Am 15. Mai begann in Deutschland der Zensus 2022. Wir beantworten die wichtigsten Fragen – auch zum umstrittenen Datenschutz.
Zunächst wurde in der Datenschutzerklärung auf der Zensus-Webseite nicht über die Zusammenarbeit mit Cloudflare informiert. Spätestens im Mai 2026 werden die Daten gelöscht. Der Zensus ist eine Art von Inventur, nur dass keine Waren im Lager gezählt werden, sondern Menschen im Land – und zusätzlich werden Daten zur Wohnsituation in Deutschland gesammelt. Als besonders kontrovers gilt der Zensus in der Bundesrepublik Deutschland von 1987, gegen den es Bürgerproteste und einen Boykott gab. Inzwischen wurde dieser Mangel unter der Zwischenüberschrift „Einsatz von Content Delivery Network“ behoben. Das Statistische Bundesamt begründet die Notwendigkeit eines Zensus damit, dass er der Politik dabei hilft, vorausschauend planen zu können. Wie viele neue Wohnungen braucht Berlin? Wo sollen neue Kitas in Freiburg entstehen? Wie oben beschrieben, behauptet das Statistische Bundesamt, dass beim Zensus 2022 „höchste Sicherheitskriterien“ gelten würden. Allerdings kam inzwischen Kritik am Datenschutz auf. Wer den Brief mit den Fragen zum Zensus bekommt, ist laut Zensusgesetz 2022 zur Auskunft verpflichtet. Ursprünglich sollte dieser Zensus bereits 1981 stattfinden, er wurde schließlich aber vom Bundesverfassungsgericht untersagt, da die Fragen Rückschlüsse auf die Identität der Befragten zuließen. Voraussichtlich werden die Ergebnisse im November 2023 vorliegen. Ein Teil der Bevölkerung wird zusätzlich direkt befragt. Wer nicht antwortet, wird mehrmals gebeten, die Fragen zu beantworten.