Tino Chrupalla konnte sich mit 54 Prozent der Stimmen gegen Norbert Kleinwächter durchsetzen. Alice Weidel erreichte in ihrem Wahlgang eine ...
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Die AfD hat sich entschieden: Tino Chrupalla bleibt an der Parteispitze. Sein Gegenkandidat errang einen Achtungserfolg. Offen ist noch der zweite Vorsitz.
Der Handwerksmeister aus Sachsen führte die AfD nach dem Weggang von Ex-Co-Chef Jörg Meuthen zuletzt alleine. Der Verfassungsschutz hat die Partei als rechtsextremistischen Verdachtsfall eingestuft. Chrupalla warb für Abgrenzung zu Union und FDP. „Wir wollen CDU und FDP überflüssig machen“, sagte er. Auf dem Delegiertentreffen, das noch bis Sonntag dauert, wird der gesamte, zuletzt 13-köpfige Bundesvorstand neu besetzt. Im weiteren Verlauf wollte der Parteitag noch darüber abstimmen, wer neben Chrupalla den Posten des oder der zweiten Vorsitzenden einnimmt. Der Parteitag stimmte aber am Samstag dafür, es dieses Mal noch bei einer Doppelspitze zu belassen.
Tino Chrupalla ist nicht mehr allein AfD-Chef, der Parteitag stellte ihm Alice Weidel zur Seite. Der Frust über ihn war deutlich, analysiert Kai Küstner.
Die "destruktive Stimmung" möge der Vergangenheit angehören, hatte er gleich zum Auftakt des Parteitags in den Saal gerufen. Doch nachdem der in Riesa seinen Rechenschaftsbericht vorgelegt hatte, waren gleich reihenweise Delegierte an die Saalmikrofone gestürmt und hatten den AfD-Chef ihren Frust spüren lassen: "Wir verlieren seit Anfang 2020 beständig Wahlen", kritisierte einer. Und mit Sätzen wie "Ich bin kein Lagerhengst" wollte er Brücken zum radikaleren Teil der Partei schlagen. Nun wird das Bundestagsfraktionstandem also künftig auch die Partei anführen: Im zweiten Duell des Tages setzte sich Alice Weidel erwartet problemlos mit 67,29 Prozent gegen den Europaabgeordneten Nicolaus Fest durch. Die unterschwellige Botschaft an Chrupalla: "Dir allein trauen wir das derzeit nicht zu." Doch es dürfte sich weniger um frenetischen Sieger- als vielmehr um eine Art Erleichterungsjubel gehandelt haben, dass ihr Kandidat durchkam: 53,45 Prozent - das ist ein noch schlapperes Ergebnis als bei Chrupallas erster Wahl zum Parteichef 2019.
Die Wiederwahl als AfD-Chef glückt, doch der Jubel ist zart. Anstelle von Inhalten stehen Personaldebatten im Vordergrund. Das lähmt die Partei.
Wie die AfD unter diesen Voraussetzungen aus ihrer derzeitigen Krise herauskommen will, blieb auch am Ende des zweiten Tages der Parteiversammlung unklar. Ob es dabei auch 2024 - nach Ablauf der zweijährigen Amtszeit des nun neu gewählten Bundesvorstands - bleibt, ist ungewiss. Schließlich war es an Alice Weidel, Chrupalla aus der Bredouille zu befreien. Ein Erfolg Höckes, den dieser „jetzt noch nicht“ in die Praxis umsetzen wollte. Es gibt Sieger, die strahlen und regelrecht in Freude aufgehen. Der reagierte mitunter aufgebracht, zitierte Vorstandskollegen teils rüde heran, räumte ein, sich an verschiedenen Stellen nicht durchgesetzt zu haben.
Mit 53,4 Prozent hat der Parteitag in Riesa den amtierenden Vorsitzenden für die kommenden zwei Jahre im Amt bestätigt. Chrupalla setzte...
