Joachim Gauck spricht sich bei Markus Lanz für schwere Waffenlieferungen an die Ukraine aus. Er selbst schreckt vor einem Einsatz nicht zurück.
Zum anderen beklagte er das Fehlen einer "Zielperspektive": Im Appell "Waffenstillstand jetzt!" Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck verteidigt bei Markus Lanz die Waffenlieferungen an die Ukraine, ein Verzicht sei eine "Begünstigung des Aggressors".
Dass Kanzler Scholz eine "Zeitenwende" ankündigt, hätte der ehemalige Bundespräsident Gauck nicht für möglich gehalten. Bei der Unterstützung für die ...
Das verhinderten Politiker wie Wirtschaftsminister Robert Habeck, die erklären könnten, "warum wir was machen." Wie wollen wir unsere Bindung an die Menschenrechte oder an die regelbasierte Ordnung bezeugen? Wie wollen wir uns als Menschen in die Augen schauen? "Das war etwas, das mich mit Stolz erfüllt hat", sagte Gauck im ZDF. Er habe nicht für möglich gehalten, dass "aus dieser Koalition heraus" eine solche Ansage gemacht würde. "Das werde ich ihm" - Scholz - "nicht vergessen, dass er diese Kraft gehabt hat." Doch auch die Wende in der Meinung der Bevölkerung habe Gauck nicht erwartet: "Dass Deutschland akzeptiert, dass wir uns verteidigen müssen, das ist ja neu." Bei der Unterstützung für die Ukraine müsse Deutschland aber noch deutlich nachlegen, mahnt er bei Markus Lanz im ZDF.
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Zuvor habe sich Deutschland in Bezug auf Russland in einer „Periode des Wunschdenkens“ befunden, attestierte Joachim Gauck. Gauck entgegnete: „Ich würde mir wünschen, es nicht tun zu müssen, aber in einem solchen Fall würde ich es tun.“ Man dürfe „nicht vor den Gewissenlosen kapitulieren“. „Ich hoffe, dass das so bleibt“, sagte Gauck. Die mit stumpfer Wahrnehmung und kaltem Herzen? Oder die, die mit einem überfallenen Opfer solidarisch sind?“ Selbst den erfahrenen Politiker Joachim Gauck habe es überrascht, dass Russlands Machthaber Wladimir Putin „so dumm“ sei, einen Krieg anzufangen. „Pazifismus ist ehrenvoll, führt aber nicht zum Guten. Er zementiert nur die Dominanz der Bösen, der Unmenschlichen und der Verbrecher“, führte Gauck aus.
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Altbundespräsident Joachim Gauck hat angesichts des Krieges in der Ukraine vor falschem Pazifismus gewarnt und erklärt, er würde notfalls selbst zur Waffe greifen. Der Vorgänger von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier rief zu Solidarität gegenüber dem »überfallenen Opfer« Ukraine auf. Das ist über Jahrzehnte anders gewesen.«
Laut dem früheren Bundespräsidenten führt der pazifistische Ansatz zur „Dominanz der Bösen“. Die Deutschen müssten mit den Ukrainern...
Es werde zu ertragen sein, wenn in Deutschland beim Heizen die Temperaturen etwas heruntergedimmt würden. „Und eine Wohlstandslücke kann man auch überleben“, sagte Gauck mit Blick auf die drohenden wirtschaftlichen Folgen des Ukrainekriegs für Deutschland. Aus einer Delle könne wieder ein Aufschwung werden. „Und es ist auch nicht gesagt, dass wir in immer wachsendem Wohlstand leben werden.“ Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck hat angesichts des Krieges in der Ukraine vor falschem Pazifismus gewarnt und erklärt, er würde notfalls selbst zur Waffe greifen. Diesen nimmt Staatspräsident Mattarella nicht an. Das ist über Jahrzehnte anders gewesen.“ Laut dem früheren Bundespräsidenten führt der pazifistische Ansatz zur „Dominanz der Bösen“. Die Deutschen müssten mit den Ukrainern solidarische sein und aushalten, wenn die Heizungen etwas heruntergedimmt würden.
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Was würde der Ex-Bundespräsident tun, wenn nicht die Ukraine, sondern Berlin angegriffen würde? Gauck warnt: Der pazifistische Ansatz führe in einem solchen ...
