Kai Wiesinger

2022 - 2 - 12

Schauspieler Kai Wiesinger findet Dauerpräsenz in sozialen Netzwerken „unattraktiv“ (unknown)

Kai Wiesinger, Schauspieler und Buchautor, hält die derzeit angesagte Dauerpräsenz in sozialen Medien für „unattraktiv“. Für ihn stehe dies im Kontrast zu ...

Berlin.Der Schauspieler und Buchautor Kai Wiesinger hält nichts von einer Dauerpräsenz bei Instagram, Facebook und Co. Das sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Für den 55-Jährigen stehe das im Widerspruch zu dem, was er als Schauspieler gegenüber dem Zuschauer transportieren wolle. Das finde ich unattraktiv.“ Schauspieler Kai Wiesinger findet Dauerpräsenz in sozialen Netzwerken „unattraktiv“

„In meinem Alter spielt man eher den Opa und nicht mehr den Schwiegersohn“ (unknown)

Kai Wiesinger offenbart im Interview eine gesunde Einstellung zum Älterwerden: „Ich finde das auch nicht toll, hätte lieber einen intakteren Meniskus und ...

Ich halte nichts von geschönten Fassaden. In meinem Alter spielt man halt eher den Opa und nicht mehr den Schwiegersohn. Es geht doch um Wahrhaftigkeit und nicht um gutes Aussehen, zum Beispiel gebe ich als „Dr. Hoffmann“ etwas Angestrengtes, Übernächtigtes von mir preis. Kultur bringt uns als Gesellschaft weiter, davon bin ich überzeugt. Als Kunstschaffende ist es unsere Aufgabe, Fragen zu stellen und den Menschen durch gute Unterhaltung andere Perspektiven zu eröffnen. Auf diese Fragen müssen Künstler nicht die Antworten wissen, uns als Gesellschaft aber gemeinsam an ihnen abarbeiten. Es geht aber nicht nur um politische Entscheidungen, sondern um die Richtung, in die sich die Gesellschaft entwickelt. Wiesinger: Genau, dazu muss man aber erst mal die unterste Schicht der einstigen Oberfläche akzeptieren. Warum nicht mal ein Klinikarzt als Detektiv? - Als engagierter Mediziner kommt Kai Wiesinger im Fernsehfilm „Dr. Hoffmann - Die russische Spende“ (Donnerstag, 17. Dadurch habe ich die Möglichkeit, eine Geschichte nicht für einen bestimmten Sendeplatz zu entwickeln, sondern innerhalb ihres eigenen Rahmens. Alles andere läuft Gefahr, ins Mittelmaß zu führen. Er durchlebt gerade nicht so schöne Zeiten, ist weder der perfekte Schwiegersohn noch ein „Love Interest“, sondern ein normaler Mann, der sich im Krankenhaus abarbeitet, immer müde ist, fertig aussieht und von einer Katastrophe in die nächste wankt. Hoffmann ist ja eher phlegmatisch und lässt sich nur aus Verliebtheit auf einen kriminellen Strudel ein, aus dem er dann nicht mehr rauskommt. Wiesinger: Für mich war der unglückliche Stil dieses Meinungsaustauschs ein Zeichen dafür, wie sehr sich die Kommunikation über Kultur und von Mensch zu Mensch verändert hat, ebenso scheint mir, dass große Teile der Gesellschaft Social Media-hörig geworden sind. Die Romanvorlage stammt von einem Arzt, der vieles aus seinem Alltag aufgenommen hat - die Belastung des Personals, die schlechte Bezahlung der Pflegekräfte. Im Vordergrund steht bei „Dr. Hoffmann - Die russische Spende“ allerdings die Krimihandlung, in die mein Charakter widerwillig verstrickt wird - das hat eher wenig mit der aktuellen Situation zu tun. Wiesinger: Ungerecht auf jeden Fall: Mitte der 1980er-Jahre hatte ein Rettungssanitäter den Status eines Hilfsarbeiters, dessen erwartete Leistung für die Gesellschaft in keinem Verhältnis zur Entlohnung stand.

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