Mit Chrupalla hatte er sich zu diesem Zeitpunkt schon völlig überworfen. Mit Weidel wird Chrupalla wohl nicht dieselben Probleme haben wie mit Meuthen. Bei wichtigen Entscheidungen, die den formal aufgelösten, völkischen „Flügel“ betrafen, stand sie als stellvertretende Bundesvorsitzende an Chrupallas Seite. Wenn er angegriffen werde, dann nur deshalb, „weil die Basis zum Schweigen gebracht werden soll“. In Richtung derer, die hinter der gescheiterten Revolte stehen, sagte er: „Dieses Verhalten macht genau das kaputt, was wir am Infostand und in den Parlamenten aufbauen.“ Der Parteichef appellierte an die Delegierten: „Bereiten wir diesen Dingen hier und heute ein Ende.“ Weidel setzte sich in der Abstimmung mit gut 67 Prozent deutlich gegen ihren Herausforderer Nicolaus Fest durch. Chrupalla führt die AfD seit November 2019, zunächst an der Seite Meuthens, seit dessen Weggang alleine. Gut 53 Prozent der Delegierten gaben Chrupalla ihre Stimme. Seinen Herausforderer Norbert Kleinwächter, den stellvertretenden Fraktionschef im Bundestag, unterstützten rund 36 Prozent der gut 500 Delegierten; zehn Prozent stimmten gegen beide Kandidaten. Die Revolte gegen den Parteichef, die Chrupallas innerparteiliche Gegner angezettelt hatten, ist damit deutlich gescheitert. Chrupalla hatte Weidel, die sich über eine mögliche Kandidatur bis zuletzt nicht geäußert hatte, in Riesa selbst für den Posten nominiert.
Die AfD hat sich entschieden: Tino Chrupalla und Alice Weidel sollen neben der Bundestagsfraktion nun auch die Partei gemeinsam führen.
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Die AfD ist in schlechter Verfassung, zuletzt hat sie Wahlschlappen in Folge kassiert. Auf dem Parteitag in Riesa wird der alte Vorsitzende trotzdem ...
Der 47-Jährige bekleidet den Posten als Parteivorsitzender, der in der AfD "Bundessprecher" genannt wird, seit 2019. Bereits am Freitag hatte der Thüringer Rechtsaußen Björn Höcke einen Antrag auf eine wichtige Satzungsänderung eingebracht, der unter den Delegierten in Riesa die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit fand. Der Sachse steht in der Kritik. Seine Gegner legen ihm neun Wahlen in Folge zur Last, bei denen die AfD an Zustimmung verloren hat. CDU-Chef Friedrich Merz bezeichnete er als "grünen Wolf im schwarzen Schafspelz". Änderungen im Kurs kündigte er für die Zukunft nicht an. In Riesa schlug Baum völkische Töne an: Es sei ihr Ziel, den Deutschen "einen gesunden Nationalstolz zurückzugeben", sagte sie, der von den "Trümmern einer jahrzehntelangen Schuldhaftigkeit verschüttet" worden sei. Auf dem Parteitag in Riesa wird der alte Vorsitzende trotzdem bestätigt – mit Alice Weidel an seiner Seite.
Die Delegierten des Parteitags bestimmen Chrupalla erneut und Weidel erstmals zu ihren Vorsitzenden. Nach einem unterschiedlich klaren Votum für die ...
Auf dem Bundesparteitag der AfD im sächsischen Riesa ist Tino Chrupalla als Parteivorsitzender für die kommenden zwei Jahre bestätigt worden. Er setzte sich an diesem Samstag mit 287 von 538 abgegebenen Delegiertenstimmen und damit 53,45 Prozent gegen Norbert Kleinwächter durch, der ebenso wie Chrupalla der AfD-Fraktion im Bundestag angehört. Chrupalla ist damit weiterhin, wie es offiziell heisst, erster Bundessprecher der Partei.
AfD-Parteichef Tino Chrupalla gehört nicht zu den Menschen, die ihre Stimmungen gut verbergen können. Am Morgen der Entscheidung über den Parteivorsitz am ...
„Mit Tino Chrupalla endet die Erfolgsgeschichte der AfD“, hatte Bundesvorstandsmitglied Joana Cotar am Tag nach der Wahl in Nordrhein-Westfalen bekannt gegeben – als Pressemitteilung, die direkt in Chrupallas Auftritt vor der Bundespressekonferenz hereinplatzte. Im Vorfeld hatte der alte und neue Parteichef viel von „Hierarchie“ und „Führung“ gesprochen. Und der Plan sah den Durchmarsch seines Lagers in der AfD vor. Auf das bundesweite Radar kam er 2017, weil er überraschend Michael Kretschmer in Görlitz das Direktmandat für den Bundestag abnahm. Seit 2019 ist Chrupalla Vorsitzender, seit dem Austritt von Jörg Meuthen im Januar leitete er die Partei allein. Nur dann seien bessere Wahlergebnisse möglich: „Wir vertreten eigentlich die Mehrheit der Bevölkerung in diesem Land, sie weiß es nur noch nicht.“
Der Parteitag im sächsischen Riesa hat entschieden: Tino Chrupalla bleibt Parteichef der AfD, Alice Weidel rückt zur gleichberechtigten Co-Vorsitzenden auf.
