Seit 2021 führt Susanne Hennig-Wellsow als Co-Vorsitzende die Linke an. Aus privaten Gründen und wegen des Umgangs mit Sexismus in ihrer Partei tritt sie ...
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Die Vorsitzende der Linkspartei Susanne Hennig-Wellsow hat ihren Rücktritt bekannt gegeben. Zur Begründung teilte sie unter anderem mit: »Der Umgang mit ...
Nach Angaben der Linken sollte in der Sitzung ein Fahrplan zum weiteren Umgang der Partei mit den Vorwürfen erörtert werden. »Ich entschuldige mich bei den Betroffenen und unterstütze alle Anstrengungen, die jetzt nötig sind, um aus der Linken eine Partei zu machen, in der Sexismus keinen Platz hat.« Über die Partei schreibt sie: »Das Versprechen, Teil eines Politikwechsels nach vorn zu sein, konnten wir aufgrund eigener Schwäche nicht einlösen.« Und: »Wir haben zu wenig von dem geliefert, was wir versprochen haben. Thema sollten die Vorwürfe sexueller Übergriffe im hessischen Landesverband sein, aus dem auch Wissler kommt. Seither musste die Linke mehrere Rückschläge hinnehmen. In der Erklärung geht Hennig-Wellsow mit sich selbst und ihrer Partei hart ins Gericht. »Ich weiß um die vermeidbaren Fehler, die ich selbst gemacht habe«, schrieb sie.
Linkspartei-Co-Vorsitzende Susanne Hennig-Wellsow stellt ihr Amt "mit sofortiger Wirkung" zur Verfügung. Das teilte Hennig-Wellsow in einer Erklärung mit.
"Wir haben zu wenig von dem geliefert, was wir versprochen haben. "Aber auch die Linke braucht in dieser Situation eine Vorsitzende, die mit allem, was sie hat, für die Partei da ist." Am vergangenen Freitag waren über einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" mutmaßliche Fälle sexualisierter Gewalt in der hessischen Linkspartei öffentlich geworden.
Bundesweit bekannt wurde sie durch einen geworfenen Blumenstrauß - nun wirft Hennig-Wellsow nach nur einem Jahr an der Parteispitze hin.
Für die existenzielle Krise der Linken ist er aber symptomatisch - und dürfte sie noch verschärfen. Ausgerechnet vor zwei wichtigen Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Tatsächlich verkörperte die Thüringerin im Führungsduo mit Janine Wissler den pragmatischen, moderaten Parteiflügel. Hennig-Wellsow kommt aus einem Bundesland, in dem die Linke Regierungspartei ist - ein Projekt, das sie auch auf Bundesebene voranbringen wollte und für das sie vehement eintrat. Dort war die Partei nach 13 Jahren aus dem Landtag geflogen - mit einem Ergebnis von 2,6 Prozent auf das Niveau der Tierschutz-Partei zurechtgestutzt. "Aber auch die Linke braucht in dieser Situation eine Vorsitzende, die mit allem was sie hat, für die Partei da ist", schreibt Hennig-Wellsow. Das aber könne sie nicht mehr leisten. Dass es so nicht weitergehen könne, darüber war man sich in der Linken einig - konnte man sich eigentlich nur einig sein. Es ist ein langer, sehr persönlicher und auch selbstkritischer Text. Am Nachmittag veröffentlicht Susanne Hennig-Wellsow eine Stellungnahme, in der sie die Gründe für ihren Rückzug von der Parteispitze darlegt.
Die Linken-Co-Chefin Hennig-Wellsow räumt ein, "nicht geliefert" zu haben: Eine ebenso bittere, wie richtige Selbsterkenntnis, meint Matthias Deiß.
Möglicherweise aber ist er die letzte Chance für die Linke. Denn ohne echten Neuanfang droht der Abstieg in die Bedeutungslosigkeit. Denn gemeinsam mit ihrer Co-Vorsitzenden ist es Hennig-Wellsow eben nicht gelungen, den Richtungsstreit zu befrieden. Ostalgie, Nostalgie, linksliberaler Lifestyle - die Linke bleibt zerstritten.
