93 Jahre ist Klaus von Dohnanyi alt, den Zweiten Weltkrieg hat er am eigenen Leib erlebt, die Ostpolitik Willy Brandts als sein Minister mitgetragen.
WELT: Herr von Dohnanyi, hätten Sie gedacht, dass Sie mit 93 Jahren noch einmal einen Krieg dieser Größenordnung in Europa erleben würden? Von Dohnanyi: Nein, das hätte ich nicht für möglich gehalten. „Wer das nicht versteht, der hat seinen Kopf nicht auf dem Hals“ "Willy Brandt hätte sehr früh seine Stimme erhoben" – Klaus von Dohnanyi (SPD) auf einem Archivbild von 2019 93 Jahre ist Klaus von Dohnanyi alt, den Zweiten Weltkrieg hat er am eigenen Leib erlebt, die Ostpolitik Willy Brandts als sein Minister mitgetragen. Selbst ein Mann wie Klaus von Dohnanyi – Jahrgang 1928, in den letzten Kriegswochen des Hitler-Regimes noch eingezogen, nachts vor den Russen über die Elbe geflüchtet, Neffe Dietrich Bonhoeffers, letztes lebendes Mitglied des ersten Willy-Brandt-Kabinetts, früherer Erster Hamburger Bürgermeister, SPD-Urgestein, die Liste ließe sich fortführen – selbst jemand wie er braucht einige Sekunden, um Worte zu finden für das, was in der Ukraine passiert.