Steffi Graf

Ihr Leben ist so anders als das der nun verurteilten Tennis-Ikone Boris Becker. Steffi Graf hat es geschafft, sich der Öffentlichkeit zu entziehen.

Öffentlich tritt Steffi Graf fast ausschließlich im Zusammenhang mit dieser Tätigkeit in Erscheinung. Andere würden ihr Leben vermutlich als langweilig beschreiben, sie selbst würde es wohl eher bescheiden nennen. Bis Steffi Graf irgendwann – Ende der 1990er Jahre muss es gewesen sein – überzeugt war, dass er vielleicht doch der Richtige sein könnte. Danach ging es ganz schnell. Sie und dieser verrückte US-Amerikaner mit den damals noch langen Haaren, um die er sich meist ein buntes Stirnband wickelte? Jedes Mal, wenn das Gerücht die Runde machte, dass es nicht mehr laufe zwischen Andre Agassi und Steffi Graf, lächelten sie das beim nächsten gemeinsamen Auftritt einfach weg. Und irgendwie nimmt man es Graf ab, wie sie über ihre Ehe spricht. Sie machte es ihm nicht leicht, überhaupt an sie heranzukommen, aber er gab einfach nicht auf. Bei Jaden Gil lässt sich das kaum vermeiden, ist er doch auf dem Weg zum Baseball-Star. Nach seiner Vertragsunterzeichnung bei der University of Southern California postete er bei Instagram eines der seltenen Familienbilder mit den stolzen Eltern. Jaz Elle zeigt sich noch öfter dort als ihr Bruder – mal beim Skifahren, mal beim Barbecue mit Freunden, mal im Fitnessstudio. Der Alltag im Hause Agassi/Graf klang jedenfalls nicht großartig anders als bei jeder anderen amerikanischen Familie. Morgens machte sie den Kleinen Frühstück, fuhr sie zur Schule und holte sie nachmittags dort wieder ab. Agassi war es, der seine Frau überredete, in seine Heimatstadt Las Vegas zu ziehen. Und die Kinder? Doch während Becker nach seiner Karriere mit Frauengeschichten, Geldproblemen und Fernsehauftritten immer im Gespräch blieb, zog sich Steffi Graf komplett zurück. Welches Paar benötigt schon mehrere Häuser, wenn keiner der anderen Familienmitglieder mehr darin wohnt und auch die Kinder erwachsen geworden sind?