Charles Leclerc hat zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere in seinem Heimrennen das Ziel erreicht – und ist doch enttäuschter denn je.
Doch noch volle Punkte: Die geplante Renndistanz von 78 Runden konnte in Monaco wegen der Unterbrechungen nicht absolviert werden, nach 64 Runden war Schluss. Drei Stunden nach dem ursprünglich geplanten Start war das Zeitlimit erreicht, allerdings auch das Minimum von 58 Runden erreicht, so dass alle Piloten die vollen WM-Punkte erhielten. Der Vertrag zwischen der Formel 1 und dem Veranstalter läuft aus. Technikpanne bei Sky: Als herrschte nicht schon genug Chaos, hatte auch TV-Sender Sky mit Problemen zu kämpfen. Während der zweiten Rennunterbrechung kam es zu einem Stromausfall in der Sprecher-Kabine. Zunächst war Kommentator Sascha Roos nicht mehr zu hören, Experte Ralf Schumacher überbrückte die Situation. Allerdings räumte der frühere Formel-1-Fahrer ein, das Geschehen auf der Strecke wegen der Technik-Probleme nicht mehr komplett verfolgen zu können. Dann übernahm Roos das funktionierende Mikrofon von Schumacher und versuchte, zum zweiten Experten Leo Lackner zu schalten. Ferrari protestiert: Später nach dem Rennen wurde bekannt, dass Ferrari Protest gegen die Rennwertung eingelegt hat. Liebe tut weh: »Es ist hart, die Jahre zuvor war es auch so. Zwei Runden später stoppten auch Leclerc und Verstappen und holen sich wie Pérez Intermediates, doch der Mexikaner war zu schnell und kam an beiden vorbei. Es geht wieder los: Um 17.19 Uhr wurde das Rennen hinter dem Safety Car wieder aufgenommen, angeführt von Pérez vor Sainz, Verstappen und Leclerc. Dahinter folgten George Russell, Lando Norris, Fernando Alonso und Lewis Hamilton. Die Red Bull waren auf harten Reifen unterwegs, Ferrari auf Medium. Zu Positionsverschiebungen kam es zunächst nicht. Als die Autos über die Ziellinie fuhren, kam die Sonne wieder heraus. Der Monagasse hatte bei den vorherigen fünf Anläufen in der Formel 1 sowie der Formel 2 in seiner Heimat nie das Ziel erreicht – 2021 schaffte er es als Pole-Setter wegen eines Schadens nicht mal in die Startaufstellung. Am Samstag im Qualifying fuhr der Ferrari-Pilot hingegen in einer eigenen Liga, diesmal sollte es klappen. »Ich bin noch nie so nass geworden in einem Formel-1-Auto«, funkte Haas-Pilot Mick Schumacher an seine Crew. Schließlich stiegen die Piloten wieder aus, die Teams bauten in der Boxengasse Zelte auf. Auf dem nur 3,337 Kilometer kurzen Kurs im Fürstentum ist Überholen auf der Strecke bei Trockenheit schwer, auf nasser Strecke hatten sich die Geschlagenen in der Qualifikation aber noch einiges ausgerechnet. »Ich bin okay« funkte er, »ich weiß nicht, was da passiert ist«. Er konnte das Auto selbstständig verlassen.
Ferrari hat's verzockt: Sergio Perez gewinnt den Grand Prix in Monte Carlo dank der smartesten Strategie vor Carlos Sainz - Horrorcrash von Mick Schumacher.
