Aber was ist mit Erdgas? Welche Folgen hätte ein Embargo oder ein russischer Exportstopp? Ginge ein Traum für radikale Klimaschützer in Erfüllung, oder wäre das ...
Die Energiewende, wie sie geplant war, lässt sich aber ohnehin nicht mehr retten. Deutschland fürchtet die Schockwellen des Krieges in der Ukraine, die Ampelkoalition fürchtet aber vor allem um die Energiewende. Schon in Friedenszeiten stellten deren Vorgaben die Versorgungssicherheit infrage, jetzt erst recht. Nötig sind sie auch ohne.
Mehrere Stadtwerke schlagen Alarm: Sie befürchten einen Gasmangel, falls es zum Embargo gegen Russland kommt. Das Problem: Die lokalen Versorger hängen von ...
Zudem wäre ein staatliches Maßnahmenpaket nötig. "Die politischen Entscheidungsträger sollten politische Vereinbarungen treffen, um zusätzliche LNG-Mengen zu sichern", schreibt Energieexperte Hans-Wilhelm Schiffer. Eine Task Force könnte Einkäufe koordinieren und verhindern, dass sich Firmen gegenseitig überbieten. Sollte Russland den Markt überschwemmen, würden sich wahrscheinlich Unternehmen zurückhalten, ausreichende Gasmengen zur Kompensation eines Ausfalls der russischen Lieferungen zu kaufen. So beliefern die Ferngasunternehmen wie Wingas, VNG, Uniper und EWE die Stadtwerke und regionale Versorger mit Gas. Stadtwerke könnten so nur mit dem vorgelagerten Netzbetreiber diskutieren, ob physisch noch Gas fließt, wenn keines mehr aus Russland mehr komme, sagt der Energie-Experte Heiko Lohmann. Über zwei Drittel von ihnen sind schon jetzt nicht mehr auf russisches Erdgas angewiesen, sie beziehen L-Gas aus niederländischer und deutscher Produktion. Dennoch tun sich noch mehrere deutsche Ferngasunternehmen schwer, ihre Strategie zu ändern. Sie sind mit russischen Gasförderern langfristige Lieferverträge von zehn bis 15 Jahren eingegangen. Die großen Gashändler selbst erklären, dass sie teilweise gar nicht wissen, woher die Gasmengen kommen. Wie bereiten sich die Gasversorger auf den Extremfall eines Gas-Embargos vor? Der Uniper-Konzern, der ein Drittel seines Geschäfts in Russland erwirtschaftet, hat zuletzt seinen LNG-Handel ausgebaut. Möglich wäre aber auch, dass aus politischen Gründen die EU den Gashandel mit Russland einstellt. Denn sie seien hier abhängig von den großen Gashändlern, räumen sie ein. Noch fließt russisches Erdgas nach Europa und Deutschland - in den letzten Tagen sogar mehr. Dann würden so genannte geschützte Endverbraucher, also Privathaushalte, Krankenhäuser und so weiter, vorrangig versorgt werden - zu Lasten der Industrie. In einem Brief forderte er das Wirtschaftsministerium von Nordrhein-Westfalen auf, sich für Versorgungssicherheit einzusetzen.
Der Bundesverband der deutschen Industrie sieht massive Folgen für die deutsche Wirtschaft im Fall ausbleibender russischer Lieferungen von Öl, Gas und ...
Der Preis für die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee sprang zeitweise um knapp 20 Prozent nach oben und erreichte mit 139,13 Dollar je Barrel (159 Liter) ein 13-Jahres-Hoch. "Bei einer Sanktion sämtlicher russischer Energie-Exporte würde mich ein Brent-Preis von mehr als 200 Dollar nicht überraschen", sagte Volkswirt Howie Lee von der Bank OCBC. "Die Versorgung Europas mit Energie für die Wärmeerzeugung, für die Mobilität, die Stromversorgung und für die Industrie kann im Moment nicht anders gesichert werden." Ein Embargo drohe Deutschland und die EU schärfer zu bestrafen als den Aggressor. Die Folgen für die industrielle Wertschöpfung, aber auch die Lieferketten und die Versorgungssicherheit beschreibt er als "dramatisch": "Es ist unmöglich, diese Energieimporte von heute auf morgen zu ersetzen.