Die Zeitenwende, die Putins Angriffskrieg auf die Ukraine gebracht hat, sorgt nun auch in der Bundespolitik für eine radikale Kehrtwende.
Energie: Wie in der Sicherheitspolitik sind unter dem Eindruck von Putins Angriff auf die Ukraine nun Schritte denkbar, die man jahrelang zögerte zu gehen. Scholz sagte: „Eine verantwortungsvolle, vorausschauende Energiepolitik ist nicht nur entscheidend für unsere Wirtschaft und unser Klima, sondern entscheidend auch für die deutsche Sicherheit.“ Er betonte die Notwendigkeit, die nächste Generation von Kampfflugzeugen und Panzern gemeinsam mit Frankreich und anderen europäischen Ländern zu bauen. Das ist auch symbolisch ein wichtiger Akt: Dafür braucht die Ampelregierung die Union und die Bundesländer. Dass die Ukraine nun Abwehrwaffen erhalten soll, könnte der Auftakt zu einer neuen Rüstungsexportpolitik sein. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Bundeswehr aufrüsten. In seiner Regierungserklärung kündigte Scholz ein „Sondervermögen Bundeswehr“ an, das im Bundeshaushalt 2022 einmalig mit 100 Milliarden Euro ausgestattet werden soll.
In seiner Regierungserklärung beschwört der Kanzler die Stärke der westlichen Demokratien. Er kündigt an, die Ausgaben für die Bundeswehr...
Die Union hat sich bei der Befragung im Bundestag vorgenommen, den Kanzler in Sachen Waffenlieferungen zu attackieren. Der Krieg sei eine Katastrophe für die Ukraine, er werde sich aber auch als eine Katastrophe für Russland erweisen. Baerbock erinnerte daran, dass sie vor wenigen Wochen im Bundestag selbst noch die Lieferung von Waffen an Kiew abgelehnt habe mit dem Argument, wenn man eine 180-Grad-Wende in der Außenpolitik unternehme, dann müsse dies im richtigen Moment und bei vollem Bewusstsein geschehen. Scholz begründete die Kehrtwende bei den Waffenlieferungen mit der Feststellung, Putin habe mit seinem Überfall auf die Ukraine eine neue Realität geschaffen. „Wir wollen und werden unsere Freiheit, unsere Demokratie und unseren Wohlstand sichern“, beteuerte Scholz. Der russische Präsident Wladimir Putin habe mit seinem Überfall auf die Ukraine einen Angriffskrieg vom Zaun gebrochen und eine Zeitenwende verursacht. In seiner Regierungserklärung beschwört der Kanzler die Stärke der westlichen Demokratien. Er kündigt an, die Ausgaben für die Bundeswehr massiv zu steigern und Deutschland unabhängiger von russischem Gas zu machen. Als nächstes Handlungsfeld beschrieb Scholz in seiner Regierungserklärung die Sanktionen, die Putin „von seinem Kriegskurs abbringen“ sollten. Der Bundeskanzler vollzog dabei eine vollständige sicherheitspolitische Wende seiner Partei. Es sei eine dritte große Aufgabe, zu verhindern, dass „Putins Krieg auf andere Länder in Europa übergreift“, sagte Scholz. Er beteuerte die deutsche „Beistandspflicht“ in der NATO und zählte auf, welche Leistungen die Bundeswehr schon in den vergangenen Tagen zur Stärkung der Ostflanke der NATO unternommen hat. In seiner Regierungserklärung beschwört der Kanzler die Stärke der westlichen Demokratien. Er kündigt an, die Ausgaben für die Bundeswehr massiv zu steigern und Deutschland unabhängiger von russischem Gas zu machen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat für die Zukunft „die eigene Stärke“ Deutschlands und der westlichen Demokratien beschworen und eine massive Steigerung der Ausgaben für die Bundeswehr angekündigt. Er stellte in einer Regierungserklärung vor dem Bundestag, der am Sonntag auf sein Verlangen hin zu einer Sondersitzung zusammengekommen war, auch stärkere Bemühungen in Aussicht, Deutschland von russischem Gas unabhängig zu machen. Scholz beschrieb „fünf Handlungsaufträge“ für seine Regierung. Er nannte als erstes die Unterstützung der Ukraine „in dieser verzweifelten Lage“. Hier begründete Scholz eine weitere politische Kehrtwende. Deutschland sei nun bereit, der Ukraine auch „Waffen zur Verteidigung des Landes“ zu liefern, sagte er unter dem Beifall der Regierungsfraktionen und der Unions-Opposition. Der ukrainische Botschafter Andrij Melnik applaudierte von der Tribüne im Reichstagsgebäude aus mit.
