Anne Will will über mehr Waffen für die Ukraine diskutieren. Aber dann geht es um die Kanzler-Rede – und Diplomat Melnyk und Soziologe Welzer zoffen sich.
Die Aussage zumindest scheint in der öffentlichen Debatte über die Rede mehrheitsfähig zu sein. Ruprecht Polenz diagnostizierte wenig Neues, aber den naheliegenden Versuch, die eigenen Leute zu sammeln, trifft sich also irgendwie in der Analyse mit Kühnert. Und Britta Haßelmann war ganz einfach „froh, dass er die Rede heute gehalten hat“. Welzer wiederum forderte Melnyk auf: „Seien Sie nicht so borniert!“ Mit diesem Szenario wollte Anne Will in die Sendung am späten Sonntagabend starten. Die Angst darf uns nicht lähmen. Wir werden nicht allein handeln. Lautet so die 2022-er Variante von „Lieber rot als tot?“
Andrij Melnyk ist nicht für seine Zurückhaltung bekannt. In Harald Welzer hat er jemanden gefunden, der ihm Kontra bietet.
Es gebe viele Wege, sich solidarisch mit der Ukraine zu zeigen, möglich sei "nicht nur der Weg, der von der Ukraine artikuliert wird". "Sie tun es aus ernsthafter Überlegung und historischem Wissen." Es gehe darum, "Wege zu suchen, in die Verhandlung zurückzukommen. Wie man daraus eine Aufforderung zur Kapitulation herauslesen kann, ist mir ein Rätsel." Und auch Britta Haßelmann, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, findet: "Die Ukraine darf diesen Krieg nicht verlieren." Man müsse den Menschen zugestehen, dass sie auch aus "ganz präsenter Kriegserfahrung" in der Familie ihre Entscheidungen treffen, findet Welzer und kommt dann etwas ins Dozieren, bis Melnyk etwas reinruft und ihn stoppt. "Das was sie bieten, ist aus unserer Sicht moralisch verwahrlost", sagt er in Richtung Welzer. "Es ist einfach für Sie, in ihrem Professorenzimmer zu sitzen und zu philosophieren ...", schießt er weiter. Wo Sie das hernehmen, dass sie über Motive von Menschen einfach urteilen?" Die Ukraine brauche sofort schwere Waffen für Russland und ein Energieembargo, "und nicht wieder verzögern". So gelinge es, Putin "das Rückgrat zu brechen, Finanzströme auszutrocknen", sodass der russische Präsident von sich aus Verhandlungen mit der Ukraine einleite. Deutschland sollte nicht so lange "herumsitzen", mahnt Melnyk. Das Thema "Mehr Waffen für die Ukraine – ist das der Weg zum Frieden?" diskutiert Anne Will mit folgenden Gästen: Melnyk kritisiert Scholz' Rede leicht: "Wir würden uns vielleicht viel mehr Konkretes wünsch, da haben wir leider nicht viel Neues gehört." Bei den von Deutschland für die Ukraine in Aussicht gestellten Gepard-Panzern gebe es seit zwei Wochen keine Bewegung, Munition habe man auch keine gefunden. "Nicht diskreditieren, Herr Melnyk, es sind viele Menschen, die so denken", ruft Anne Will den Botschafter zur Ordnung. Doch Melnyk ist in Fahrt. "Sie wollen, dass sich die Ukraine ergibt", unterstellt er Welzer. Doch das werde sein Land nicht tun. Doch die Haltung der deutschen Öffentlichkeit ist zwiegespalten, was die Lieferung von schweren Waffen angeht.
Botschafter Melnyk keilt gegen deutsche Professoren, Soziologe Welzer kontert mit dem Vorwurf der Borniertheit: Auf die wolkige TV-Ansprache von Kanzler ...
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In seiner Ansprache zum 8. Mai erinnert Bundeskanzler Olaf Scholz an die „zentrale Lehre“ des „nie wieder“. Bei Anne Will scheitert man...
Die Niederlage der SPD hat in Schleswig-Holstein nicht nur mit dem glücklosen Spitzenkandidaten zu tun. 0 0 0 0 0 0 Die USA sagen weitere „robuste Unterstützung“ zu. Fast geht der Hinweis von Polenz unter, dass es natürlich ebenso eskalieren könne, wenn Putin mit allem durchkomme. Melnyk, der seit Beginn des Krieges von Deutschland konkrete Hilfe vermisst, erklärte zwar, sieben Panzerhaubitzen seien schon eine ganz „gute Entscheidung“, man müsse aber doch eher „Himmel und Hölle“ in Bewegung setzen. Doch es liegt im Wesen deutscher Talkshows, dass sowieso weitergeredet wird, und zwar eben darüber, wie geredet und geschrieben wird. Es ist der 8.
Bei "Anne Will" sind Andrij Melnyk und Harald Welzer heftig aneinandergeraten, "moralisch verwahrlost" nannte der Ukraine-Botschafter den Soziologen.
