Chris Froome war einmal der gnadenlose Herrscher der Tour de France. Doch diese Zeiten sind längst vorbei, ein Horrorsturz im Jahr 2019 hat ihn nah an das ...
Vielleicht noch wichtiger als ein möglicher Sieg war aber die Bewunderung für die kleine Wiederauferstehung von Froome. Pidcock, der bereits als Nachfolger des 37-Jährigen und damit als künftiger Tour-Champion gesehen wird, lobte die Leistung seines britischen Kollegen. "Er ist eine Legende", sagte der Mountainbike-Olympiasieger. "Er ist vielleicht nicht mehr so schnell wie früher, aber er ist immer noch ein Großer." Zum ersten Mal seit seinem Sturz war in einem Rennen mal wieder unter die besten zehn gefahren. Warum tut er sich das noch an? Froome war ein anderer Typ. Nicht so spektakulär wie der italienische Pirat. Nicht so einschüchternd wie der besessene Amerikaner. Aber genauso zermürbend (und im Zwielicht des Dopings) wie die Beiden. Geschichte. Die großen Erfolge für den Briten definieren sich mittlerweile anders. Am Berg der Legenden. Einen besseren Ort, um wieder ein Mann für die Kameras zu werden, hätte er sich nicht aussuchen können. Sie erzählen die großen Geschichten. Von eingebrochenen Helden (Pogacar). Von neuen Helden (Vingegaard). Von gestürzten Helden (Roglic). Von Helden ohne Krone (Kämna). Und von furios kämpfenden und leidenden Helden (Geschke). Einen Platz in dieser Liste findet Froome nicht (mehr). Bis zu jenem Tag, der das Feld nach Alpe d'Huez hinaufführte. Diese 21 magischen Kehren, in denen sich die Tour so oft entschieden hat. In der Gesamtwertung liegt er nach zwölf Etappen auf Rang 29, hat bereits 54:16 Minuten Rückstand auf den Vingegaard, auf den Mann in Gelb. "Ich kann sehr zufrieden sein, wie ich heute gefahren bin", befand Froome. "Ich habe mich von ziemlich weit unten wieder hochgekämpft und ich kämpfe weiter, zu der Form zurückzufinden, die ich einmal hatte", sagte der 37-Jährige. Ein nächster großer Schritt auf dem Weg zurück in den Kreis der Elite. Ein nächster großer Schritt nach dem Horrorcrash, der seine Karriere ganz nah an ein tragisches Ende gedrückt hatte. Froome will die Tour de France zum fünften Mal gewinnen." 1995 donnerte er in 36:50 Minuten über die 13,8 Kilometer hinweg. Alpe d'Huez ist für die Fahrer Party, Rausch und Kater in einem. Der 37-Jährige, der den Radsport zwischen den Jahren 2011 und 2017 dominiert hat, mit vier Erfolgen bei der Tour de France, zwei Siegen bei der Vuelta sowie einem Triumph beim Giro d'Italia, ist ein Mitfahrer im Feld geworden. Chris Froome war einmal der gnadenlose Herrscher der Tour de France. Doch diese Zeiten sind längst vorbei, ein Horrorsturz im Jahr 2019 hat ihn nah an das Karriereende getrieben.
Ein grauenhafter Sturz kostet den viermaligen Tour-Sieger Chris Froome beinahe die Karriere – und das Leben. Mit zäher Unerbittlichkeit...
Geliebt worden ist er nie. Das gilt auch für den Fahrstil, den er als Kapitän des Sky-Teams perfektionierte. Obwohl er viermal die Tour de France gewonnen hat.
Der viermalige Sieger und der Top-Sprinter haben jahrelang die Schlagzeilen bei der Frankreich-Rundfahrt bestimmt. Diese Zeiten sind vorbei.
Trotzdem sagte Jean-Rene Bernaudeau, der Manager des Teams Total Energies, das Sagan pro Jahr 5,5 Millionen Euro überweisen soll, während der Tour: „Er ist immer noch wirklich gut.“ Aber eben vielleicht nicht mehr gut genug. „Dazu fehlt ihm Selbstvertrauen. Die Siege kommen nicht mehr am laufenden Band“, sagte Ralph Denk, der Chef von Bora-hansgrohe, der sich vor der Saison nach fünf Jahren von Sagan getrennt hatte. Und dass er nur noch zehn bis 15 Watt von den Leistungswerten entfernt sei, mit denen er einst die Tour gewann. Nach drei Corona-Infektionen scheint Sagan körperlich nicht mehr auf höchstem Niveau zu sein. In der Punktewertung hat van Aert 333 Zähler, Sagan als Neunter nur gut ein Viertel davon. Es ist ein Satz, der deutlich macht, wie weit Anspruch und Wirklichkeit derzeit auseinanderklaffen. Viermal gewann er die Tour (2013, 2015, 2016, 2017). Sein Vorhaben, in den exklusiven Zirkel der Fünffach-Sieger Jacques Anquetil, Eddy Merckx, Bernard Hinault und Miguel Indurain aufzusteigen, zerschellte danach an einer Hauswand. Im Juni 2019 inspizierte Froome eine Etappe der Dauphiné-Rundfahrt, wurde bei Tempo 65 von einer Windböe erfasst. Der viermalige Sieger und der Top-Sprinter haben jahrelang die Schlagzeilen bei der Frankreich-Rundfahrt bestimmt. Vor dem Auftakt der Rundfahrt war der Brite gefragt worden, was er sich denn vornehme? Das ist es, was mich jeden Morgen aus dem Bett treibt.“ Und ich werde diesem Traum weiter nachjagen.“ Auch wenn er für solche Aussagen von vielen mitleidig belächelt wird. Chris Froome Einen Tag gab es, der Erinnerungen an früher weckte.