißt. Woraufhin Alberich Ring und alle seine Träger verflucht. Verzweifelt raubt er ihnen den anvertrauten Schatz (das Rheingold), da er denkt, sich von dem schönen Geld später (körperliche) Liebe kaufen zu können. Der Diebstahl gelingt ihm nur, nachdem er der (romantischen) Liebe entsagt.

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