Erstmals gewinnt ein echter Linkspolitiker die Präsidentschaftswahlen in Kolumbien. Gustavo Petro geht nach dem Sieg auf seine Gegner zu.
Er spielte damit auch auf die Nichteinladung der drei Linksautokratien Kuba, Venezuela und Nicaragua zum jüngsten Amerika-Gipfel in den USA an. Die künftige Vizepräsidentin Francia Marquez hob die Bedeutung des Sieges für die ärmeren Bevölkerungsschichten hervor. Am Abend ist die Plaza Bolivar, der historische Platz im Zentrum der kolumbianischen Hauptstadt, trotz Regens mit tausenden Anhängern von Gustavo Petro und Francia Marquez gefüllt. Nun sei es Zeit für einen Wandel: "Ab heute verändert sich Kolumbien", sagt Petro. Rund 19 Millionen Menschen gelten in dem 51-Millionen-Einwohner-Land als arm, die organisierte Kriminalität hat den illegalen Bergbau und den Drogenhandel fest im Griff. In seiner ersten Rede am Abend schlug Petro erstmals versöhnliche Töne an.
Vor allem die vielen Wählerinnen brachten die Zeitenwende in Kolumbien: Der Linke Gustavo Petro hat die Stichwahl gewonnen und wird in den kommenden vier ...
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In Kolumbien ist erstmals ein linkes Kandidatenduo gewählt worden. Der designierte Präsident Petro und seine Vize Márquez wollen sich vor allem für die ...
Doch dieses Mal haben sich die "Niemande" wie Janet Guerrero Diaz durchgesetzt: "Von Präsident Petro erhoffen wir, dass er wenigstens mehr als die Hälfte seiner Wahlversprechen erfüllt und das Land wirklich verändert", sagt sie. Dann werden wir sehen, ob wir unter Linksextremisten leben müssen oder ob er dann weiter in die Mitte rückt und einen Ausgleich mit den Bedürfnissen der Wirtschaft, dem politischen System und der Gesellschaft sucht. Dann werden wir sehen, ob wir in dem Paradies leben, das uns diese Kandidaten versprechen. Jahrhundert, in einem so schönen Land voller Reichtümer." Bisher hat er seine Versprechen immer gehalten." Als strahlender Sieger präsentiert sich Gustavo Petro knapp vier Stunden nach Urnenschluss seinen Anhängern: "Danke euch allen, an diesem Tag, der zweifellos historisch ist.
Erstmals zieht in Bogotá ein Linker ins Präsidentenpalast ein. Der Volkswirt will das Land befrieden, Unternehmen stärker besteuern und die ...
Petro will nach eigenen Worten das Land befrieden, die Ausbeutung von Rohstoffen bremsen, den Tourismus fördern und Unternehmen stärker besteuern. Nicht weil wir ihn lieben, sondern weil wir erstmal die vormodernen Strukturen überwinden müssen, den Feudalismus, die neue Sklaverei", sagte der Volkswirt und ehemalige Abgeordnete und Diplomat. Petro gehörte in den 1980er Jahren zur Rebellenorganisation M-19 und saß wegen unerlaubten Waffenbesitzes zwei Jahre im Gefängnis. An der blutigen Besetzung des Justizpalastes war er eigenen Angaben zufolge aber nicht beteiligt. Erstmals in der jüngeren Geschichte Kolumbiens hat ein Linker die Präsidentenwahl in Kolumbien gewonnen. "Ich sage offen, wir werden den Kapitalismus entwickeln. Der Volkswirt will das Land befrieden, Unternehmen stärker besteuern und die Rohstoffförderung bremsen.
Kolumbien hat gewählt. Mit 50,4 Prozent und 11,2 Millionen Stimmen gewinnt Gustavo Petro den zweiten Wahlgang vor seinem korrupten Herausforderer Hernandez, ...
„Viva la Libertad” – „Es lebe die Freiheit.“ Die Wahl von Petro und Marquez ist ein Einschnitt in diesem von Gewalt und schreiender Ungleichheit geprägten Land, in dem 40 Prozent der Menschen in Armut leben, der auf den Kontinent hinausstrahlt. Es gebe nur ein Kolumbien und dieses Kolumbien benötige einer Regierung der Liebe, das Vertrauen in die Zukunft schaffe, eine Gemeinschaft fürs Leben. Im Mittelpunkt der neuen Regierung Petro/Hernandez stehen drei zentrale Punkte: Frieden, soziale Gerechtigkeit und Umweltgerechtigkeit. Frieden könne nur durch Dialog entstehen, der auf regionaler Ebene stattfinden soll, um den regionalen Besonderheiten des Landes gerecht zu werden. Das Programm der neuen Regierung könne nur in Freiheit erreicht werden. Natürlich gab es im Vorfeld des zweiten Wahlgangs wiederholt die Befürchtung einer Wahlmanipulation, hatte sich doch an der Zusammensetzung der Wahlkommission zwischen den Wahlgängen nichts geändert. Petro hat eine beeindruckende Aufholjagd hingelegt. Kolumbien hat gewählt. Mit 50,4 Prozent und 11,2 Millionen Stimmen gewinnt Gustavo Petro den zweiten Wahlgang vor seinem korrupten Herausforderer Hernandez, der 10,5 Millionen Stimmen, umgerechnet 47,3 Prozent, erhielt.
Der Sieg des dezidiert linken Gustavo Petro in Kolumbien ist historisch. Er tritt ein schweres Erbe an: Er will das Land befrieden, die rücksichtslose ...
