Endlich Witwer

Entführen wollten sie ihn damals, den Chemie-Kapitalisten, der auch vier Jahrzehnte später noch als dandyhafte Witzfigur (gespielt von „Born to be Dandy“ Felix ...

Stets aber passiert im falschen, also richtigen Moment, was in deutschen Filmen immer passiert: Der Wagen springt nicht mehr an (der Held strandet auf dem Hof); die zickige (Ex-)Geliebte verknickst sich den Fuß und muss gestützt werden (man kommt sich näher); Weisers Tochter (Friederike Kempter) hat mit ihrer Umwelt-NGO zufällig Handfestes gegen den Chemie-Bonzen in der Hand. Schade ist es, eine solche Riege von erstklassigen Schauspielern in eine Klischee-Szene nach der anderen zu schicken, auch wenn sie sich mitunter gut herausspielen. Selbst in Liebesdingen spielt er, der darin lebenslang Gescheiterte, sich als Ratgeber auf, denn der Filius hat sich in eine Angie (Susanne Bormann) verguckt: „Ich finde sie attraktiv. Der Rentneranschlag auf das Establishment gelingt wenigstens nicht auf Anhieb. Dass sie es mit Verrat in den eigenen Reihen zu tun haben, ist längst klar. Die liegt zufällig gleich neben dem Traumbauernhof, den die Altachtundsechziger Petra (Martina Gedeck) und Jürgen (Peter Lohmeyer), die immer noch leichten K-Gruppen-Slang sprechen („das ist doch jetzt echt pathetische Scheiße“) und zu feierlichen Anlässen Hippiemode auftragen, zur „Ruheoase“ umfunktioniert haben. Gekidnappt wurde Georg Weise, der von Joachim Król so wunderbar missmutig und ziellos aufrührerisch gespielte Kunstrasenproduzent aus der ungewöhnlich gelungenen Tragikomödie „Endlich Witwer“ aus dem Jahr 2019 (Buch Martin Rauhaus, Regie Pia Strietmann). Dass der einmal ein linker Abenteurer war, deutete der Film schon seinerzeit an (inklusive finalem Aufbruch mit dem Wohnmobil). Nach dem Tod seiner Frau war Georg des Lebens so begierig wie überdrüssig. Diese vielschichtige, endlich einmal nicht in einem vorgestanzten Plot gefangene Figur musste nun unbedingt mit der Nase in die fernsehübliche Nostalgieklamaukbrühe getunkt werden. Es beginnt atmosphärisch schön genau an der Nahtstelle. Die Fahrt im Wohnmobil mit Rolling Stones-Begleitung von der Kassette ist wie der gesamte Film in das warme Gold eines ewigen Herbstes getaucht. Bis dahin ist noch Musik in der Sache, auch weil Martina Gedeck und Joachim Król gleich zeigen, über welche mimischen Fähigkeiten sie verfügen, Dinge so auszudrücken, dass sie das Gegenteil bedeuten. Und sympathisch.“ „Ja, was denn jetzt?“ „Geht nicht beides?“ „Gerd, da kann man viel durcheinanderbringen.“ Entführen wollten sie ihn damals, den Chemie-Kapitalisten, der auch vier Jahrzehnte später noch als dandyhafte Witzfigur (gespielt von „Born to be Dandy“ Felix von Manteuffel) eine feiste Kapitalistenvilla bewohnt. Es überrascht auch nicht, dass die alten Haudegen es noch einmal wissen wollen. „Wir sind sowas von gescheitert“, das gilt hier wohl auch für die Handlung. Immerhin führt die Spannung zwischen den Figuren zu Funkenflug: Jürgen und Georg konkurrieren immer noch hübsch eifersüchtig um Petra.

In der sehenswerten Fortsetzung der formidablen Komödie „Endlich Witwer“ bekommt Joachim Król Verstärkung durch Martina Gedeck und Peter Lohmeyer.

