Fliegender Stabswechsel in Paris: Der frischgewählte französische Präsident löst sein Versprechen ein und macht eine Frau zur neuen Premierministerin: ...
Das entsprechende Gesetz, das erst nach dem Ende ihrer Zeit als Umweltministerin verabschiedet wurde, blieb jedoch weit hinter den geweckten Erwartungen zurück. "Ihr ist es nicht gelungen, die Umweltpolitik ins Zentrum der Politik zu stellen", bilanzierte die Zeitung "Le Monde". Sie hat derzeit ihr drittes Ministeramt unter Macron inne und gilt als seriöse und loyale Politikerin. Sie zählt zu den wenigen, die von Beginn an zu seiner Regierungsmannschaft zählten. Es wird damit gerechnet, dass Castex noch am Abend die Amtsgeschäfte an Borne übergibt. In den kommenden Tagen soll die neue Regierungsmannschaft vorgestellt werden. Seit knapp zwei Jahren steht Borne an der Spitze des Arbeitsministeriums, wo sie unter anderem eine umstrittene Reform der Arbeitslosenversicherung durchsetzte. Ihr größter Erfolg war in diesem Amt die von Macron vorangetriebene Bahnreform, die die Regierung gegen massiven Widerstand und nach wochenlangen Streiks durchsetzte. Im Unterschied zu ihrem Vorgänger Jean Castex, der vor seiner Ernennung zum Premierminister ein weitgehend unbekannter Bürgermeister einer Kleinstadt in den Pyrenäen war, ist Borne den Franzosen gut bekannt. Die 61-Jährige wäre damit die zweite Frau überhaupt auf diesem Posten nach Edith Cresson 1991/92. Eine Frau, links, loyal und regierungserfahren - das perfekte Profil für Präsident Emmanuel Macron.
Jean Castex hat im Elysée-Palast sein Rücktrittsgesuch eingereicht. Nun ist auch seine Nachfolge bekannt: die bisherige Arbeitsministerin...
Denn die Ampel soll nicht flackern. Kanzler Scholz will die Ampel-Option in NRW nicht ausschließen. Sein Wahlergebnis war auch ein Hinweis für den bröckelnden Rückhalt, den der Staatschef in der Bevölkerung genießt. Viele im Land sind von seiner Politik enttäuscht oder frustriert. Im französischen Fernsehen begrüßte sie die Personalie Borne als „sehr gute Wahl“: „Es war lange überfällig“, sagte Cresson über die Nominierung. Die erste und bislang einzige Premierministerin war Edith Cresson, die 1991 für ein knappes Jahr ins Amt kam. Der Schritt gilt in Frankreich als Formalie nach einer Präsidentschaftswahl. Er kommt gut drei Wochen nach der Abstimmung jedoch überraschend spät. Macron nahm den Rücktritt an.
Der wiedergewählte Präsident Macron hat sich Zeit gelassen. Nun steht fest: Frankreich bekommt zum zweiten Mal eine Frau als Premierministerin.
Für den Posten wolle er eine Person wählen, die der sozialen und ökologischen Frage verpflichtet sei sowie die Frage nach der Produktivität im Blick habe, hatte er gesagt. Im Wahlkampf kündigte er zudem an, der Nachfolger von Castex werde federführend für den Klimaschutz zuständig sein. Sie ist erst die zweite Frau, die das Amt bekleiden wird.
Kurz nach dem erwarteten Rücktritt der Regierung hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine neue Premierministerin ernannt. Élisabeth Borne folgt auf ...
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Elisabeth Borne gehörte allen Regierungen unter Präsident Macron an. Nun muss sie eine Mehrheit im Parlament beschaffen.
Elisabeth Borne ist also vorerst nur «Première ministre» für 35 Tage. Auch für diese Aufgabe bringt Elisabeth Borne Qualifikationen mit: Sie hat Macron bereits als Umweltministerin gedient. Nur dann wird sie «Première ministre» bleiben. Es zeigt auch, dass Präsident Emmanuel Macron in der Premierministerin zuerst eine loyale Verwalterin sucht und keine Politikerin, die einen politischen Schatten werfen könnte, wie dies sein erster Premier Edouard Philippe tat. Als loyale Mitstreiterin des Präsidenten hat sich Elisabeth Borne als Ministerin bestätigt. Schon bisher hat sie die beiden brisantesten Dossiers bearbeitet: Klimapolitik und Rentenreform. Umwelt- und Arbeitspolitik waren schon während Emmanuel Macrons erster Amtszeit brisante Themen. Elisabeth Borne übernahm die beiden Ministerien von jeweils umstrittenen Vorgängern und führte sie in ruhigere Wasser. Sie profilierte sich so als Präsident Macrons Frau für heikle Fälle.
