Xinjiang Police Files

2022 - 5 - 24

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Xinjiang Police Files: Das monströse Menschensieb (DER SPIEGEL)

Die wirtschaftliche Abhängigkeit von China ist ein Problem der westlichen Demokratien: Wie bigott sind wir, wenn wir die Menschenrechte der Uiguren mit ...

Man muss sich diese Überwachungsmaschinerie als Menschensieb vorstellen, mit dem alle Ausgefilterten direkt in die »Umerziehungslager« oder Gulags deportiert werden. Denn hier kommt eine andere urdigitale Mechanik ins Spiel: die Datenkorrelation. Das Prinzip ist simpel, es steckt auch hinter vielen Anwendungen der künstlichen Intelligenz, nämlich bestimmte, vermeintlich oder tatsächlich aussagekräftige Muster in Datensätzen zu finden, die sich gar nicht um Kausalität kümmern, sondern nur Korrelationsschlüsse aus der Kombination alter und neuer Daten ziehen. Als besonders hilfreich hat sich während der Pandemie und ihren allgegenwärtigen Masken eine Alternative zur Gesichtserkennung erwiesen, die Gangerkennung, die die Bewegung der Körperteile zueinander analysiert und beinahe an die Eindeutigkeit der Fingerabdruckerkennung herankommt. Die der chinesische Staat natürlich auch gespeichert hat, ebenso wie Irisscans, die aus dutzenden Metern Entfernung hergestellt werden können, ohne dass man es bemerken würde. Auch DNA-Profile sind dort gespeichert, die unter verschiedenen Gesundheitsvorwänden gesammelt wurden. Das wiederum liegt an einer Grundeigenschaft der Digitalisierung: Daten allein sind ein Haufen Infoschrott. Aussagekräftig werden sie erst, wenn man sich ein Ziel setzt, die dafür geeigneten Fragen stellt und diesen Fragen folgend die Daten auf die richtige Weise auswertet. Das ist nur die Spitze der Spitze des Eisbergs, die tiefe Abhängigkeit nicht nur Deutschlands, sondern der gesamten Weltwirtschaft von China wird oft kritisiert. Das politische Konzept »Wandel durch Handel« ist seit dem russischen Debakel ohnehin schwerbeschädigt. Jetzt könnte es sich sogar ins Gegenteil verkehren: Die liberalen Demokratien des Westens könnten sich wandeln, und das nicht zum Besseren, weil sie heftig mit China handeln. Das Programm, das mehr Heu bestellt, heißt Sharp Eyes und führt viele unterschiedliche Datenquellen zusammen, »data fusion« in der Fachsprache. In China ist die Hälfte der Überwachungskameras der Welt aufgestellt, von den zwanzig meistüberwachten Städten des Planeten sind 17 in China. Diese Daten kann IJOP zusammenführen mit allen Adressdaten, Verhaltensdaten wie der Reise- und Konsumhistorie und physischen Attributen wie Gesichtsmerkmalen, Größe und Blutgruppe. Eine der dazugehörigen Softwareplattformen heißt IJOP, kurz für Integrated Joint Operations Platform. Jede überwachte Person bekommt einen Score, wenn der Score eine bestimmte Höhe erreicht, handeln der Staat und seine Organe. Denn fügt man zu diesem Prinzip das Ziel »Aufrechterhaltung der Stabilität« hinzu, dann werden die Daten aus der Überwachung benutzt, um die Wahrscheinlichkeit zu berechnen, mit der eine Person eine Gefahr für ebendiese Stabilität darstellt. Die jetzt deutlich sichtbare Massenunterdrückung der Uiguren folgt aus dem wichtigsten, selbsterklärten Ziel, das die KP mithilfe der Überwachung erreichen will : »Aufrechterhaltung der Stabilität«. Diese Formulierung ist alles andere als irrelevant, sie stellt vielmehr sowohl die Perspektive auf die per Überwachung gesammelten Daten dar als auch die Richtung der Interpretation. 55 Prozent. Eine Zahl, in der sich Weltpolitik samt ihrer Folgen versteckt.

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"Xinjiang Police Files" - CDU-Politiker Brand verlangt Sanktionen ... (Deutschlandfunk)

Nach den neuen Belegen für Massen-Internierungen von Uiguren in China fordert der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe im ...

In Xinjiang sei eine Schwelle überschritten worden, bei der die EU nicht weiter zurückhaltend sein könne. Man könne nicht einfach in Kauf nehmen, dass eine Million Menschen interniert seien, dass Uiguren und andere ausgelöscht würden, damit die deutsche Wirtschaft brumme. Angesichts neuer Belege für Massen-Internierungen von Uiguren in China werden die Rufe nach Konsequenzen lauter.

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"Xinjiang Police Files": Schluss mit dem Verdrängen (tagesschau.de)

Die Fotos aus chinesischen Internierungslagern bezeichnen Ampel-Politiker als "schockierend". Doch das ist völlig unzureichend, meint Achim Wendler.

Und das Gerede über eine neue, realistischere China-Strategie ist bisher genau das: Gerede. Und genau das tun deutsche Regierung und Wirtschaft bisher: Sie verdrängen die chinesischen Missstände beharrlich und erfolgreich. Der Schock ist unbegründet: Was wir heute aus China sehen, ist in der Sache schon lange bekannt.

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