Ferrari hat's verzockt: Sergio Perez gewinnt den Grand Prix in Monte Carlo dank der smartesten Strategie vor Carlos Sainz - Horrorcrash von Mick Schumacher.
Die ersten Opfer gab's dann hinter dem Safety-Car, in der formell gesehen ersten Rennrunde. In der Loews-Haarnadel rutschte Nicholas Latifi (Williams) außen in die Bande. "Das Auto lenkt einfach nicht ein", schimpfte er. Im Nachhinein gab's Kritik für die Startverzögerung: "Wir sind professionelle Rennfahrer", wundert sich etwa Kevin Magnussen (Haas). "Sie hätten starten können. Stimmt schon, danach wurde der Regen stärker, und dann hätte es eine rote Flagge gegeben. Zu dem Zeitpunkt hatte man die offizielle Renndistanz wegen der zwei vorherigen Runden hinter dem Safety-Car bereits von 78 auf 77 Runden verkürzt. Und Schumacher grinste: "Ich glaube, ich bin in einem Formelauto noch nie so nass geworden. Kurz vor dem planmäßigen Beginn der Aufwärmrunde um 15:00 Uhr begann es zunächst leicht zu nieseln und dann etwas stärker zu regnen. Ich liebe mein Team, und ich bin mir sicher, wir werden noch stärker zurückschlagen. Aber das heute tut weh." Aber eine schreckliche Outlap, in der ich hinter einem überrundeten Auto feststeckte, kostete uns heute den Sieg. Der Frust ist groß, denn eine saubere Outlap, und ich hätte heute gewonnen. Aber heute haben wir zu viele Fehler gemacht", kritisiert er sein Team. "Nach dem ersten Fehler haben wir gleich noch einen gemacht. Aber so ist der Sport manchmal." Perez behielt die Nerven und leistete sich in der heiklen Schlussphase keine Fehler mehr. Der Spanier verweigerte aber den Befehl: "Lasst uns lieber gleich auf Slicks gehen!" Später sagte er: "Ich war in Kurve 14 etwas zu weit draußen und habe mich dann einfach verschätzt."
Der Mexikaner Sergio Perez hat sich den Sieg beim Großen Preis von Monaco gesichert. Mick Schumacher kam trotz eines schweren Unfalls ohne größere Blessuren ...
Leclerc war nur noch Vierter und fluchte wild in den Funk. Als die Unfallstelle geräumt und repariert war, rollten die Fahrer wieder hinter Bernd Mayländer los. Sein Haas-Rennwagen wurde wie schon bei seinem Malheur in der Qualifikation in Saudi-Arabien im März schwer zerstört. So baute Verstappen trotz eines eher schwachen Wochenendes seinen Vorsprung auf Leclerc in der Gesamtwertung auf neun Punkte aus. Die Saison ist noch lang, aber so etwas dürfen wir einfach nicht tun", funkte er nach seiner Zieldurchfahrt. Die FIA kam zum Schluss, beide Wagen hätten die Linie zwar berührt, aber nicht verbotenerweise überschritten.
Sergio Perez rettet in verkürztem Monaco-GP der Formel 1 knapp den Sieg vor Carlos Sainz. Ferrari verspielt Leclerc-Führung. Mick Schumacher crasht schwer.
George Russell führte das Mittelfeld an, vor Lando Norris, Fernando Alonso, Lewis Hamilton, Valtteri Bottas und Sebastian Vettel. Die letzten beiden rückten dank der Zeitstrafe für Ocon noch jeweils um einen Platz auf. Zwölf Minuten vor Schluss lief Perez auf Überrundungsverkehr auf, was Sainz sofort dazu veranlasste, bis auf fünf Zehntel aufzuschließen und Druck aufzubauen. So große, dass es sich Norris 15 Minuten vor Schluss erlauben konnte, für neue Medium-Reifen zum Stopp zu kommen, ohne einen Platz zu verlieren, Alonso betrieb hinter ihm nämlich extremes Pace-Management. Norris nutzte die neuen Reifen, um sich den Bonuspunkt für die schnellste Runde zu sichern. Auch Verstappen und Leclerc steckten fest, während Perez vorne die Pace kontrollierte. Die Slick-Stopps: Ganz hinten riskierte mit Ricciardo, Zhou, Albon, Schumacher und Latifi eine erste Gruppe bald den Wechsel auf harte Slicks, und sie fuhren gute Zeiten. In Runde 22 ging Ferrari daraufhin volles Risiko: Sainz stoppte in Führung liegend für Hard. Doch auch Leclerc kam dahinter nach Verwirrung rein. Verstappen schaffte es seinerseits, auf Platz drei vor einem stocksauren und nun nur noch vierten Leclerc zu bleiben. Russell übernahm durch früheren Stopp Platz fünf von Norris. Alonso folgte auf Platz sieben vor Hamilton, Ocon und Bottas. Die Intermediate-Stopps: Das brachte in Runde 16 Hamilton als ersten Spitzenfahrer an die Box, er setzte auch auf Intermediates. Perez folgte eine Runde später, ebenfalls für Intermediates, er kam direkt zwischen Norris und Russell zurück auf die Strecke, aber Norris bog eine Runde später ab. Perez fuhr währenddessen auf seiner ersten Intermediate-Runde fünf Sekunden schneller als der Rest. Leclerc reagierte sofort mit einem Stopp, aber das war zu spät. Perez zog vorbei. Kaum setzten sich die Autos in Bewegung, wurde aus dem Schauer ein Wolkenbruch. Auf der zweiten Formationsrunde stoppte die Rennleitung die Prozession mit der roten Flagge, alle stellten in der Boxengasse ab. Daher blieben die meisten erst einmal auf Regenreifen draußen. Mit Alex Albon drehte sich in Runde zwölf der zweite Williams. Vor dem Start: Die Rennleitung entschied erst auf eine Verzögerung von neun Minuten und verschob dann weiter auf 15:16 Uhr, als der Regen stärker wurde.