"Und es ist auch nicht gesagt, dass wir in immer wachsendem Wohlstand leben werden." Der frühere Bundespräsident warnte vor einer "Kapitulation vor den Gewissenlosen" und sagte: "Der Gewissenlose befragt sich nicht, ob es recht ist, die Waffe zu nehmen, um seine Ansprüche durchzusetzen." Es werde zu ertragen sein, wenn in Deutschland beim Heizen die Temperaturen etwas heruntergedimmt würden. "Und eine Wohlstandslücke kann man auch überleben", sagte Gauck mit Blick auf die drohenden wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs für Deutschland. Aus einer Delle könne wieder ein Aufschwung werden. Die Deutschen dürften von sich nicht zu gering denken, sagte Gauck. "Wir sind nicht nur die, die Wirtschaftswunder können. Sondern wir sind auch die, die einmal die Zähne zusammenbeißen können, wenn wir damit anderen Menschen helfen können." Es gehe um die Frage, ob man wirklich Furcht haben müsse, "dass uns Leben misslingt", so Gauck. "Oder ob wir nur in eine Phase hineingehen, wo die schönsten Träume nicht verwirklicht werden können, wo wir vielleicht nur einmal in den Urlaub fahren anstatt zweimal." Das ist über Jahrzehnte anders gewesen." Gauck nannte den pazifistischen Ansatz im persönlichen Leben "ehrenvoll". Er sei aber ein Ansatz, "der nicht zum Guten führt, sondern der die Dominanz der Bösen, der Verbrecher und der Unmenschlichen zementieren würde".
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Am Ende gefragt, ob es zum „Herbst des Verzichts“ wegen des Ukraine-Krieges kommen werde in Deutschland, sagte Gauck, er glaube nicht, dass die Leute hierzulande auf die Straße gehen werden. Man müsse ein Reich schaffen, in der es keine kritische Öffentlichkeit gebe und ein System, in dem sich die Angst verbreite, einen Angstapparat. Wie Kanzlerin Angela Merkel mit Putin umgegangen sei, wollte Lanz wissen, Joachim Gauck antwortete: „Sie wußte, dass er log.“ Aber eine Regierungschefin könne das Wort „Lügner“ ebenso wenig öffentlich über einen anderen sagen, wie, dass er ein Killer sei. Und er habe daraufhingewiesen, wo beide denn 20 Jahre zuvor gewesen seien: Putin KGB-Mann, Gauck Pastor – beide in der DDR. Immer noch ist Gauck davon überzeugt, dass Putin als „Homo Sowjetcus“ die Lehren von Lenin verinnerlicht habe: Einmal an der Macht, dürfe man sie nicht mehr abgeben. Das aber sei ein Rückfall in Zeiten, wie Europa sie auch unter der Feudalherrschaft und dem Absolutismus gekannt habe und der „Glanz des Fürsten“ über allem gestanden habe. Wir haben viel gelächelt“, erinnert sich Gauck. Aber er habe nicht so getan, als wisse er nicht, wer ihn da besuche. Mit Gauck nun schwamm Lanz so auf einer Wellenlänge, dass ein Streitgespräch nicht zustande kam, es war eher ein Interview ohne die für Lanz üblichen kritische Fragen. Er sei „dezidiert anderer Meinung als Precht“, bekundete Gauck jedenfalls. Ob er, der evangelische Theologe, denn zur Waffe greifen und Schießen würde fragte Lanz seinen Gast: „Ich würde es tun“, antwortetet Gauck. Ein pazifistischer Ansatz würde in der jetzigen Situation einer Kapitulation vor dem Bösen, vor dem Unmenschlichen und den Gewissenlosen nahe kommen. Aber es gehöre ins „Reich des Wunschdenkens“, dass sich damit Frieden erhalten lasse. Im Verständnis des Historikers Heinrich August Winckler sei das eine Haltung, die Deutschland ein „Recht auf Wegsehen“ zubillige. Zu Russland hat Gauck ein besonderes Verhältnis, sein Vater war dorthin deportiert worden, kam aber „ohne Hass“ wieder zurück. Gauck erinnerte daran, dass es die deutsche Wiedervereinigung „ohne die Russen“ vielleicht schon 1954 gegeben hätte, denn die hätten die Aufständischen vom 17. Im übrigen könnten auch „innovative Politprozesse altern“, etwa der vom SPD-Politiker Egon Bahr einst geprägte „Wandel durch Annäherung“. Juni 1953 in der DDR ja auch auf den Fahnen gehabt, bevor der Aufstand von „Russenpanzern“ niedergeschlagen wurde.