In Frankreich steht erstmals seit 30 Jahren wieder eine Frau an der Spitze der Regierung: Elisabeth Borne folgt auf den zurückgetretenen Premier Jean Castex ...
In den kommenden Tagen soll die neue Regierungsmannschaft vorgestellt werden. Einen eigenen Stempel konnte der Premier der französischen Politik in dieser Zeit aber nicht aufdrücken. Damit erhält Frankreich erstmals seit 30 Jahren wieder eine Frau an der Spitze der Regierung. Die erste Regierungschefin war Edith Cresson, die 1991 für ein knappes Jahr ins Amt kam. Viele Menschen im Land bezeichnen den scheidenden Premier auch nach zwei Jahren im Amt als wenig charismatisch. Die 61-jährige Politikerin der Regierungspartei von Präsident Macron zählt zu den wenigen, die von Beginn an in seiner Regierungsmannschaft waren. Frankreich bekommt zum zweiten Mal in seiner Geschichte eine Premierministerin. Präsident Emmanuel Macron hat die bisherige Arbeitsministerin Elisabeth Borne zur Nachfolgerin von Premierminister Jean Castex ernannt.
Nach 30 Jahren steht wieder eine Frau an der Spitze von Frankreichs Regierung. Dem zurückgetretenen Premier Jean Castex folgt die 61-jährige Élisabeth Borne ...
Macron hatte bereits angekündigt, bei der Nachfolge einen Kandidaten oder eine Kandidatin mit grünem und sozialpolitischem Profil zu wählen. Macron hatte bereits kurz nach seiner Wiederwahl am 24. Er ist dazu nicht verpflichtet, hatte aber mit Blick auf die im Juni anstehenden Parlamentswahlen einen politischen Neuanfang vermitteln wollen.
Frankreich bekommt zum zweiten Mal in seiner Geschichte eine Premierministerin. Präsident Emmanuel Macron habe die bisherige Arbeitsministerin Elisabeth ...
Die erste Kabinettssitzung soll gegen Ende der Woche stattfinden. Frankreich bekommt zum zweiten Mal in seiner Geschichte eine Premierministerin. Präsident Emmanuel Macron habe die bisherige Arbeitsministerin Elisabeth Borne als Nachfolgerin von Premierminister Jean Castex nominiert, teilte der Elysée-Palast am Montag mit. Die 61-jährige links orientierte Politikerin der Regierungspartei von Präsident Emmanuel Macron zählt zu den wenigen, die von Beginn an in seiner Regierungsmannschaft waren.
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron ernennt nach seiner Wiederwahl mit Sophie de Menthon eine Linkspolitikerin zur Premierministerin.
Anfang der 90er-Jahre arbeitete sie bereits für die sozialistischen Minister Lionel Jospin und Jack Lang. 2014 wurde sie kurz Stabschefin der sozialistischen Umweltministerin Ségolène Royal, ehe die Regierung sie an die Spitze des Pariser Nahverkehrsunternehmens RATP berief. Eine „Premierministerin der Wirtschaft“ sei Borne nicht, sagt auch Steinbach. „Ich sehe nicht, dass sie sich für die Senkung der Unternehmenssteuern stark machen wird. Selbst die reformorientierte Gewerkschaft CFDT ist strikt gegen Änderungen. Borne steht aber auf der Linie von Macron, dass eine Erhöhung des Renteneintrittsalter von derzeit 62 Jahren nötig ist. Deshalb sei Borne eine sehr gute Wahl, findet Armin Steinbach, Ökonom an der Elite-Wirtschaftshochschule HEC Paris: „Sie bedient gleich mehrere politische Anliegen Macrons: Im Vordergrund steht für ihn, mit Blick auf die Parlamentswahl dem gut organisierten linken Lager um Mélenchon die Luft aus den Segeln zu nehmen.“ Als ehemalige Umweltministerin könne sie auch eine ökologische Transformation glaubwürdig vertreten. Die 61-Jährige war insbesondere bei Mittelständlern schwer in Verruf geraten, als sie als Arbeitsministerin während der Corona-Pandemie im vergangenen Dezember mangels freiwilliger Maßnahmen eine Homeoffice-Pflicht verfügte und mit Bußgeldern bis zu 50.000 Euro drohte. Die neue Premierministerin und ihr Kabinett, das in den nächsten Tagen vorgestellt werden dürfte, sollen jedoch Macron und seiner Partei Rückenwind geben für die Parlamentswahlen am 12.
