Zwei Jahre nach dem eigentlich geplanten Termin stand die Band Genesis in Berlin auf der Bühne. Es war einer der letzten Auftritte von Phil Collins.
Es war nicht ihr letztes Konzert in Berlin: Die größte Indoor-Veranstaltung in der Stadt seit Beginn der Corona-Pandemie wird am heutigen Dienstag noch einmal wiederholt. Auf der Bühne standen die wiedervereinten Gründungsmitglieder Phil Collins, Mike Rutherford an der Gitarre und Tony Banks am Keyboard. Alle 71 Jahre alt. Die Corona-Pandemie hatte das Konzert in Berlin um zwei Jahre verschoben, 60 Prozent Auslastung waren nun in der Mercedes-Benz-Arena erlaubt.
Es kneift, es beißt, es schreit nach Mama: Die Band Genesis gibt mit dem schwer gezeichneten Sänger Phil Collins zum deutschen...
Wann immer Phil Collins doch einmal die Kraft für lange oder hohe Töne fehlt, werden die von zwei Backgroundsängern übernommen. So gelingt der Band eine zweieinhalbstündige Werkschau, die den Balanceakt vollbringen muss, sowohl die Progrock-Fans zufriedenzustellen als auch die Ohrwürmer loszulassen. Das Letztere ist auch beim deutschen Tourauftakt nicht von der Hand zu weisen; es kann auch nicht anders sein, wenn man den agilen, nassgeschwitzten, alles gebenden Collins der Achtziger hinter diesem Schatten eines Mannes in Rückblenden sieht. Aber: Beim Singen gibt er auch jetzt noch alles, und obwohl ihm für manche Passagen die Zwerchfell-Stütze zu fehlen scheint, hat man manche Stücke kaum je so definiert, so widerborstig an die Wand gesungen vernommen wie hier. Ein Greisengesicht, das sich teils schon wieder dem eines Babys annähert. Das mag anstößig klingen, aber diese Wirkung scheint auch klar kalkuliert zu sein: Denn ganz deutlich bezieht Collins an diesem Abend seine Verfassung in den künstlerischen Ausdruck mit ein, mit dem grässlichen Lachen in „Mama“ scheint er sagen zu wollen: So geht es mir, aber ich singe noch. Denn spätestens seit Montagabend in Berlin weiß man, dass das Theater von Genesis auch mit Phil Collins weitergeht oder wieder auflebt, nur minimalistischer: und zwar in seinem Gesicht. Es ist das schwer gezeichnete Gesicht des einundsiebzig Jahre alten Mannes, und es wird maximal vergrößert auf der Videowand, wenn sich die Dramen von Liedern wie „Mama“ darauf abspielen. Seit einer Halswirbeloperation vor Jahren ist Collins, unumstritten einer der bedeutendsten Rockschlagzeuger, motorisch stark eingeschränkt und berichtete vor Kurzem, er könne kaum einen Drumstick halten.
Land of Confusion“ war einst ein Lied zum Kalten Krieg. Während des Genesis-Konzerts in Berlin widmete Sänger Phil Collins es nun der Ukraine.
Bei einem Konzert in Berlin habe Sänger Phil Collins den Song in einer emotionalen Rede nun den Menschen in der Ukraine gewidmet, berichtet das Musikmagazin „RollingStone“. „Als wir die Tournee starteten, war ‚Land of Confusion‘ das Lied, das zum Irrsinn der Covid-Pandemie passte“, sagte der 71-Jährige. „Jetzt hat der Song für uns einen anderen Sinn. Putin marschierte ...“: Er habe gestoppt, da ihm die Stimme versagt habe. „... in der Ukraine ein.“ Danach soll Collins auf einige Menschen in der ersten Reihe gedeutet haben: „Und wir haben auch Menschen aus der Ukraine hier.“ Ihnen widmete Collins den Song. Das Video, welches während der Performance im Hintergrund gezeigt wurde, war weiterhin auf die Corona-Pandemie gemünzt: Es fielen tonnenweise Toilettenpapierrollen vom Himmel, Menschen marschierten mit Gesichtsmaske im Gleichschritt. Im Musikvideo aus den 1980ern waren es unter anderem die Staatschefs Ronald Reagan und Michail Gorbatschow, die als Puppen im Stile der britischen Fernsehsatire „Spitting Image“ veralbert wurden.
