Vor 40 Jahren haben die Toten Hosen ein Geheimkonzert in der DDR gespielt. Ein Gespräch dazu mit Campino. Heute ist der Deutsch-Brite auf dem Roten Sofa bei ...
1983 hat keiner von uns damit gerechnet, weder in Ost-Berlin noch in West-Berlin, dass wir das noch mal erleben würden, dass die Mauer fallen würde. Insofern konnte auch keiner daran denken, dass das irgendwann in weiter Zukunft mal ein glorreicher Moment sein würde, über den man so nett berichten könnte. Das war völlig ausgeschlossen. Also, wir haben schon 1983 verabredet, dass niemand das weitererzählen dürfte, um die Kids in Ost-Berlin nicht zu gefährden. Wenn die Stasi das rausgekriegt hatte, da hätten die teilweise für Jahre ins Gefängnis gehen können - sind ja auch teilweise ins Gefängnis gegangen, nach unserem zweiten Konzert. Oder die Kids wurden in die Armee gesteckt - auch das ist der Band Planlos widerfahren. Das hat man gemerkt, dass die Kids dort drüben auch Westradio gehört haben und insofern voll beeinflusst waren von den Londoner Punkbands und das war bei uns auch nicht anders. Die Stasi hatte von Tuten und Blasen keine Ahnung, so ist es dokumentiert worden. Es gab da keine Ost-West-Trennung, weil die Seele dieselbe war - auch das, was die gesungen haben, war von der Art und Weise der Texte und von der musikalischen Komposition absolut ähnlich. Also Planlos wären in Westdeutschland sehr, sehr gut angekommen. Der Film "Auswärtsspiel" dokumentiert, wie die Toten Hosen vor 40 Jahren kurz nach ihrer Gründung die Stasi bei einem Geheimkonzert in der DDR an der Nase herumgeführt haben.