Die drei deutschen Zweierbobteams schreiben Geschichte und erringen einen Dreifachsieg. Olympiasieger und Weltcup-Dominator Francesco Friedrich gewinnt auch ...
"Er ist einfach ein überragender Athlet. Er pusht das FES, er pusht uns. Es war ein historischer Erfolg – drei Schlitten aus einem Nationalteam gab es bei Olympia noch nie auf dem Podest. "Unglaublich", kommentierte Bundestrainer Rene Spies. Auslöser für diesen Hunger war ausgerechnet eine olympische Enttäuschung. 2014 in Sotschi fuhren die sieggewohnten deutschen Bobpiloten auch wegen Materialproblemen hinterher und erlebten das schlechteste Olympiaergebnis seit über einem halben Jahrhundert. Friedrich erlebte nach Platz acht im Zweier und Rang zehn im Vierer ein frustrierendes Olympiadebüt. „Der Moment nach dem Zieleinlauf im Vierer hat mich wahnsinnig motiviert. Ob beim Rekordspeed am Start, dem Fahrgefühl in der Bahn oder dem mit seinem Input entwickelten Wunderbob vom Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) – Friedrich war auch diesmal eine Klasse für sich. "Francesco hat gezeigt, dass er die Nummer eins ist. "Das fühlt sich fantastisch an, denn es waren zwei harte Wochen hier.
Die Machtdemonstration des Erfolgs-Duos lässt Konkurrenten und Beobachter staunen. Auf dieser Bahn hatten sich die beiden zuvor schwer getan.
Mit dem großen Schlitten fühlt sich der Pilot in Yanqing sicher, das hat er in den vergangenen Tagen und auch schon vor dem Abflug nach Peking immer wieder betont. So schwierig wie diesmal war es noch nie, obwohl Friedrich seit 2017 in allen großen Rennen ungeschlagen ist und 18 der 20 Zweier-Weltcups in den vergangenen beiden Jahren gewonnen hat. Er muss es sehen, wieder und immer wieder, muss sich intensiv damit auseinandersetzen. Diesmal umarmen sich der Perfektionist an den Lenkseilen und sein erfolgsbesessener Anschieber – eine Geste, die mehr sagt als alle Worte. Mit Start- und Bahnrekord haben die beiden Ausnahmeathleten schon im ersten Lauf die Konkurrenz geschockt, im zweiten Lauf verbessern sie die Bestzeit im Start erneut, nur leistet sich Friedrich zwei Ungenauigkeiten in der Bahn. „Pillepalle“, sagt Margis dazu, der Vorsprung aber schrumpft von 0,24 auf 0,15 Sekunden. Schließlich der zweite Tag, an dem alle schwächeln – außer die Sieger. Und während die Zweitplatzierten am Start stehen, klatschen Friedrich und Margis sich nicht nur ab, wie es oft nach Läufen tun. Es ist schließlich Olympia. Die Sieger aber heißen wieder: Friedrich/Margis.
Der olympische Eiskanal glänzt für Deutschland wieder golden. Fahnenträger Francesco Friedrich holt mit Anschieber Thorsten Margis den...
Er ist 13 Mal Weltmeister geworden (zwei Mal davon mit der Mannschaft). Und seit der Saison 2018/2019 hat er sich immer den Gesamtweltcup im Zweier und Vierer geschnappt. Der Sachse hat seitdem nichts mehr dem Zufall überlassen – auch nicht in einem Olympiajahr, in dem wegen des Coronavirus manchmal nichts gegen den Zufall zu machen ist. „Der Moment nach dem Zieleinlauf im Vierer hat mich motiviert“, sagte Friedrich neulich dem Sender Eurosport. „Das war das schlechteste Ergebnis für den Bobsport. Alle waren zutiefst betrübt. Und da habe ich mir geschworen, dass mir so etwas nicht mehr passiert.“ März hatte die Ukrainerin Jaroslawa Mahutschich im serbischen Belgrad den Hallen-Weltmeistertitel im Hochsprung gewonnen. Die Bundesregierung hat wegen des Gasstreits mit Russland die Frühwarnstufe des Notfallplans ausgerufen. Gold für Friedrich und Margis. Der Druck, sagt der Bremser, sei schon sehr groß gewesen: „Das Training lief nicht so, da war eine Nervosität. Aber Angriff ist die beste Verteidigung.“ Und so attackierten sie. Und so viel Vorsprung wie er an diesem Dienstag hatte noch kein Olympiasieger im Zweierbob. „Da hat uns der Franz mal wieder die Grenzen aufgezeigt“, sagt Lochner: „Wir hätten auch gerne Gold gewonnen, ich habe auch ein trauriges Auge, aber Haken dran, endlich eine Medaille.“ In den nächsten Minuten wird er sich seinen schwarz-rot-goldenen Anzug und seinen hellblauen Helm anziehen. Manche würden sagen: Das spricht für die Unausgeglichenheit des Wettbewerbs. Er schließt den Reißverschluss des Anzugs, schließt den Gurt des Helms. Er stellt sich neben Thorsten Margis, seinen Anschieber. Sie fassen den Zweierbob an, spannen ihre Körper an. Und auch wenn die Maske in diesem Moment seinen Mund und seine Nase verdeckt, erkennt man ihn sofort. „Wir sind so stolz auf uns“, erzählt Friedrich, „wir haben das im dritten Lauf gerockt, genau so wollten wir das.“
Bob-Dominator Francesco Friedrich und Anschieber Thorsten Margis sind bei den Olympischen Winterspielen zu Gold im Zweier gerast.