Lăzărescu belohnt ihn dafür mit einer Romanze: Gerd ist zunächst vom Auto fasziniert, aber dann ganz flott auch von der Fahrerin (Susanne Bormann), was zur witzigsten Szene des Films führt, als Georg in seinem Wohnmobil ein Gespräch der beiden „synchronisiert“. Auch „Endlich Witwer 2“ zeichnet sich durch eine formidable Ensemble-Leistung aus, was allerdings nicht weiter verwunderlich ist: Mit Król, Gedeck und Lohmeyer zu arbeiten dürfte ein ähnliches Vergnügen sein wie Bayern München zu trainieren. Wie die Sache weitergeht, ist klar: Erst mal kommen alte Rechungen auf den Tisch, dann werden Demo-Erinnerungen ausgetauscht, schließlich kifft man zusammen, und plötzlich ist alles ein bisschen wie früher; einschließlich der wiedererwachten Gefühle. Das klingt nicht sonderlich aufregend, aber das ist ja auch nur das Handlungsgerüst. Lăzărescu hat sich für diesen Film unter anderem durch „Glück ist was für Weicheier“ (2019) empfohlen. Deshalb entpuppt sich Georgs Hoffnung auf ein fröhliches Wiedersehen auch als frommer Wunsch: Der Empfang ist ausgesprochen frostig, die beiden machen ihm unmissverständlich klar, dass seine Anwesenheit nicht erwünscht ist. Frankfurt am Main - „Endlich Witwer“ war die vielleicht beste TV-Komödie des Jahres 2019. Vor vierzig Jahren waren Petra (Martina Gedeck), Jürgen (Peter Lohmeyer) und Georg ein unzertrennliches Trio, aber dann kam es zu einem Vorfall, der die Freundschaft abrupt beendete.

Filmfans dürfen sich erneut auf Joachim Król in Höchstform freuen: Mit "Forever Young" gibt es im ZDF die Fortsetzung des Hits "Endlich Witwer". | BUNTE.de.

Nun bekommt Joachim Król, der auch als "Tatort"-Kommissar brillierte, die Chance, seinen Charme in der Fortsetzung von "Endlich Witwer" aus dem Jahr 2019 zu entfalten. Das ZDF zeigt die Komödie "Endlich Witwer - Forever Young" am 11. Als "Kipp" in Detlev Bucks (59) Film "Wir können auch anders" spielte er sich schon 1993 mit seinem komödiantischen Talent in die Herzen der Zuschauer.

Drei Jahre nach dem Erfolg von "Endlich Witwer" gibt es eine Fortsetzung der Komödie. Filmfans dürfen sich erneut auf Joachim Król in Höchstform freuen.

Das ZDF zeigt die Komödie "Endlich Witwer - Forever Young" am 11. Nun bekommt Joachim Król, der auch als "Tatort"-Kommissar brillierte, die Chance, seinen Charme in der Fortsetzung von "Endlich Witwer" aus dem Jahr 2019 zu entfalten. Als "Kipp" in Detlev Bucks Film "Wir können auch anders" spielte er sich schon 1993 mit seinem komödiantischen Talent in die Herzen der Zuschauer.

Martina Gedeck, Joachim Król und Peter Lohmeier brillieren in "Endlich Witwer: Forever Young"(Montag, 11. April, 20.15 Uhr im ZDF).

Schauspielerin Martina Gedeck freute sich insbesondere mit Król und Lohmeier zu drehen: "Die Wiederbegegnung mit zwei meiner Kollegen der ersten Stunde war interessant und freudvoll. Während Susanne den Hof genauer unter die Lupe nimmt, bändelt Gerd mit einem Gast (Susanne Bormann), der dort die Ruhe sucht, an. Wie er im Internet recherchiert hat, betreiben Petra (Martina Gedeck) und Jürgen (Peter Lohmeier) einen Hof der Stille auf dem Land. Mit Blumen, Wein und Süßem bewaffnet, taucht er dort auf. Und auch bei Georg kommen bei der Erinnerung an alte Zeiten romantische Gefühle hoch. Jürgen sucht bei der Reparatur der Wohnmobils Unterstützung bei seinen Kindern Susanne (Friederike Kempter) und Gerd (Tristan Seith). Prompt reisen diese an. Eigentlich will Witwer Georg Weiser (Joachim Król) nach Marokko. Doch kurzerhand plant er mit seinem Wohnmobil einen Zwischenstopp bei alten Freunden ein.