Steinmeier für Erneuerung der Kirche ... Mit einer Grußbotschaft von Papst Franziskus ist der 102. Katholikentag eröffnet worden. Vor rund 6.000 Menschen auf dem ...
Die Präsidentin des Zentralkomitees der Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, unterstrich, der Katholikentag sei "gerade in diesen Zeiten" wichtig. "Wir sind Kirche"-Sprecher Christian Weisner betonte: "Jetzt sind wir Reformgruppen und die Reformthemen Teil des Katholikentages." Bei dem Treffen vertreten sind auch Gruppen wie Maria 2.0, die sich für Reformen in der Kirche stark machen. Mit Blick auf das katholische Reformprojekt Synodaler Weg sagte der Bundespräsident, von dessen Ergebnissen werde abhängen, welche Rolle die Kirche künftig in der Gesellschaft spiele. Die Bühne war in deren Landesfarben Blau und Gelb geschmückt. Für Freitagmittag ist eine Friedenskundgebung geplant, parallel sollen in allen katholischen Kirchen der Landeshauptstadt die Glocken läuten. Mitten in das Treffen platzten Vorwürfe gegen den Limburger Bischof Georg Bätzing, der einen Pfarrer trotz Vorwürfen sexueller Belästigung befördert hatte.
Am Mittwoch hat in Stuttgart der Katholikentag 2022 begonnen. Hier gibt es Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Themen werden auch der Ukraine-Krieg und Corona sein, hieß es bei der Programmvorstellung. Es soll aber auch gefeiert werden. Die Stadtbahnen fahren von Mittwoch bis Samstag im Zehn-Minuten-Takt. Auf den Linien der S1 und S5 fahren zum Beginn des Katholikentages am Mittwoch Sonderzüge, die S1 wird auch am Feiertag (Donnerstag) mit zusätzlichen Zügen verkehren. Der Katholikentag in Stuttgart kostet laut Veranstalter rund zehn Millionen Euro. Damit ist er etwa gleich teuer wie der letzte Katholikentag in Münster in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2018. 30.000 Menschen werden beim Katholikentag in Stuttgart erwartet. Das Reiterdenkmal von Kaiser Wilhelm I. auf dem Stuttgarter Karlsplatz wird rot verhüllt. Als Grund geben die beteiligten Künstlerinnen und Künstler an, dass mit Wilhelm I. als Kaiser der Reichsgründung der beginnende Nationalismus und die danach einsetzende Kolonialisierung durch das Deutsche Reich verbunden werde. Finanziert wird der Katholikentag aus 3,2 Millionen Euro Eigenmitteln, 1,8 Millionen Euro vom Verband der deutschen Diözesen und 1,3 Millionen Euro von der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die Stadt Stuttgart beteiligt sich mit 1,5 Millionen Euro, das Land Baden-Württemberg mit 2 Millionen Euro und der Bund mit 500.000 Euro. Dass der Katholikentag gerade in diesem Jahr einen hohen Stellenwert haben könnte, zeigt sich auch an den prominenten Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird den Katholikentag eröffnen, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Ministerpräsident Winfried Kretschmann werden Impulse geben und an Diskussionsrunden teilnehmen. Auch die Missbrauchsskandale und deren Aufarbeitung sowie Kirchenreformen sollen Thema in Stuttgart sein. Insgesamt finden in Stuttgart mehr als 1.500 Einzelveranstaltungen statt. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hofft darauf, dass der Katholikentag in Stuttgart das Ansehen der katholischen Kirche wieder verbessern kann, verbindet damit aber auch eine klare Aufforderung. Missbrauch von Kindern sei "Verrat am Evangelium", betonte er. Ob in Kirchen, der Liederhalle, dem Mädchengymnasium St. Agnes, an vielen weiteren Orten oder im Freien: Stuttgart wird für fünf Tage zum Zentrum der Katholiken. Katholikentage verstehen sich als Gesprächsforen zwischen Kirche und Gesellschaft für religiöse und gesellschaftspolitische Fragen. Alle zwei Jahre veranstaltet das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) einen Katholikentag. Schauplatz ist jeweils eine andere Stadt in einem wechselnden Bistum. 2022 findet er in Stuttgart statt.