Arbeitstier und erfahrene Bürokratin: Macrons neue Premierministerin Elisabeth Borne ist eine Bildungsaufsteigerin, die Frankreichs...
Denn die Ampel soll nicht flackern. Kanzler Scholz will die Ampel-Option in NRW nicht ausschließen. Denn die Ampel soll nicht flackern. Kanzler Scholz will die Ampel-Option in NRW nicht ausschließen. Doch jetzt soll sie die Präsidentenbewegung im Wahlkampf für die Parlamentswahlen am 12. Erst zum zweiten Mal in der Geschichte der Französischen Republik führt eine Frau die Regierungsgeschäfte. Präsident Emmanuel Macron hat am Montag die 61 Jahre alte bisherige Arbeits- und Sozialministerin Elisabeth Borne zur Premierministerin ernannt.
Update 19:23 Uhr. Regierungsumbildung in Frankreich : Bisherige Arbeitsministerin Élisabeth Borne wird Premierministerin. Der wiedergewählte Präsident Macron hat sich Zeit gelassen. Nun steht fest: Frankreich bekommt zum zweiten Mal eine Frau als ...
Für den Posten wolle er eine Person wählen, die der sozialen und ökologischen Frage verpflichtet sei sowie die Frage nach der Produktivität im Blick habe, hatte er gesagt. Im Wahlkampf kündigte er zudem an, der Nachfolger von Castex werde federführend für den Klimaschutz zuständig sein. Sie ist erst die zweite Frau, die das Amt bekleiden wird.
Frankreichs neue Premierministerin Elisabeth Borne verkörpert alles außer Neuanfang: Sie gilt als beharrliche Verhandlerin und Macron-Loyalistin.
Sollte es einer anderen politischen Familie als der Macrons gelingen, eine Mehrheit in der Assemblée National zu erringen, wäre der Präsident der Tradition nach gezwungen, den oder die Mehrheitsführerin an die Regierungsspitze zu berufen. Borne gilt als beharrliche und erfolgreiche Verhandlerin. Trotz des zunächst massiven Widerstands der Gewerkschaften konnte sie als Verkehrsministerin die Reform der französische Staatsbahn SNCF umsetzen. Die frühere Chefin der Pariser Verkehrsbetriebe hat seit 2017 drei Ministerien geführt: Verkehr, Umwelt und Arbeit. In ihrer kurzen Ansprache betonte sie, dort anknüpfen zu wollen, wo ihr Vorgänger aufgehört hat: "Wir haben viel gemeinsam, lieber Jean. Wir teilen die Überzeugung, dass Politik nur im Dialog gelingt. Doch sie sendete eine Botschaft: "Ich möchte diese Ernennung zur Premierministerin allen kleinen Mädchen widmen: Macht eure Träume wahr", sagte sie. "Das möchte ich hier vor der Nation sagen: deine Rechtschaffenheit, deine Aufrichtigkeit, deine Kompetenz, deine Entschlossenheit." Die 61-jährige Technokratin übernimmt die Amtsgeschäfte von Jean Castex, dem warmherzigen Mann aus der Provinz, der 2020 überraschend an die Spitze der Regierung berufen worden war und seiner Nachfolgerin am Abend sichtlich bewegt Glück wünschte: "Ich konnte im Kabinett, liebe Elisabeth, deine großen Qualitäten aus der Nähe erleben", schwärmte er.
Élisabeth Borne ist eine Frau, Karrierebeamtin und nun französische Regierungschefin. Bricht der Präsident – bekannt für männliche Seilschaften – mit seiner ...
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Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron ernennt nach seiner Wiederwahl mit Elisabeth Borne eine Linkspolitikerin zur Premierministerin.