Weidels Gegenkandidat Fest kritisierte in seiner Bewerbungsrede, dass es in den sozialen Medien der AfD ein "dauerndes Gehacke und Gehetze" gebe. Wohl mit Blick auf die Stimmenverluste bei den zurückliegenden Landtagswahlen appellierte Weidel an die Delegierten: "Lassen wir uns nicht von jedem Rückschlag gleich nach unten ziehen." Als Vertreter der gemäßigten Strömung erzielte er auf dem Parteitag einen Achtungserfolg. Der Handwerksmeister aus Sachsen führte die AfD nach dem Weggang von Ex-Co-Chef Jörg Meuthen zuletzt alleine. Der Verfassungsschutz hat die Partei als rechtsextremistischen Verdachtsfall eingestuft. Die Delegierten hatten am Freitag zwar die Satzung der AfD geändert, so dass künftig theoretisch auch eine Einzelspitze möglich ist.
Tino Chrupalla und Alice Weidel sind auf dem AfD-Bundesparteitag im sächsischen Riesa zur neuen Doppelspitze gewählt worden. Norbert Kleinwächter aus ...
Der Handwerksmeister aus Sachsen führte die AfD nach dem Weggang von Ex-Co-Chef Jörg Meuthen zuletzt alleine. Fest fiel letztlich mit 20,8 Prozent der Stimmen durch und musste Weidel den Vortritt lassen. Die Delegierten hatten am Freitag zwar die Satzung der AfD geändert, so dass künftig theoretisch auch eine Einzelspitze möglich ist. Der Applaus für die Bewerbungsrede des Politikers fiel mäßig aus. Der Grund: "Eine Kabale auf unterstem Niveau. Putinisten gegen Transatlantiker, Flügelaner gegen Meuthianer, Zeltpinkler gegen Jogginghose. Ein dauerndes Gehacke und Gehetze." Dieser Zustand herrsche Tag für Tag. Die Wähler seien deshalb frustriert und wendeten sich ab. Fest, mittlerweile EU-Abgeordneter der Fraktion "Identität und Demokratie", ging in seiner Rede hart mit der AfD ins Gericht. Programmatisch habe die Partei zwar keine Fehler gemacht, so Fest, und sei inhaltlich exzellent aufgestellt.
Die Alternative für Deutschland (AfD) verzichtet auf Experimente. Tino Chrupalla bleibt Parteivorsitzender, allerdings mit einem knappen Ergebnis.
Neben der Parteispitze hatte die Partei auch noch andere Führungspositionen zu vergeben. Weidel kündigte in ihrer Bewerbungsrede an, sich für eine klare Profilierung der AfD einzusetzen. „Wenn der Bundessprecher ganz klar kommuniziert, dann gibt es auch nicht diese Ausscherereien, die wir gesehen haben“, sagte er. Sein Gegenkandidat Kleinwächter machte denn auch Chrupalla für die Krise der Partei verantwortlich. Das für einen gemäßigten Kurs eintretende Lager innerhalb der AfD räumte indes seine Niederlage ein. Gegen Chrupalla war der Bundestagsabgeordnete Norbert Kleinwächter angetreten.
Tino Chrupalla und Alice Weidel leiten nun neben der AfD-Fraktion auch die Bundespartei. Einen wird das besonders freuen: den Thüringer Rechtsaußen Björn ...
"Zu früh" ist es dabei wohl vor allem für Höcke selbst. Ein Höcke-Antrag auf eine Strukturreform in der Partei, mutmaßlich unter seiner Leitung, liegt für morgen bereits vor. Sein Ego allerdings sei zu groß, als dass er sich mit einem "Co-" vor dem Titel begnüge. Doch er geht geschwächt in die nächste Amtszeit. Für seine Gegner ist das Ergebnis ein gefundenes Fressen, die Angriffe gegen ihn werden nicht abreißen, die AfD wird sich weiter um sich selbst drehen. Danach erstürmte er bei jeder seiner Wortmeldungen die Bühne – alle anderen begnügten sich mit dem Mikrofon im Saal. Den Thüringer Rechtsaußen Björn Höcke dürfte das Ergebnis allerdings freuen.