Botschafter Melnyk dürfte nicht entgangen sein, dass Harald Welzer zuvor schon den umstrittenen offenen Brief von Alice Schwarzer und anderen Prominenten an Kanzler Olaf Scholz unterschrieben hatte, in dem diese aus Sorge vor einem dritten Weltkrieg einen Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine fordern. Doch für seine öffentliche Positionierung zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gerät Welzer jetzt immer stärker in die Kritik – der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk nannte Welzers Haltung bei "Anne Will" gar "moralisch verwahrlost". Welzer warnte vor einer Eskalationsdynamik, die die Gefahr einer Entgrenzung des Konflikts mit sich bringe.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Sonntagabend eine Rede an die Nation gehalten. Thema: das Kriegsende vor 77 Jahren, der Ukraine-Krieg und die Rolle ...
"Anne Will" "Moralische Verwahrlosung" und "einfach borniert": Melnyk und Welzer zoffen sich beim TV-Talk ... Zwischen "Anmaßung", "Auslöschung" und "moralischer ...
Da ist Melnyks Welt doch viel einfacher: "Jeden Tag sterben in der Ukraine Menschen", erklärt er – und weiß auch, warum: "Das ist Ihre Verantwortung", sagt der Diplomat, und meint all jene, die so argumentieren wie Harald Welzer. "Es gibt nicht nur eine Lösung", sagt er. Reden wir also einmal mehr über Krieg und Frieden: "Mehr Waffen für die Ukraine – ist das der Weg zum Frieden?" Permanente Aufrüstung habe kein logisches Ende und führe unweigerlich in den "dauerhaften Krieg", glaubt er. Doch Harald Welzer, der die Stimme des Mahners einnehmen will, überzeugt erst einmal nicht: "Ein Krieg gegen eine Atommacht kann nicht im herkömmlichen Sinne gewonnen werden", behauptet er. Außerdem schreiben und unterschreiben in diesen Tagen viele Menschen hierzulande offene Briefe. Und dann ist da noch Bundeskanzler Olaf Scholz, der zum Tag der Befreiung von der NS-Herrschaft eine salbungsvolle Rede an die Nation gehalten hat.
In der ARD-Talkshow sollte es um die Scholz-Ansprache gehen – am Ende kam es zu einem heftigen Streit zwischen dem Ukraine-Botschafter und einem Soziologen.
Dabei wäre es doch wünschenswert gewesen, die beiden Standpunkte, die das Land immer spürbarer in zwei Meinungslager teilt, im Sinne einer rhetorischen Abrüstung mit besseren Argumenten zu versorgen. Dass das gerade auf Welzer nicht zutrifft, konnte dieser im Schlagabtausch mit Melnyk nicht kenntlich machen. Es rührte nicht zuletzt auf dem Versuch Welzers, Melnyks scheinbarer kommunikativer Unangreifbarkeit etwas entgegenzusetzen, die er als Botschafter der von Russland in einen brutalen Krieg verwickelten Ukraine zu einem markanten Politikstil entwickelt hat.
Bei der ARD-Talkrunde von Anne Will am Sonntag waren unter anderem der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, und Gewaltforscher Harald ...
[…] Wo Sie das hernehmen, über die Motive von Menschen einfach urteilen, wie sie vorhin angefangen haben „Sie in ihrem Professorenzimmer“ – wir sprechen als Mitglieder dieser Gesellschaft vor dem Hintergrund einer Kriegserfahrung, die sich durch die Generationen durchgezogen hat.“ Es sollen sich rund 13 Millionen Menschen auf der Flucht befinden und Eigentumsschäden in Höhe von 600 Milliarden Dollar entstanden sein. Die Welt wartet gebannt, was Wladimir Putin am morgigen „Tag des Sieges“ tun wird. Für Melnyk wirke es so, als fordere Welzer, dass die Ukraine sich ergebe. In der Sendung wirbt Welzer eindringlich für eine diplomatische Lösung des Konflikts. Dann greift ihn Melnyk, der schon häufiger mit fragwürdigen Aussagen auffiel, an: „Eine völlige Illusion, das, was Sie und Ihre Kollegen da anbieten. Der aggressive und vorwurfsvolle Ton des Botschafters stößt dem Gewaltforscher aber auf.
Bei Anne Will sind Melnyk und Welzer heftig aneinandergeraten, "moralisch verwahrlost" nannte der Ukraine-Botschafter den Soziologen.
Botschafter Melnyk dürfte nicht entgangen sein, dass Harald Welzer zuvor schon den umstrittenen offenen Brief von Alice Schwarzer und anderen Prominenten an Kanzler Olaf Scholz unterschrieben hatte, in dem diese aus Sorge vor einem dritten Weltkrieg einen Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine fordern. Doch für seine öffentliche Positionierung zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gerät Welzer jetzt immer stärker in die Kritik – der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk nannte Welzers Haltung bei "Anne Will" gar "moralisch verwahrlost". Welzer warnte vor einer Eskalationsdynamik, die die Gefahr einer Entgrenzung des Konflikts mit sich bringe.
Harald Welzer lieferte sich in der ARD-Sendung ein Wortgefecht mit Andrij Melnyk. Danach gab es viel Kritik am Auftritt des Soziologen.
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