Die ersten Opfer gab's dann hinter dem Safety-Car, in der formell gesehen ersten Rennrunde. In der Loews-Haarnadel rutschte Nicholas Latifi (Williams) außen in die Bande. "Das Auto lenkt einfach nicht ein", schimpfte er. Im Nachhinein gab's Kritik für die Startverzögerung: "Wir sind professionelle Rennfahrer", wundert sich etwa Kevin Magnussen (Haas). "Sie hätten starten können. Stimmt schon, danach wurde der Regen stärker, und dann hätte es eine rote Flagge gegeben. Zu dem Zeitpunkt hatte man die offizielle Renndistanz wegen der zwei vorherigen Runden hinter dem Safety-Car bereits von 78 auf 77 Runden verkürzt. Und Schumacher grinste: "Ich glaube, ich bin in einem Formelauto noch nie so nass geworden. Kurz vor dem planmäßigen Beginn der Aufwärmrunde um 15:00 Uhr begann es zunächst leicht zu nieseln und dann etwas stärker zu regnen. Ich liebe mein Team, und ich bin mir sicher, wir werden noch stärker zurückschlagen. Aber das heute tut weh." Aber eine schreckliche Outlap, in der ich hinter einem überrundeten Auto feststeckte, kostete uns heute den Sieg. Der Frust ist groß, denn eine saubere Outlap, und ich hätte heute gewonnen. Aber heute haben wir zu viele Fehler gemacht", kritisiert er sein Team. "Nach dem ersten Fehler haben wir gleich noch einen gemacht. Aber so ist der Sport manchmal." Perez behielt die Nerven und leistete sich in der heiklen Schlussphase keine Fehler mehr. Der Spanier verweigerte aber den Befehl: "Lasst uns lieber gleich auf Slicks gehen!" Später sagte er: "Ich war in Kurve 14 etwas zu weit draußen und habe mich dann einfach verschätzt."
Der Mexikaner Sergio Perez hat sich den Sieg beim Großen Preis von Monaco gesichert. Mick Schumacher kam trotz eines schweren Unfalls ohne größere Blessuren ...
Leclerc war nur noch Vierter und fluchte wild in den Funk. Als die Unfallstelle geräumt und repariert war, rollten die Fahrer wieder hinter Bernd Mayländer los. Sein Haas-Rennwagen wurde wie schon bei seinem Malheur in der Qualifikation in Saudi-Arabien im März schwer zerstört. So baute Verstappen trotz eines eher schwachen Wochenendes seinen Vorsprung auf Leclerc in der Gesamtwertung auf neun Punkte aus. Die Saison ist noch lang, aber so etwas dürfen wir einfach nicht tun", funkte er nach seiner Zieldurchfahrt. Die FIA kam zum Schluss, beide Wagen hätten die Linie zwar berührt, aber nicht verbotenerweise überschritten.
Red Bull-Pilot Sergio Perez hat den Großen Preis von Monaco gewonnen. Der Mexikaner siegte in einem chaotischen Rennen, welches bereits nach 64 von 77 ...
So entschied man sich auch bei Red Bull für einen Wechsel auf Intermediates. Perez wurde als erster aus der Spitzengruppe an die Box beordert, worauf man bei Ferrari umgehend reagierte. Mit den Startplätzen eins und zwei hatte man bei der Scuderia eigentlich alle Möglichkeiten, ein erfolgreiches Rennen zu gestalten, durch eine äußerst fragwürdige Strategie verbaute man sich aber die Chance auf einen Doppelsieg. Sainz nach dessen eigener Entscheidung im ersten Stint länger draußen zu lassen, ist nachvollziehbar. Anstatt Sainz und Leclerc wieder an Perez vorbeizuhieven, verlor man, nachdem auch Red Bull beide Fahrer an die Box geholt hatte, sogar P3 noch an Verstappen. Perez hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits zu viel Zeit auf den Monegassen gutgemacht, weshalb er vorbeiging und die virtuelle Führung eroberte. Erst nach einigen Runden und dank abtrocknender Strecke wechselten die ersten Piloten auf Intermediates. Den Anfang machte dabei Gasly, der schnell die Tauglichkeit des Halb-Regenreifens unter Beweis stellte. Einen Umlauf später entschied man sich deshalb auch bei Leclerc für einen Reifenwechsel, da war es aber bereits zu spät. Via Undercut schlüpfte Perez am Monegassen vorbei und übernahm die virtuelle Führung. Und Ferrari sollte es gar noch schlechter ergehen. Runde die Kontrolle über seinen Haas, der sich um die eigene Achse drehte und beim Einschlag in die Streckenbegrenzung in zwei Teile zerbrach. Zu einem Vierkampf auf der Strecke sollte es aber zunächst nicht kommen. Leclerc fuhr von den ersten vier Piloten die mit Abstand besten Rundenzeiten, dahinter konnten Sainz, Perez und Verstappen nicht wirklich folgen. Groß war die Freude dementsprechend auch beim Rennsieger: "Hier zu gewinnen, davon träumt man als kleines Kind", sagte Perez, der mit seinem Red Bull am Samstag im Qualifying schwer gecrasht war. Allen voran AlphaTauris Pierre Gasly knallte eine Bestzeit nach der anderen auf die Anzeigetafel. Das ist hart, die Jahre vorher war es auch schon hart, ich gewöhne mich langsam an Enttäuschungen bei meinem Heimrennen", sagte er später.