Der Rücktritt der Linke-Co-Chefin Susanne Henning-Wellsow schlägt auch in den Landesparteien in Berlin und Brandenburg Wellen. Landesvorsitzende fordern ...
Im Juni trifft sich die Partei zu einem Programmparteitag in Erfurt. Walter sagte, er hoffe, dass Hennig-Wellsows Rücktritt nun ebenfalls ein Weckruf für die Linke sein könne. An seine Partei appellierte Walter, sich nicht in die jeweiligen Parteigräben zurückzuziehen und sich gegenseitig Vorhaltungen zu machen. "Wir sind entsetzt über Fälle sexuellen Missbrauchs in unserer Partei", heißt es in einer Stellungnahme. Die anonymisierte Umfrage ist Teil eines größeren Maßnahmenpakets vor dem Hintergrund der metoo-Affäre des hessischen Landesverbands. Der Spiegel hatte dort von Vorwürfen wegen sexueller Übergriffe berichtet. Walter forderte vom Parteivorstand lückenlose Aufklärung der Fälle. Einen Rücktritt der Co-Vorsitzenden Janine Wissler, in deren Landesverband die Vorwürfe auftraten, halte er nicht für sinnvoll. Gerade auch die steigenden Energiepreise würden die Verarmung in der Gesellschaft vorantreiben. Die Berliner Linke-Chefin Katina Schubert sagte dem rbb, die Partei müsse sich jetzt auch inhaltlich neu formieren.
Susanne Hennig-Wellsow ist als Vorsitzende der Linksfraktion zurückgetreten. Lebenslauf, Familie, Social Meida - alle Infos zu Hennig-Wellsow im Porträt.
Susanne Hennig-Wellsow ist in der DDR geboren. Damals war die Linke gerade so wieder in den Bundestag eingezogen und hat sich seitdem nicht wieder erholt. In ihrer Erklärung führte Hennig-Wellsow auch das enttäuschende Ergebnis bei der Bundestagswahl an. „Aber auch die Linke braucht in dieser Situation eine Vorsitzende, die mit allem, was sie hat, für die Partei da ist.“ Am vergangenen Freitag waren über einen Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ mutmaßliche Fälle sexualisierter Gewalt in der hessischen Linkspartei öffentlich geworden. Wer ist die Politikerin aus dem Osten? Was ist ihr Hintergrund, wie war ihr Lebenslauf bisher?
Die bisherige Co-Chefin der Linken, Susanne Hennig-Wellsow, hat angekündigt, ihr Amt mit sofortiger Wirkung zur Verfügung zu stellen.
Bevor sie im vergangenen Jahr in den Bundestag gewählt wurde, war Hennig-Wellsow 17 Jahre lang Abgeordnete im Thüringer Landtag, seit 2014 auch als Fraktionsvorsitzende. In diesem Amt erlangte Hennig-Wellsow bundesweite Bekanntheit, als sie im Februar 2020 dem damals mit AfD-Stimmen zum Ministerpräsidenten gewählten FDP-Politiker Thomas Kemmerich einen Blumenstrauß vor die Füße warf. „Aber auch die Linke braucht in dieser Situation eine Vorsitzende, die mit allem, was sie hat, für die Partei da ist.“ Damals war die Linke gerade so wieder in den Bundestag eingezogen und hat sich seitdem nicht wieder erholt.
Susanne Hennig-Wellsow tritt als Co-Chefin der Linken zurück. Das gab sie am Mittwoch auf ihrer Homepage bekannt.
„Aber auch die Linke braucht in dieser Situation eine Vorsitzende, die mit allem, was sie hat, für die Partei da ist.“ Das Duo folgte damals auf Katja Kipping und Bernd Riexinger, die nach neun Jahren auf eine weitere Amtszeit als Parteivorsitzende verzichtet hatten. In ihrer Erklärung führte Hennig-Wellsow auch das enttäuschende Ergebnis bei der Bundestagswahl an.