Gustavo Petro tritt ein schweres Erbe an, es gibt viel anzupacken – und es wird viele Widerstände geben. Und es war das einzige Land in Südamerika, in dem die Elite in den 60er, 70er und 80er Jahren nicht auf eine Militärdiktatur zurückgreifen musste, um die gewünschten hochprofitablen Verwertungsbedingungen durchzusetzen. Es war das einzige südamerikanische Land, an dem die linke Welle auf dem Subkontinent zu Beginn des Jahrhunderts vorbeiging.
Mit Gustavo Petro wird zum ersten Mal ein linksgerichteter Politiker Präsident von Kolumbien und siegt somit über den rechten Kandidaten Rodolfo Hernández.
Der Verlauf und die Ausgänge der Präsidentschaftswahlen in Südamerika haben eine klare Botschaft: „Der Hass auf den Rechtsextremismus ist größer als die Angst vor dem Sozialismus“. Entscheidend für die Realisierung dieser Aufgabe ist allerdings, dass es dem neugewählten Präsidenten gelingt, die von seinen politischen Gegnern im Wahlkampf stark propagierte Angst, Petro würde Kolumbien in ein zweites Venezuela umwandeln, zu widerlegen. In allen Ländern sahen die Wähler zum einen anscheinend den notwendigen Wechsel und die notwendige Reformbereitschaft eher bei den linken Kandidaten, zum anderen wollten sie keinen Rückfall in rechtsautoritäre Strukturen, wie sie in Lateinamerika lange üblich waren. Gustavo Petro übernimmt Kolumbien in einer wirtschaftlich stabilen Situation. Zwar litt auch das größte Andenland stark unter der COVID-Pandemie, doch erholte es sich vergleichsweise schnell und deutlich. Im zweitbevölkerungsreichsten Land Südamerikas haben sich die 39 Millionen Wähler überraschend klar und deutlich für den Kandidaten der Linken entschieden. Damit setzt sich der „Linkstrend“ in Südamerika fort.
Ab August regieren in Kolumbien ein früherer Guerillero und eine afrokolumbianische Umweltaktivistin. Sie wollen die Ungleichheit bekämpfen.
Für Landlose will er eine Bodenreform umsetzen sowie die Investitionen in Bildung und Gesundheit hoch setzen. Nach seiner Festnahme und dem Urteil eines Militärgerichts war er eineinhalb Jahre in Haft, wo er gefoltert wurde. Auch für die Befriedung des politisch zerrissenen Landes will Petro sich einsetzen. Petro war ab Ende der 70er Jahre in der inzwischen aufgelösten Guerilla M-19 aktiv. Für die kommenden vier Jahre haben Petro und Márquez tiefgreifende Reformen versprochen, die Ungleichheit und Armut bekämpfen und die Macht der traditionellen Elite beschneiden sollen. Historisch ist auch die Wahl seiner Teampartnerin: Vizepräsidentin wird die afroamerikanische Umweltaktivistin Francia Márquez – als erste Person, die von afrikanischen Sklaven abstammt.
Erstmals zieht in Bogotá ein Linker ins Präsidentenpalast ein. Der Volkswirt will das Land befrieden, Unternehmen stärker besteuern und die ...
Der amtierende konservative Präsident Iván Duque gratulierte seinem künftigen Nachfolger am Telefon. "Wir sind übereingekommen, uns in den nächsten Tagen zu treffen, um einen harmonischen, institutionellen und transparenten Übergang einzuleiten", schrieb er auf Twitter. Auch der unterlegene Kandidat räumte seine Niederlage ein. Petro will nach eigenen Worten das Land befrieden, die Ausbeutung von Rohstoffen bremsen, den Tourismus fördern und Unternehmen stärker besteuern. Nicht weil wir ihn lieben, sondern weil wir erstmal die vormodernen Strukturen überwinden müssen, den Feudalismus, die neue Sklaverei", sagte der Volkswirt und ehemalige Abgeordnete und Diplomat. Bogotá. Erstmals in der jüngeren Geschichte Kolumbiens hat ein Linker die Präsidentenwahl in Kolumbien gewonnen. Petro gehörte in den 1980er Jahren zur Rebellenorganisation M-19 und saß wegen unerlaubten Waffenbesitzes zwei Jahre im Gefängnis. An der blutigen Besetzung des Justizpalastes war er eigenen Angaben zufolge aber nicht beteiligt. "Ich sage offen, wir werden den Kapitalismus entwickeln.
Der 62-jährige ehemalige Bürgermeister der Hauptstadt Bogotá erhielt gut elf Millionen Stimmen (50,44 Prozent). Der konservative Kandidat Rodolfo Hernández gut ...
Ohne die Unterstützung der Legislative könnten seine Gesetzentwürfe und Reformen toter Buchstabe bleiben. Mai hatte Petro mit 40,32 Prozent der abgegebenen Stimmen bereits die erste runde der Präsidentschaftswahl gewonnen. Petros Herausforderung wird darin bestehen, das Vertrauen der anderen Hälfte des Landes zu gewinnen. Eine Regierung des Lebens hätte keinen Sinn, wenn wir die kolumbianische Gesellschaft nicht zum Frieden führen würden.“ Gegenkandidat Rodolfo Hernández, der von den Medien als „Populist“ bezeichnet wird, erhielt 28,15 Prozent. Gustavo Petro hat die Stichwahl in Kolumbien am Sonntag gewonnen.