Es solle das deutsche Woodstock werden: Tausende Hippies pilgern 1970 zum Love & Peace Festival nach Fehmarn, um ihrem Gitarren-Gott zu huldigen: Jimi ...
Das war der Hammer. Irre!" Auch bei Wolfgang Klockmann hinterlässt die Situation bleibenden Eindruck. "In dem Moment, in dem Jimi auf die Bühne kam, riss der Himmel auf und die Sonne kam raus. Schon am ersten Abend kommt es zu Schlägereien und Verletzten in den Gruppen. Die Veranstalter sehen sich offenbar genötigt, den Rocker-Trupp ebenfalls zu "engagieren" und die Situation so zu befrieden. Sein Gig auf Fehmarn ist übrigens nicht - wie vielerorts behauptet - der letzte seines Lebens. In der Nacht vom 16. Als klar ist, dass einige der erwarteten Bands nicht auftreten und der Sturm immer heftiger wird, mischen sich jede Menge Misstöne unter die guten Vibrationen der Hippies. "Das war mehr ein visuelles Konzert denn ein akustisches", so Fietes Erinnerung. "Die Anlage war wirklich klein, nichts im Vergleich zu heute. Auch Veit "Fiete" Marx-Haupenthal aus Neustadt und Wolfgang Klockmann aus Hamburg gehören zu den Festival-Gängern. Während Fiete und zwei Freundinnen im alten R4 bis zur Fehmarnsundbrücke fahren und dann mit Zelt bepackt zu Fuß über die Insel kommen, ist Klockmann mit der "Luxus-Variante" unterwegs. Deshalb hat man wahrscheinlich auch das Wetter und die widrigen Umstände besser ausgehalten." Mit körperlicher Love war aber nix, das war alles einfach viel zu nass, matschig und schmuddelig. Man hat sich mit Zeltnachbarn getroffen und gefragt 'Hast du noch was zu rauchen, zu trinken, zu essen', das waren ja fast alle Hippies. Mit Love war also nix, aber Peace unter den Leuten war jede Menge." Das Love & Peace Festival geht tatsächlich in die Geschichte ein - wenn auch nicht unbedingt in die musikalische. Den Anfang macht Anfang September Alan "Blind Owl" Wilson, Gründungsmitglied, Lead-Gitarrist und Sänger der amerikanischen Bluesrock-Band Canned Heat, die damals auf den großen Festivals zum Standard-Line-up gehört. Wilson sirbt am 3. Beate Uhse hat diese Summe zur Verfügung gestellt, ihre damals eröffneten Erotik-Shops dienen auch als Vorverkaufsstellen. Die Unternehmens-Chefin will das Festival als Promotion-Plattform für ihre Shops nutzen und schmeißt später eigenhändig Kondome unters Hippie-Volk. Ein Jahr nach Woodstock wollen drei Norddeutsche im September 1970 auf Fehmarn mit dem Love & Peace Festival Musikgeschichte schreiben.
Der neue Borowski-"Tatort" wurde zur Reise in die Vergangenheit, denn die Leiche der Jugendliebe des Kommissars wurde gefunden.
August Milberg ist der Sohn des Schauspielers Axel Milberg und der Künstlerin Judith Milberg. Beide haben noch Kinder aus früheren Beziehungen. August Milberg wurde 2003 geboren – in jenem Jahr, in dem sein Vater als Klaus Borowski seine Arbeit beim "Tatort" in Kiel aufnahm. Der Kommissar sucht den greisen Vater Susannes auf (der mittlerweile verstorbene Hamburger Kult-Schauspieler Peter Maertens) und "beamt" sich mit Flashbacks ins Jahr 1970, um sich mit der eigenen Schuld, dem Verlust, aber auch dem Kriminalfall von damals auseinanderzusetzen. Das berühmte Isle-of-Wight Festival, auch als "Europas Woodstock" bezeichnet, fand am Wochenende zuvor auf der Insel vor der englischen Südküste statt. Auch sonst verlief das dreitägige Groß-Event, von dem der Kieler "Tatort: Borowski und der Schatten des Mondes" am Rande erzählte, ziemlich chaotisch. Neben dem katastrophalen Wetter mit chaotischen Auftritten und vielen Band-Ausfällen geriet das Festival auch finanziell zum Desaster. 200.000 D-Mark sollte das Ganze kosten, doch das Budget stieg schnell auf 500.000 Mark an. Der Plot-Aufhänger, das Love-and-Peace Festival auf Fehmarn mit Jimi Hendrix, ist übrigens nicht frei erfunden.