Anfang der 90er-Jahre arbeitete sie bereits für die sozialistischen Minister Lionel Jospin und Jack Lang. 2014 wurde sie kurz Stabschefin der sozialistischen Umweltministerin Ségolène Royal, ehe die Regierung sie an die Spitze des Pariser Nahverkehrsunternehmens RATP berief. Eine „Premierministerin der Wirtschaft“ sei Borne nicht, sagt auch Steinbach. „Ich sehe nicht, dass sie sich für die Senkung der Unternehmenssteuern stark machen wird. Selbst die reformorientierte Gewerkschaft CFDT ist strikt gegen Änderungen. Borne steht aber auf der Linie von Macron, dass eine Erhöhung des Renteneintrittsalter von derzeit 62 Jahren nötig ist. Deshalb sei Borne eine sehr gute Wahl, findet Armin Steinbach, Ökonom an der Elite-Wirtschaftshochschule HEC Paris: „Sie bedient gleich mehrere politische Anliegen Macrons: Im Vordergrund steht für ihn, mit Blick auf die Parlamentswahl dem gut organisierten linken Lager um Mélenchon die Luft aus den Segeln zu nehmen.“ Als ehemalige Umweltministerin könne sie auch eine ökologische Transformation glaubwürdig vertreten. Die 61-Jährige war insbesondere bei Mittelständlern schwer in Verruf geraten, als sie als Arbeitsministerin während der Corona-Pandemie im vergangenen Dezember mangels freiwilliger Maßnahmen eine Homeoffice-Pflicht verfügte und mit Bußgeldern bis zu 50.000 Euro drohte. Die neue Premierministerin und ihr Kabinett, das in den nächsten Tagen vorgestellt werden dürfte, sollen jedoch Macron und seiner Partei Rückenwind geben für die Parlamentswahlen am 12.
Mit Élisabeth Borne setzt Frankreichs Präsident Macron auf eine Weggefährtin: Sie soll die heikle Rentenreform, Inflation und Klimaschutz meistern.
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Mit der erfahrenen Ex-Ministerin hat Präsident Emmanuel Macron bewusst eine Frau zur Premierministerin ernannt. Diesen Posten oder auch das Amt des ...
Dass Borne ihre Ernennung ihrem Geschlecht verdanken soll – Macron suchte für den Posten erklärtermaßen eine Frau – , hält Cresson für „absurd“. Frankreichs neue Premierministerin ist ein Bilderbuchexemplar der Pariser Kaderschmieden und Eliten. Die 61-jährige Absolventin der prestigereichen Ingenieurschule Polytechnique war schon Präfektin, Strategie-Direktorin der nationalen Eisenbahn SNCF oder Vorsteherin der Pariser Metro RATP. Eine Frau im Regierungspalast Matignon – das wollte vielen Politikern nicht in den Kopf. An der Spitze ihrer Männerwelt war Cresson ein Fremdkörper. Monatelang wurde die Premierministerin als „Favoritin“ des Wahlmonarchen karikiert. Diesem Umstand verdankt sie ihre neuste Berufung durch den Staatschef: Emmanuel Macron bemüht sich gerade selbst um einen sozialeren Kurs, um die rotgrüne Linksunion bei den Parlamentswahlen im Juni auszubremsen. Und sie waren noch kein halbes Jahr im Amt, als der Premier diese Alibifrauen nicht mehr brauchte und sie kollektiv entließ. Hingegen wurde sie von der Männerzunft in der Nationalversammlung und zum Teil auch in den Medien nie akzeptiert, sondern ausgegrenzt und ausgebuht. Langsam wurde der Nation klar, dass auf den grassierenden Machismus in Pariser Machtzirkeln beherzte feministische Antworten erforderlich waren.
Die Ernennung von Elisabeth Borne zur neuen Premierministerin hat in Frankreich gemischte Reaktionen ausgelöst. "Ihr Profil einer Technokratin erinnert an ...