Sergio Perez rettet in verkürztem Monaco-GP der Formel 1 knapp den Sieg vor Carlos Sainz. Ferrari verspielt Leclerc-Führung. Mick Schumacher crasht schwer.
George Russell führte das Mittelfeld an, vor Lando Norris, Fernando Alonso, Lewis Hamilton, Valtteri Bottas und Sebastian Vettel. Die letzten beiden rückten dank der Zeitstrafe für Ocon noch jeweils um einen Platz auf. Zwölf Minuten vor Schluss lief Perez auf Überrundungsverkehr auf, was Sainz sofort dazu veranlasste, bis auf fünf Zehntel aufzuschließen und Druck aufzubauen. So große, dass es sich Norris 15 Minuten vor Schluss erlauben konnte, für neue Medium-Reifen zum Stopp zu kommen, ohne einen Platz zu verlieren, Alonso betrieb hinter ihm nämlich extremes Pace-Management. Norris nutzte die neuen Reifen, um sich den Bonuspunkt für die schnellste Runde zu sichern. Auch Verstappen und Leclerc steckten fest, während Perez vorne die Pace kontrollierte. Die Slick-Stopps: Ganz hinten riskierte mit Ricciardo, Zhou, Albon, Schumacher und Latifi eine erste Gruppe bald den Wechsel auf harte Slicks, und sie fuhren gute Zeiten. In Runde 22 ging Ferrari daraufhin volles Risiko: Sainz stoppte in Führung liegend für Hard. Doch auch Leclerc kam dahinter nach Verwirrung rein. Verstappen schaffte es seinerseits, auf Platz drei vor einem stocksauren und nun nur noch vierten Leclerc zu bleiben. Russell übernahm durch früheren Stopp Platz fünf von Norris. Alonso folgte auf Platz sieben vor Hamilton, Ocon und Bottas. Die Intermediate-Stopps: Das brachte in Runde 16 Hamilton als ersten Spitzenfahrer an die Box, er setzte auch auf Intermediates. Perez folgte eine Runde später, ebenfalls für Intermediates, er kam direkt zwischen Norris und Russell zurück auf die Strecke, aber Norris bog eine Runde später ab. Perez fuhr währenddessen auf seiner ersten Intermediate-Runde fünf Sekunden schneller als der Rest. Leclerc reagierte sofort mit einem Stopp, aber das war zu spät. Perez zog vorbei. Kaum setzten sich die Autos in Bewegung, wurde aus dem Schauer ein Wolkenbruch. Auf der zweiten Formationsrunde stoppte die Rennleitung die Prozession mit der roten Flagge, alle stellten in der Boxengasse ab. Daher blieben die meisten erst einmal auf Regenreifen draußen. Mit Alex Albon drehte sich in Runde zwölf der zweite Williams. Vor dem Start: Die Rennleitung entschied erst auf eine Verzögerung von neun Minuten und verschob dann weiter auf 15:16 Uhr, als der Regen stärker wurde.
Sergio Perez hat den Großen Preis von Monaco gewonnen und damit die bisherige Dominanz von Weltmeister Max Verstappen und Charles Leclerc gebrochen.
Formel 2 in seiner Heimat nie das Ziel erreicht - 2021 schaffte er es als Pole-Setter wegen eines Schadens nicht mal in die Startaufstellung. Diesmal kam er weiter, zufrieden war er trotzdem nicht Leclerc hatte bei den vorherigen fünf Anläufen in der Formel 1 bzw. Bislang zahlt Monaco ein geringes Antrittsgeld und genießt viele Privilegien, welche die Formel-1-Führung beschneiden möchte.