Charles Leclerc hat zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere in seinem Heimrennen das Ziel erreicht – und ist doch enttäuschter denn je.
Doch noch volle Punkte: Die geplante Renndistanz von 78 Runden konnte in Monaco wegen der Unterbrechungen nicht absolviert werden, nach 64 Runden war Schluss. Drei Stunden nach dem ursprünglich geplanten Start war das Zeitlimit erreicht, allerdings auch das Minimum von 58 Runden erreicht, so dass alle Piloten die vollen WM-Punkte erhielten. Der Vertrag zwischen der Formel 1 und dem Veranstalter läuft aus. Technikpanne bei Sky: Als herrschte nicht schon genug Chaos, hatte auch TV-Sender Sky mit Problemen zu kämpfen. Während der zweiten Rennunterbrechung kam es zu einem Stromausfall in der Sprecher-Kabine. Zunächst war Kommentator Sascha Roos nicht mehr zu hören, Experte Ralf Schumacher überbrückte die Situation. Allerdings räumte der frühere Formel-1-Fahrer ein, das Geschehen auf der Strecke wegen der Technik-Probleme nicht mehr komplett verfolgen zu können. Dann übernahm Roos das funktionierende Mikrofon von Schumacher und versuchte, zum zweiten Experten Leo Lackner zu schalten. Ferrari protestiert: Später nach dem Rennen wurde bekannt, dass Ferrari Protest gegen die Rennwertung eingelegt hat. Liebe tut weh: »Es ist hart, die Jahre zuvor war es auch so. Zwei Runden später stoppten auch Leclerc und Verstappen und holen sich wie Pérez Intermediates, doch der Mexikaner war zu schnell und kam an beiden vorbei. Es geht wieder los: Um 17.19 Uhr wurde das Rennen hinter dem Safety Car wieder aufgenommen, angeführt von Pérez vor Sainz, Verstappen und Leclerc. Dahinter folgten George Russell, Lando Norris, Fernando Alonso und Lewis Hamilton. Die Red Bull waren auf harten Reifen unterwegs, Ferrari auf Medium. Zu Positionsverschiebungen kam es zunächst nicht. Als die Autos über die Ziellinie fuhren, kam die Sonne wieder heraus. Der Monagasse hatte bei den vorherigen fünf Anläufen in der Formel 1 sowie der Formel 2 in seiner Heimat nie das Ziel erreicht – 2021 schaffte er es als Pole-Setter wegen eines Schadens nicht mal in die Startaufstellung. Am Samstag im Qualifying fuhr der Ferrari-Pilot hingegen in einer eigenen Liga, diesmal sollte es klappen. »Ich bin noch nie so nass geworden in einem Formel-1-Auto«, funkte Haas-Pilot Mick Schumacher an seine Crew. Schließlich stiegen die Piloten wieder aus, die Teams bauten in der Boxengasse Zelte auf. Auf dem nur 3,337 Kilometer kurzen Kurs im Fürstentum ist Überholen auf der Strecke bei Trockenheit schwer, auf nasser Strecke hatten sich die Geschlagenen in der Qualifikation aber noch einiges ausgerechnet. »Ich bin okay« funkte er, »ich weiß nicht, was da passiert ist«. Er konnte das Auto selbstständig verlassen.
Aufatmen bei Sergio Perez: Der Red-Bull-Pilot darf seinen Sieg beim Monaco GP behalten. Ferraris Protest bleibt erfolglos.
Neben deinem Heimrennen ist das hier der Grand Prix, den du unbedingt gewinnen willst“, so Perez, der auf dem Podium in der Fürstenloge die ein oder andere Träne verdrückt. Durch den abgewiesenen Protest hat Verstappen seinen Vorsprung in der WM auf Leclerc auf neun Punkte ausgebaut. Wenn man sich die Vorgaben des Renndirektor ansieht, dann steht dort, dass man auf der rechten Seite bleiben muss. Teamchef Christian Horner war in Bezug auf den Protest bereits nach dem Zieleinlauf siegessicher: „Wir haben uns die Szene angeschaut und sind zufrieden mit den Bildern, die uns vorliegen. Wir glauben nicht, dass sich unsere Fahrer etwas zu Schulden kommen haben lassen.“ Mit der FIA habe es darüber hinaus „überhaupt keine“ Diskussion wegen der Sache gegeben, hatte der Brite verraten. Kurz nach halb zehn am Sonntagabend konnte Sergio Perez endlich aufatmen: Der Mexikaner darf seinen Monaco-Sieg behalten, die Stewards haben Ferraris Protest gegen ihn und Teamkollege Max Verstappen abgewiesen.
Während Charles Leclerc und Ferrari nach dem Großen Preis von Monaco das Momentum im WM-Titelkampf verlieren, müssen sich Daniel Ricciardo und das Rennen im ...
"Man hat mit Charles Leclerc nicht wirklich gewusst, wo man hin soll und hat eben diese Angst gehabt, die falsche Entscheidung zu treffen. In Imola kostete ein Fahrfehler Leclercs ein sicheres Podium, in Spanien machte ein Defekt am seinem F1-75 einen Strich durch die Rechnung zum Rennsieg. Während bei Red Bull - abgesehen einiger kleiner technischer Schwierigkeiten - bislang alles wie geschmiert verläuft, scheint Ferrari ein wenig das Momentum im Titelkampf zu verlieren. Vor allem nicht in so einer Situation, in der wir uns befinden.