Putins Überfall auf die Ukraine zwingt die deutsche Politik zu einer 180-Grad-Wende. Kanzler Olaf Scholz wirft in einer bemerkenswerten Regierungserklärung ...
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Investitionen in die Bundeswehr, Bekenntnis zur Nato-Beistandspflicht: Scholz erklärt im Bundestag Deutschlands Kurs im Ukraine-Krieg.
"Wir müssen die Ukraine in dieser verzweifelten Lage unterstützen. Das haben wir auch in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren in großem Umfang getan. [...] Dafür braucht die Bundeswehr neue, starke Fähigkeiten. […] Das Ziel ist eine leistungsfähige, hochmoderne, fortschrittliche Bundeswehr, die uns zuverlässig schützt. […] Wir werden dafür ein Sondervermögen "Bundeswehr" einrichten. Und wir behalten uns weitere Sanktionen vor, ohne irgendwelche Denkverbote. "Einige wichtige Maßnahmen dazu hat die Bundesregierung bereits auf den Weg gebracht. Aber mit dem Überfall auf die Ukraine sind wir in einer neuen Zeit. In Kiew, Charkiw, Odessa oder Mariupol verteidigen die Menschen nicht nur ihre Heimat. Sie kämpfen für Freiheit und ihre Demokratie. Für Werte, die wir mit ihnen teilen. Machen wir uns nichts vor: Putin wird seinen Kurs nicht über Nacht ändern. Doch schon sehr bald wird die russische Führung spüren, welch hohen Preis sie zahlt. Präsident Putin sollte unsere Entschlossenheit nicht unterschätzen, gemeinsam mit unseren Alliierten jeden Quadratmeter des Bündnisgebiets zu verteidigen. "Der Krieg ist eine Katastrophe für die Ukraine. Aber: Der Krieg wird sich auch als Katastrophe für Russland erweisen. "[...] Ohne Wenn und Aber stehen wir zu unserer Beistandspflicht in der Nato. Das habe ich auch unseren Alliierten in Mittel- und Osteuropa gesagt, die sich um ihre Sicherheit sorgen. Statt von "Krieg" ist in russischen Staatsmedien von einer "speziellen Militäroperationen" die Rede. Auch generell stellt der Kreml den Krieg sehr anders dar als hier im Westen. In seiner Regierungserklärung zum Krieg in der Ukraine erklärt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auch mit Blick auf die Deutschlands Außenpolitik: "Wir erleben eine Zeitenwende". Sehen Sie die ganze Rede oben im Video oder lesen Sie die zentralen Passagen hier in Auszügen: Bundeskanzler Scholz verkündet immense Investitionen in die Bundeswehr. Zudem bekräftigt er erneut die Zusage für Waffenlieferungen an die Ukraine, um "Putins Krieg" zu stoppen.
Deutschland reagiert nicht nur empört auf den russischen Einmarsch in die Ukraine, sondern auch mit deutlichen Investitionen in die eigene ...
Auch Bas verurteilte den russischen Angriff auf die Ukraine mit deutlichen Worten. "In Gedanken sind wir bei Ihren Landsleuten, die in diesen Tagen ihre Freiheit und die Demokratie verteidigen", sagte Bas an die Adresse von Melnyk. "Wir konnten diesen Krieg kommen sehen. Die Handlungen von Präsident Wladimir Putin seien menschenverachtend, völkerrechtswidrig und "durch nichts und niemanden zu rechtfertigen", so der Bundeskanzler. Russlands Präsident Wladimir Putin stelle sein Land mit dem Angriff auf die Ukraine "ins Abseits der gesamten internationalen Staatengemeinschaft". "Nur mit der Notbremse seines Vetos konnte Moskau - immerhin ein ständiges Mitglied des Sicherheitsrats - die eigene Verurteilung verhindern. , appellierte Scholz. Er sei sich "ganz sicher", dass Freiheit, Toleranz und Menschenrechte sich in Russland durchsetzen würden. Die Bundeswehr brauche angesichts der Zeitenwende durch den russischen Angriff auf die Ukraine "neue, starke Fähigkeiten", sagte Scholz. Maßstab müsse sein, dass alles getan werde, was für die Sicherung des Friedens in Europa gebraucht werde. Putin solle die Entschlossenheit Deutschlands, "gemeinsam mit unseren Alliierten jeden Quadratmeter des Bündnisgebiets zu verteidigen", nicht unterschätzen, mahnte der Bundeskanzler. Zugleich sagte er zu, Deutschland werde "von nun an - Jahr für Jahr - mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in unsere Verteidigung investieren".
In seiner Regierungserklärung verspricht Kanzler Scholz der Bundeswehr ein umfassendes Zusatzbudget. Eine Begründung dafür sei, dass Putin ein Imperium ...
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