Sie sind endlich da, Genesis ist in der Stadt angekommen. Die Gruppe um Frontmann Phil Collins (71) landete im gecharterten Flieger um 14.46 Uhr am Flughafen in ...
Über die Fluggasttreppe verließen die Passagiere bei strahlendem Sonnenschein das Flugzeug – die Boeing 737-436 war um 14.05 Uhr aus Berlin gestartet. Die Kolonne fuhr in schnittigem Tempo über die Flughafenstraße in Richtung Vahrenwalder Straße, über Hamburger Allee und Raschplatz-Hochstraße auf die Königstraße, bog dann schließlich um 15.22 Uhr in die Luisenstraße ein. Die Gruppe um Frontmann Phil Collins (71) landete im gecharterten Flieger um 14.46 Uhr am Flughafen in Langenhagen. Kurz vorher waren vier Mercedes V-Klasse-Vans (drei hatten britische Kennzeichen, einer ein hannoversches) aufs Rollfeld gefahren, um die Band und ihre Gefolgschaft abzuholen.
Land of Confusion“ war 1986 das Genesis-Lied zum Kalten Krieg. In einer emotionalen Ansprache widmet Phil Collins das Stück nun den Ukrainern.
„Jetzt hat der Song für uns einen anderen Sinn. Putin marschierte …“, hier versagt Collins kurz die Stimme, „… in der Ukraine ein.“ Schließlich zeigt er auf Zuschauer in den vorderen Reihen des Saals: „Und wir haben auch Menschen aus der Ukraine hier.“ Es ist der zweite Konzert-Abend von Genesis in Berlin, als Phil Collins vor „Land of Confusion“, einer Single aus dem 1986er-Album „Invisible Touch“, erstmals diese explizite Ansprache hält. Der Song entstand in den 1980er-Jahren unter dem Eindruck der wachsenden Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion. Im dazugehörigen Video werden die Staatschefs Ronald Reagan und Michail Gorbatschow (und einige Prominente aus dem Showgeschäft) im „Spitting Image“-Stil veralbert. „Als wir die Tournee starteten“, sagt Phil Collins auf der Bühne der Berliner Mercedes-Benz-Arena, „war ‚Land of Confusion‘ das Lied, das zum Irrsinn der Covid-Pandemie passte“. Dann wird er sehr ernst und die Menschen in der Halle sehr ruhig.
Die britische Kultband Genesis („I Can't Dance“) nimmt Abschied von ihren deutschen Fans.
Nach der Hälfte der Show verkleinern sich Band und Bühne für einen reduzierten Akustik-Teil, die Musiker rücken näher zusammen. Collins grinst in die Menge, begrüßt das Publikum auf Deutsch mit „Guten Abend, meine Damen und Herren!“ Er erreicht nicht mehr die Tiefen und Höhen wie früher. Dann legt die Band passenderweise mit dem Song „Turn It On Again“ los. Der Sänger ist körperlich nur noch ein Schatten seiner selbst. Der erste Eindruck ist (leider) erschreckend.
Phil Collins trat mit Genesis in Berlin auf, vermutlich hat sein Publikum den Musiker dort zum letzten Mal gefeiert. Es war ein zerrissener, ...
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Es ist ein ergreifender Abschied von einer Rocklegende. Am Montag startete die britische Kultband Genesis ihre (voraussichtlich) letzte Deutschland-Tournee ...
Melodische Songs wie „Thats All“ und „Follow You Follow Me“ klingen in diesem intimen Rahmen noch besser, und die Fans singen bei vielen von ihnen mit. Er erlebt nicht die gleichen Tiefen und Höhen wie früher. Körperlich ist der Sänger nichts weiter als ein Phantom. Eine stehende Ovation bricht von der Menge aus. Leider ist der erste Eindruck erschreckend. Der Sound der Band ist nach wie vor fett und Genesis-like. Die Stimme von Phil Collins ist die einzige, deren Lautstärke abgenommen hat.