Schon tags zuvor hatte das Duo im Eiskanal die Konkurrenz nach Belieben dominiert, am Dienstag gab's dann die Krönung. Jetzt der dritte Coup und grenzenloser Jubel! Am Samstag (19. Februar) bietet sich den deutschen Bob-Stars bei Olympia derweil die zweite Gold-Chance. Dann geht es im Vierer zur Sache. Auch hier gelten Friedrich & Co. als die Top-Favoriten. (kos)
Friedrich rast im Bob von Europameisterin Kim Kalicki zum dritten Gold. Im Viererbob könnte er eine historische vierte Goldmedaille gewinnen.
Nach dem Double von Pyeongchang und dem ersten Gold von Peking fehlt dem 31-Jährigen nur noch der Sieg im Vierer. Friedrich geht als großer Favorit in die Rennen. Am Wochenende will Friedrich mit dem zweiten Coup in die Geschichte des Bobsports eingehen. Nachdem Lochner den Rückstand zur Halbzeit auf 0,15 Sekunden verkürzt hatte, konterte Friedrich mit einem Bahnrekord von 58,99 Sekunden. Lochner patzte, der Olympiasieg war praktisch schon vor dem Finale vergeben. Für die nötigen PS im Eiskanal sorgte wie immer Anschieber Margis. Der frühere Zehnkämpfer aus Halle/Saale hat enormen Anteil am Erfolg, wie der Startrekord von 4,93 Sekunden im dritten Lauf einmal mehr bewies. Für den zweiten Zweier-Sieg bei aufeinanderfolgenden Spielen, das war aus deutscher Sicht zuvor nur André Lange gelungen, war Friedrich jedes Mittel recht. Neben Friedrich und Anschieber Thorsten Margis jubelten bei bitterkalten minus zwölf Grad auch das Silber-Duo Johannes Lochner/Florian Bauer sowie die Bronze-Gewinner Christoph Hafer/Matthias Sommer. Seit Beginn der olympischen Bobwettkämpfe 1924 hatte eine Nation nie die ersten drei Plätze belegt.
Francesco Friedrich ist zum zweiten Mal Olympiasieger im Zweierbob. Mit Anschieber Thorsten Margis setzte sich der Sachse am Dienstag vor seinen ...
Nach dem Double von Pyeongchang und dem ersten Gold von Peking fehlt dem 31-Jährigen nur noch der Sieg im Vierer. Friedrich geht als großer Favorit in die Rennen. Am Wochenende will Friedrich mit dem zweiten Coup in die Geschichte des Bobsports eingehen. Der Schlitten wurde zwar wie auch Friedrichs erste Wahl vom Berliner Institut zur Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) gebaut, hatte aber ein für die aktuellen Bedingungen auf der Olympia-Bahn schnellere Abstimmung. Schon im ersten Lauf war der deutsche Fahnenträger mit dem neuen Gefährt zum Bahnrekord von 59,02 Sekunden gerast.
Erster olympischer Dreifach-Erfolg der Bob-Geschichte: Der Sachse Friedrich ist Olympiasieger im Zweierbob. Mit Anschieber Margis setzte er sich in Yanqing ...