Seit den 1980er-Jahren allerdings hat sich die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung - ähnlich wie der evangelische Kirchentag - zu einem Forum entwickelt ...
Putins Aggression und die damit verbundenen Fragen nach Selbstverteidigung und Waffenlieferungen sind für viele Christinnen und Christen, die sich in der katholischen Friedensbewegung Pax Christi engagieren, eine große Herausforderung, weil oft jahrzehntelange Ideale infrage gestellt werden. Seit den 1980er-Jahren allerdings hat sich die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung - ähnlich wie der evangelische Kirchentag - zu einem Forum entwickelt, auf dem immer öfter auch aktuelle politische und gesellschaftliche Fragen öffentlich diskutiert werden. Für die Präsidentin des ZdK hat dies mit den Folgen von Corona zu tun.
Zum Stuttgarter Katholikentag haben sich nur 19.000 Dauergäste angemeldet. Nun fragen sich viele, ob das noch Corona geschuldet ist oder auch ein Zeichen ...
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Corona kann nichts dafür! Beim Katholikentag trifft sich nur noch eine Blase aus Funktionären und Engagierten, der jede Repräsentativität fehlt.
„Natürlich, was dort gedacht, gesagt und beschlossen wird, das geht zuerst die katholische Kirche selbst an“, sagte Steinmeier. „Und doch wird es auch von den Ergebnissen dort abhängen, welche Rolle die Kirche und die Christen in Zukunft in unserer Gesellschaft spielen – ob es lohnt, wieder neu auf sie zu hören.“ Gerade in der katholischen Kirche verabschieden sich unter dem anhaltenden Eindruck des Missbrauchsskandals und den teils unwillig, teils auch stümperhaft wirkenden Aufarbeitungsversuchen durch die Institutionen auch die engagierten Kirchenmitglieder: die vielen Menschen aus den Pfarrgemeinderäten, die vielen Menschen aus der Mitte der Gemeinde. Und auch jene vielen Menschen, denen es nicht mehr reicht, bei Katholikentagen über mögliche Reformen zu diskutieren, die dann am Ende aber nicht umgesetzt werden. Und immer wieder hörte man in Stuttgart auch das Gerücht, das namhafte Referenten ihre Teilnahme am Katholikentag im Unterschied zu früheren Jahren abgesagt hätten: Mit der katholischen Kirche wollten sie sich besser nicht mehr sehen lassen. Wo sonst nämlich machen sich tausende Menschen Gedanken über die Probleme der Welt? Wo sonst wird auf mehr als 1500 Veranstaltungen über Krieg und Frieden in der Ukraine, den Missbrauchsskandal oder die Lage der Entwicklungsländer debattiert? Auf den ersten Blick war auf dem Stuttgarter Schlossplatz alles wie immer bei einem Katholikentag: Ordensschwestern liefen strahlend aufeinander zu und umarmten sich. Die Krise des Katholikentags ist hausgemacht.
Der Katholikentag in Stuttgart wird bestimmt von Rufen nach grundlegenden Reformen. Die Folgen des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche sind ein ...
In der Fernsehdiskussion verteidigte der Limburger Bischof sein Vorgehen. Angesichts der Reue des Beschuldigten sowie bereits erfolgter Strafen und einer Entschuldigung habe er sich gefragt, ob es nicht die Möglichkeit einer Rehabilitation geben müsse. Begonnen hatte der Tag mit einem Gottesdienst zum Fest "Christi Himmelfahrt". Vor 9.000 Menschen forderte der gastgebende Bischof Gebhard Fürst, sich für eine gerechtere Welt zu engagieren. Es gebe gute Gründe für diesen Zustand, allen voran die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen, sagte Kühnert. Zugleich wünsche er sich, dass die Kirche ihre Erfahrungen und internationalen Netzwerke viel stärker in die öffentliche Debatte einbringe. Dann ist eine große Friedenskundgebung geplant. In den Fürbitten wurde unter anderem für die Toten des Amoklaufs in Texas gebetet sowie für Opfer von sexualisierter Gewalt und von Kriegen. Der Katholikentag in Stuttgart wird bestimmt von Rufen nach grundlegenden Reformen. Die Folgen des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche sind ein zentrales Thema.