Borne soll zunächst dafür sorgen, dass das Regierungslager bei der Parlamentswahl im Juni gut abschneidet. Es wird damit gerechnet, dass es eine eher kleine und paritätisch besetzte Regierungsmannschaft wird, die nach den Parlamentswahlen noch aufgestockt werden könnte. Ihre Vorgängerin Edith Cresson, die 1991 für weniger als ein Jahr das Amt übernommen hatte, wurde noch als "Frau Premierminister" angesprochen. "Le Figaro" zeigte sich skeptisch: "Sie wird schwierige Reformen umsetzen müssen, vor allem die Rentenreform, und darf nicht riskieren, dass neue Wut ausbricht", schrieb das Blatt. Borne widmete ihre Ernennung "allen kleinen Mädchen" und ermunterte sie, ihre Träume zu verwirklichen. Präsident Emmanuel Macron habe sich für Borne entschieden, "weil er letztlich alles selber bestimmen will", sagte der rechtsextreme Politiker Eric Zemmour dem Sender RTL.
Frankreichs Präsident hofft, erneut die Parlamentsmehrheit zu erhalten. Premierministerin Elisabeth Borne spielt dabei eine zentrale Rolle. Eine Analyse.
Borne ist seit Macrons erster Wahl 2017 an seiner Seite und war in drei unterschiedlichen Funktionen als Ministerin zuständig. Sie gilt als loyale Politikerin, die sich akribisch in die ihr anvertrauten Themen einarbeitet. Borne stehe für die Senkung des Arbeitslosengeldes für eine Millionen Arbeitslose, die Verschiebung des Atomausstiegs um zehn Jahre und sei für die Rente mit 65, schrieb der linkspopulistische Jean-Luc Mélenchon auf Twitter. „Auf in eine neue Saison der sozialen Misshandlung“, fügte er an. Macron hat sich aber ungewöhnlich viel Zeit für die Entscheidung gelassen. Doch obwohl die neue Premierministerin viele der im Vorfeld gesuchten Kriterien erfüllt, geht von ihr kein starkes Signal der Erneuerung aus. Elisabeth Borne, zuletzt Arbeitsministerin, ist also die optimale Besetzung für den Beginn seiner zweiten Amtszeit. Oder? Sie ist seit mehr als 30 Jahren die erste weibliche Premierministerin. Noch dazu eine, die aus dem linken politischen Lager kommt.
Élisabeth Borne wird neue Premierministerin in Frankreich. Ihre Kompetenz steht außer Frage, bei ihrer Berufung spielten aber strategische Motive eine ...
Groß war der Druck auf Macron geworden, eine Regierungschefin zu ernennen, erstmals nach 31 Jahren und erst zum zweiten Mal in der Geschichte des Landes. Ihm wird vorgeworfen, die Geschlechtergleichheit zwar vollmundig zu bewerben, sich aber doch überwiegend mit Männern zu umgeben. Sollte Macron seine Mehrheit in der Nationalversammlung verlieren, würde eine oppositionelle Partei den Premierminister stellen und Borne wieder abtreten. Sie kommt aus dem linken Lager, beriet den sozialistischen Premier Lionel Jospin und leitete das Büro der einstigen Umweltministerin Ségolène Royal. Bornes Vorgänger, Édouard Philippe und Jean Castex, hatte Macron den Konservativen abgeworben.
Elisabeth Borne ist die erste Regierungschefin seit gut dreißig Jahren. Die Männer in der Pariser Politik haben es Frauen lange Zeit sehr schwer gemacht.
Cresson, heute 88, wünscht ihr vieldeutig „bon courage“, also guten Mut. Sie meint, die neue Regierungschefin bringe bemerkenswerte Qualitäten mit und sei auf ihrem neuen Posten „perfekt“. Dass Borne ihre Ernennung ihrem Geschlecht verdankt, weil Macron für den Posten erklärtermaßen eine Frau wollte, hält Cresson für absurd: „Man findet es nur noch in Frankreich speziell, dass eine Frau diesen Job ausübt“, so die nachmalige EU-Kommissarin. Die 2000 eingeführte Geschlechterparität auf Wahllisten für die Nationalversammlung begann zu wirken – vor allem auch in den Köpfen. 2012 ernannte Präsident François Hollande 17 Frauen in seiner 34-köpfigen Regierung. Als der Autor Patrick Besson einzelne Ministerinnen als „Verführerin“, „Scheherazade“ oder „Geisha“ titulierte, fand das niemand mehr amüsant. Elisabeth Borne weiß dennoch, was auf sie zukommt. Setzt Elisabeth Borne der Machokultur, einem Grundmerkmal der französischen Politik, ein Ende? Mit der erfahrenen Ex-Ministerin hat Präsident Emmanuel Macron bewusst eine Frau zur Premierministerin ernannt.