Lars Harms war Spitzenkandidat des SSW. Er ist bereit zu Gesprächen mit der CDU. "Wir gucken uns das an, wir schnacken miteinander." (Foto: IMAGO/Willi Schewski).
Verankert ist die Partei vor allem in den nördlichen Landesteilen nahe der Grenze zu Dänemark, dort erreicht sie bei Kommunalwahlen teils mehr als 20 Prozent der Stimmen. Aber auch auf Landesebene kam ihr schon eine entscheidende Rolle zu. Im aktuellen Wahlkampf setzt die Partei primär auf Klimaschutz und sozialpolitische Verbesserungen. Traditionell besteht eine gewisse Nähe zu Grünen und SPD, das Verhältnis zu CDU war dagegen lange belastet. Erstmals seit Jahrzehnten ist der SSW seit dem vergangenen Jahr zudem mit einem Abgeordneten im Bundestag vertreten. Bislang war der SSW mit drei Abgeordneten im Landtag vertreten, künftig könnten es in Fraktionsstärke sogar fünf sein. Dabei half ihr, dass sie seit 1955 aufgrund eines deutsch-dänischen Minderheitenschutzabkommens bei Landtags- und Bundestagswahlen von der Fünfprozenthürde ausgenommen ist - auch wenn der SSW diesmal diese Ausnahmeklausel gar nicht brauchte. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) ist eine Besonderheit der schleswig-holsteinischen Politik. Die 1948 gegründete Partei der dänischen und friesischen Minderheiten ist seit Jahrzehnten im Landtag vertreten.