Gerade erst überzeugte er als Stasi-Oberst im Drama "Nahschuss". Jetzt startet er in der neuen ARD-Krimireihe "Dr. Hoffmann".
Schauspieler Kai Wiesinger hat sich mit der Rolle als "Dr. Hoffmann" einen Jugendtraum erfüllt. Der neue ARD-Krimi zur besten Sendezeit ist weder klassische ...
Aber mit der Mafia ist eben nicht zu spaßen, das müssen auch die Beteiligten erfahren. Bei Betrügereien kennt Wiesinger kein Pardon und auch Felix Hoffmann kann dies in seinem Job nicht dulden – auch wenn er eigentlich nur in Ruhe seiner Arbeit als Arzt nachgehen will, die er so liebt. Und Celine - früher IT-Spezialistin, heute Lehrerin - denkt gar nicht ans Aufhören. Es gehe um ein "Mega-Komplott" in der Klinik, wie sie ihrem Freund klarmacht, den sie immer nur " Hoffmann" nennt. "Im Umgang mit Menschen bin ich sehr lange sehr nett. Es ist auch eine Freude zu sehen, mit wie viel Verve Wiesinger den Titelhelden spielt. Meine Freundlichkeit und Großzügigkeit gegenüber Menschen endet, wenn ich belogen und betrogen werde."
In seinem neuem Film spielt Kai Wiesinger einen ganz normalen Arzt, der in seiner Klinik kriminelle Machenschaften entdeckt. Im Interview spricht er über ...
Ich halte nichts von geschönten Fassaden. In meinem Alter spielt man halt eher den Opa und nicht mehr den Schwiegersohn. Es geht doch um Wahrhaftigkeit und nicht um gutes Aussehen, zum Beispiel gebe ich als "Dr. Hoffmann" etwas Angestrengtes, Übernächtigtes von mir preis. Kultur bringt uns als Gesellschaft weiter, davon bin ich überzeugt. Als Kunstschaffende ist es unsere Aufgabe, Fragen zu stellen und den Menschen durch gute Unterhaltung andere Perspektiven zu eröffnen. Auf diese Fragen müssen Künstler nicht die Antworten wissen, uns als Gesellschaft aber gemeinsam an ihnen abarbeiten. Es geht aber nicht nur um politische Entscheidungen, sondern um die Richtung, in die sich die Gesellschaft entwickelt. Er durchlebt gerade nicht so schöne Zeiten, ist weder der perfekte Schwiegersohn noch ein "Love Interest", sondern ein normaler Mann, der sich im Krankenhaus abarbeitet, immer müde ist, fertig aussieht und von einer Katastrophe in die nächste wankt. Dadurch habe ich die Möglichkeit, eine Geschichte nicht für einen bestimmten Sendeplatz zu entwickeln, sondern innerhalb ihres eigenen Rahmens. Alles andere läuft Gefahr, ins Mittelmaß zu führen. Wiesinger: Für mich war der unglückliche Stil dieses Meinungsaustauschs ein Zeichen dafür, wie sehr sich die Kommunikation über Kultur und von Mensch zu Mensch verändert hat, ebenso scheint mir, dass große Teile der Gesellschaft Social Media-hörig geworden sind. Hoffmann ist ja eher phlegmatisch und lässt sich nur aus Verliebtheit auf einen kriminellen Strudel ein, aus dem er dann nicht mehr rauskommt. Die Romanvorlage stammt von einem Arzt, der vieles aus seinem Alltag aufgenommen hat – die Belastung des Personals, die schlechte Bezahlung der Pflegekräfte. Im Vordergrund steht bei "Dr. Hoffmann – Die russische Spende" allerdings die Krimihandlung, in die mein Charakter widerwillig verstrickt wird – das hat eher wenig mit der aktuellen Situation zu tun. Wiesinger: Ungerecht auf jeden Fall: Mitte der 1980er-Jahre hatte ein Rettungssanitäter den Status eines Hilfsarbeiters, dessen erwartete Leistung für die Gesellschaft in keinem Verhältnis zur Entlohnung stand. Warum nicht mal ein Klinikarzt als Detektiv? – Als engagierter Mediziner kommt Kai Wiesinger im Fernsehfilm "Dr. Hoffmann – Die russische Spende" (Donnerstag, 17. Man muss ja davon ausgehen, dass der Mensch ein egoistisches Wesen ist und dass Korruption etwas, das von höchster politischer Ebene bis zum letzten Taubenzüchterverein Thema ist, natürlich und hoffentlich nur in Einzelfällen. Daher ist die klare Aufgabe des Films vor allem Unterhaltung mit kriminalistischen und komödiantischen Elementen und nicht zu sagen: "Jetzt hab ich's begriffen und muss mal mit dem Gesundheitsminister reden."