Wladimir Putin

2022 - 2 - 24

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Und wenn Merkel noch regieren würde? (unknown)

Was Trump von Putin hält. Der Preis von Merkels Beschwichtigungspolitik. Selenskyj: Ein Präsident wird zum Helden. Das ist die Lage am Samstag.

Putin und Merkel haben zur selben Zeit in der DDR gelebt, aber in entgegengesetzten Sphären. Er als KGB-Agent, sie als Naturwissenschaftlerin und Tochter eines Pfarrers. Sie spricht seine Sprache, er spricht ihre Sprache. Und sie macht sich keine Illusionen, wenn es um andere Menschen geht. So furchtbar das ist: Er kann und sollte nicht anders handeln. Und was er nun gewagt hat, nimmt Merkel als »tiefgreifende Zäsur« wahr, so hat sie es gestern gesagt. So ändern sich in diesen Tagen auch die Urteile über Personen. Wer vor Kurzem immer noch dachte, Putin sei ein rational denkender Mensch und habe valide Gründe, sich gekränkt zu fühlen, muss einen schweren Irrtum eingestehen. Zu Merkels Zeiten wäre das eine unpopuläre Haltung gewesen, denn die Bundeswehr war, so beschrieb es die Historikerin Hedwig Richter gestern treffend auf Twitter, »vielen aufrechten Deutschen noch nicht einmal als Beifahrerin in der Bahn zumutbar«. Heute weiß man, dass Merkel sich diesem Zeitgeist hätte entgegenstemmen müssen. Um des Friedens willen. Er gilt als Putins Zielperson Nummer eins, so sieht es Selenskyj jedenfalls selbst. Vieles spricht dafür, dass er den Unterschied zwischen Lüge und Wahrheit nicht einmal kennt. Treibt man dieses Gedankenspiel weiter, stellt sich auch eine andere Frage. Hätte Putin angegriffen, wenn Angela Merkel (CDU) noch Kanzlerin wäre? Gut behandelt hat er sie nie, dass er aber eine Art Respekt vor ihr hatte, das gilt als wahrscheinlich. Er war als Nationalist und Möchtegern-Autokrat, der sein Land destabilisiert, ein Herrscher nach Putins Geschmack. Die westliche Welt war von Trumps närrischem Verhalten paralysiert und somit keine Bedrohung für Putin. Eine Erholung der liberalen Demokratien nach Trumps Abwahl und nach dem erhofften Ende der Pandemie aber wäre dem russischen Präsidenten gefährlich geworden. Mit seinem Angriff auf die Ukraine fordert er nun die liberale Demokratie als Idee und Prinzip heraus. In der Geschichtswissenschaft gelten Überlegungen, wie Geschichte auch anders hätte verlaufen können, als unseriös. In den Künsten aber sind solche Gedankenspiele reizvoll. Es geht auch um die russische Aggression in der Ukraine. Die Veranstalter der »Conservative Political Action Conference« beschreiben das jährlich stattfindende Treffen als »eine der größten und einflussreichsten Zusammenkünfte von Konservativen weltweit«. Ex-US-Präsident Donald Trump wird auch dabei sein.

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