In seiner Rede ermunterte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die katholische Kirche zur Erneuerung. "Viele haben sich abgewendet, viele aus Enttäuschung", ...
Gleichzeitig betonte er: "Jede Art von Belästigung, von Übergriffigkeit, sowohl verbal als auch körperlich, ist ein No-Go. Und das akzeptiere ich in keinster Weise." "Wir sind Kirche"-Sprecher Christian Weisner betonte: "Jetzt sind wir Reformgruppen und die Reformthemen Teil des Katholikentages." Ein Schwerpunktthema in den kommenden drei Tagen ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der Katholikentag will Solidarität mit den Ukrainern zeigen, wie bei der Eröffnung deutlich wurde. Einen eigenen "Katholikentag von unten" gibt es in Stuttgart nicht. Vor rund 6.000 Menschen und bei Sonnenschein ist am Mittwochabend auf dem Schlossplatz in Stuttgart der 102. Und ebenso direkt an den russischen Präsidenten Putin: "Ziehen Sie Ihre Truppen zurück!". Irme Stetter-Karp erklärte, Christinnen und Christen müssten uns auf diesem Katholikentag mit unserer Friedenssehnsucht und den politischen Realitäten neu auseinandersetzen.
Mit einem Aufruf zum Ende des Ukraine-Krieges von Bundespräsident Steinmeier ist am Mittwochabend der 102. Deutsche Katholikentag in Stuttgart eröffnet ...
Das ist der erste Gänsehautmoment des Katholikentags. denn der Liedtext, der von „Durst nach Glück“, Liebe, Frieden und Hoffnung handelt, kam aus den Herzen und traf in alle Herzen. Sogar die BKA-Agentin, die bisher wie versteinert mit verschränkten Händen dastand, ließ für einen Augenblick ihre grimmige Maske fallen. „So sind wir in diesen Tagen mit unseren Gedanken bei den Menschen in der Ukraine, und wir beten für alle Menschen, deren Leben bedroht und beeinträchtigt ist“, ließ der Pontifex übermitteln. Der Beifall für Franziskus bleibt verhalten. Und wenn das nicht hilft, muss ein Imperativ her. Das Oben und Unten müsse ein Ende haben.“ Lange Rede, kurzer Sinn. Stuttgart fremdelt zum Start noch ein wenig mit dem Katholikentag. Das wird erst besser, als die Menge nach den ersten Begrüßungsworten von Gastgeber und Bischof Gebhart Fürst, Ministerpräsident Winfried Kretschmann und OB Frank Nopper das bekannte Lied „Da wohnt ein Sehnen tief in uns“ voller Inbrunst und Tiefe ertönen lassen. Während am Eröffnungstag 2015 der ganze Schlossplatz bis zu den Treppen des Kunstmuseums mit Menschen gesäumt war und in einem Lichtermeer aus 60 000 Kerzen versank, wirkt der Auftakt des 102. Und als ein Polizeihubschrauber über dem Schlossgarten seine Kreise zieht, ersäuft das Blech im Rotorenlärm. Auch Stuttgarts bekanntester Flaneur, der Journalist Joe Bauer, muss seine gewohnten Laufwege zum Württembergischen Kunstverein ändern. Fleißige Helfer sperren mit gespannten Seilen viele Durchgänge ohne ersichtlichen Grund – so auch die von Bauer. Der Katholikentag macht es seinen Besuchern und Stuttgart am Abend der Begegnung nicht leicht, mit der fünftägigen Veranstaltung warm zu werden. Im Programmheft fehlen Uhrzeiten. Und da, wo alle den Auftritt des Bundespräsidenten vermuten, ist nichts als eine leere Bühne. Im Ehrenhof des Neuen Schlosses und am Schlossplatz finden im Gegensatz zum Deutschen Evangelischen Kirchentag 2015 bis zum Eröffnungsgottesdienst am Donnerstagmorgen (10 Uhr) nichts Großes statt. Von dieser Prominenz ist auch die evangelische Prälatin Gabriele Arnold beeindruckt. Katholikentag am Eckensee eher wie ein Welt-Pfandfindertreffen. Am Ende werden dort 6000 Besucher vom Veranstalter gezählt. Eine wohlwollende Schätzung. Denn die Reihen auf der Wiese vor der Bühne sind licht. Passanten, die in der Stadt wie gewohnt von A nach B wollen, sind genervt.
In Stuttgart wird am Mittwoch (18 Uhr) der 102. Deutsche Katholikentag eröffnet. | TAG24.
"Es ist kein Fauxpas. Sondern ich habe im Abwägen der Gesamtsituation diese Entscheidung getroffen." Dass er nicht weiß, wie es dazu kommen konnte, sich schriftlich entschuldigt hat bei der Mitarbeiterin, dass das offenbar aber nicht zum Frieden führt." Als Bischof sei er diesem Votum letztlich gefolgt. "Er hat mir versichert, dass er seit vielen, vielen Jahren an dieser Situation leidet. Umfragen zufolge genießt die katholische Kirche nur noch geringes Ansehen in der Bevölkerung. Bätzing sagte dazu, als er ins Bistum Limburg gekommen sei, habe sich eine Betroffene bei ihm gemeldet.
Beim Katholikentag in Stuttgart geht es um Pandemie und Krieg. Vor allem aber ringen die Gläubigen um die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch. ANZEIGE.
„Gibt es nicht die Möglichkeit einer Rehabilitation und einer Verantwortungsübernahme?“ Scharfen Widerspruch erntete Bätzing von Johanna Beck, die selbst Opfer sexueller Gewalt in der Kirche ist und dem Betroffenenbeirat der Bischofskonferenz angehört. Nur weil jemand bereue, heiße das nicht, „dass alles wieder gut ist und, dass es nicht wieder getan wird“. Beck hält Bätzing zudem vor, Missbrauch fälschlicherweise nur auf die Personengruppe der Minderjährigen zu beschränken. Mehr als eine Abmahnung habe er da nicht tun können. Auf die Frage der Moderatorin, warum er damit nicht selbst an die Öffentlichkeit gegangen sei, verwies Bätzing auf seine Verschwiegenheitspflicht. Eine Betroffene, die jetzt gegenüber „Christ und Welt“ von den Belästigungen gesprochen hatte, habe ihn ausdrücklich darum gebeten, dass der Vorfall nicht öffentlich werde. Bätzing verteidigt sich am Donnerstag damit, dass die Vorfälle schon 15 und 20 Jahre zurücklägen, der Priester seine Taten bereut habe und es sich nicht um einen strafbaren Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen gehandelt habe. Er macht aber deutlich, dass auch Vereine und Parteien bei der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der Pflicht stünden. Aber Kühnert lässt keinen Zweifel daran, dass sich die katholischen Bischöfe auf Einiges gefasst machen müssen, wenn sich nicht bald Grundlegendes ändert in der Kirche, vor allem bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch und beim kirchlichen Arbeitsrecht: „Es ist gewünscht gewesen, dass der Staat draußen bleibt. Pflichtschuldig versichert er auch, dass die Bundesregierung sich nicht von den Kirchen „abkapseln“ wolle und es Themen gebe, „bei denen wir dringend miteinander sprechen müssen“.